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Hummels zeigt Weltklasse-Auftritt - BVB-Kapitän Reus fehlt das Zielwasser
Einzelkritik
Der BVB spielt den FC Barcelona zum Auftakt der Champions League phasenweise an die Wand - muss sich aber mit einem 0:0 begnügen. Hummels ragt heraus, Reus fehlt das Zielwasser. Die Einzelkritik.
Roman Bürki: Bekam in Durchgang eins nichts aufs Tor, langte aber einmal mit einer Faust kräftig und entschlossen zu. Alcacer bekam‘s zu spüren. Im zweiten Durchgang gegen Suarez auf dem Posten (48.). Note: 2,5
Achraf Hakimi: Die Leihgabe von Real Madrid wirkte zu Beginn fast ein bisschen übermotiviert. Leistete sich zu viele unnötige Ballverluste in der Vorwärtsbewegung - und unnötige Foulspiele. Nach der Pause brachte er seine PS deutlich besser auf den Rasen. Note: 3,5
Manuel Akanji: Ein Fehlpass gleich zu Beginn, danach stabiler. Im zweiten Durchgang wackelte er erneut kurz nach dem Anpfiff, als Suarez ihn ganz alt aussehen ließ. Positiv: Er fing sich auch in der zweiten Hälfte. Note: 3,5
Mats Hummels: 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe und kein einziges Foulspiel in Durchgang eins. Hummels war der Fels in der Brandung - und agierte präzise in der Spieleröffnung. Bärenstarker Auftritt. Note: 1,0
Raphael Guerreiro: Wieder Linksverteidiger, wieder sehr solide in der Rückwärtsbewegung. Hatte Barcas Senkrechtstarter Fati gut unter Kontrolle. Im zweiten Durchgang dann auch mit viel Zug nach vorne. Note: 2,0
Axel Witsel: Brachte vor der Pause jeden Pass an den Mitspieler, war immer anspielbar. Hielt sein hohes Niveau über 90 Minuten. Note: 2,0
Thomas Delaney: Nach drei Minuten setzte der Däne gegen den erst 16-Jährigen Fati ein erstes Zeichen. Nicht mit mir, Bürschchen. Sah dann allerdings früh Gelb (14.), hätte aber wahrscheinlich trotzdem Barcas Zeugwart abgegrätscht, wenn es nötig gewesen wäre. Seine Arbeit im Mittelfeld stabilisierte den BVB wieder enorm. Note: 2,0
Jadon Sancho: Spielte gegen Barcelonas Starensemble genauso frech, wie er es auch gegen Augsburg oder Mainz tun würde. Eins gegen Eins? Kein Problem. Eines seiner Dribblings führte zum Elfmeter, den ter Stegen gegen Reus entschärfte (57.). Erfrischend mutig. Note: 2,5

Starker Auftritt, nur der Abschluss klemmte: Marco Reus (M.). © dpa
Marco Reus: Der Kapitän ging vorweg, verteidigte sehr engagiert, köpfte sogar Bälle aus dem eigenen Strafraum und hatte vorne das 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an ter Stegen (25.). Auch vom Elfmeterpunkt wollte der Ball nicht rein, dabei hätte Reus‘ Leistung ein Tor verdient gehabt. Starker Auftritt, nur der Abschluss klemmte. Note: 2,0
Thorgan Hazard: Beim Belgier klappte längst nicht alles, aber sein Steckpass auf Reus war großes Tennis (25.). Man hätte sich mehr Szenen mit solch einer Entschlossenheit gewünscht. So wie nach 70 Minuten, als er Alacer in der Mitte bediente. Note: 3,5

Paco Alcacerblieb erstmals in dieser Saison ohne Tor. © dpa
Paco Alcacer: Der Knipser vom Dienst fand gut rein in die Partie gegen seinen Ex-Klub, hatte Aktionen, nahm am Spiel teil. Im Abschluss aber haperte es - nach Griezmanns Fehlpass (9.) genauso wie beim Freistoß nach 50 Minuten und nach Hazards scharfer Flanke (70.). Diesmal ohne Tor. Note: 3,0
Julian Brandt (73. für Hazard) und Jacob Bruun Larsen (87. für Alcacer) kamen spät und bleiben daher ohne Note
Tobias Jöhren, Jahrgang 1986, hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert. Seit 2013 ist er Mitglied der Sportredaktion von Lensing Media – und findet trotz seines Berufes, dass Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist.
