Große BVB-Sorgen um Nmecha DFB gesteht Fehlentscheidung vor Dortmund-Treffer gegen Bremen ein

Große BVB-Sorgen um Nmecha: DFB gesteht Fehlentscheidung vor Dortmund-Treffer gegen Bremen ein
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Felix Nmecha hatte sich die Kapuze seines Pullovers tief ins Gesicht gezogen. Er wäre in den Katakomben des Signal Iduna Parks am liebsten unerkannt geblieben. Doch sein unrunder Gang verriet ihn. Der Mittelfeldspieler humpelte Richtung Shuttlebus, der die Spieler zu ihren Autos am Rabenloh bringt. Bei jedem Schritt verzog der 24-Jährige das Gesicht, sein rechtes Knie konnte er kaum belasten. „Mal sehen“, sagte er gequält auf die Nachfrage, wie schwer die Verletzung sei. Dann kletterte er in den Bus.

Große BVB-Sorgen um Nmecha

Die Sorgen beim BVB sind groß. Nmecha ging nach einem eigentlich harmlosen Zweikampfduell mit Marc Grüll zu Boden, schrie auf und hielt sich sofort das rechte Knie. Mannschaftsarzt Dr. Markus Braun eilte auf den Platz, Dortmunds Mittelfeldspieler wurde mehrere Minuten behandelt. Dann kam das Zeichen zum Wechseln (12.).Mit einem dick bandagierten Knie und schmerzverzerrtem Gesicht ging es zurück zur Bank.

Die Bilder und auch die Eindrücke nach Schlusspfiff lassen Schlimmes erahnen: Eine Kreuzband- oder Meniskusverletzung ist zu befürchten. Interimstrainer Mike Tullberg erklärte auf der Pressekonferenz. „Das Einzige, was ich weiß, ist, dass er etwas am Knie hat. Und dass er sich nicht wohlgefühlt hat.“ Weitere Untersuchungen werden Aufschluss über die Schwere der Verletzung geben.

BVB vorerst ohne Schlotterbeck

Auf die verletzungsbedingte Auswechslung folgte mit der berechtigten Roten Karte gegen Nico Schlotterbeck der nächste Rückschlag binnen weniger Minuten. Zwar berührte der Innenverteidiger Werders Marco Grüll nur kurz, der kleine Schubser reichte bei dem Tempo allerdings aus, um ihn zu Fall zu bringen. Es ist schon der zweite Platzverweis des 25-jährigen Dortmunders, der bereits im Hinspiel gegen Werder mit Gelb-Rot vom Platz geflogen war. Schlotterbeck dürfte dem BVB in Heidenheim und gegen Stuttgart fehlen.

Trotz Unterzahl ging der BVB durch Serhou Guirassy in Führung, nach der Pause erhöhte Dortmund sogar auf 2:0. Doch: Der Treffer hätte zurückgenommen werden müssen. Schon auf dem Rasen hatte es wilde Diskussionen zwischen einigen Werder-Spielern und Schiedsrichter Christian Dingert gegeben. Der suchte den Kontakt zum Kölner Keller. Doch der Treffer hielt der Überprüfung stand. Eine Fehlentscheidung, wie der Deutsche Fußball-Bund mittlerweile eingestanden hat. Ramy Bensebaini stand bei der Hereingabe minimal im Abseits.

Ramy Bensebaini jubelt-
BVB-Linksverteidiger Ramy Bensebaini bejubelt den Treffer zum 2:0. © imago / Eibner

„Der Video-Assistent hat die Überprüfung begonnen und festgestellt: Es liegt eine Abseitsstellung von Bensebaini vor. Er musste jetzt entscheiden: Beeinflusst er hier Friedl oder möglicherweise auch den Torwart so, dass es strafbar ist?“, erklärte Schiedsrichter-Sprecher Alexander Feuerherdt bei Sky. „Wir haben es intern besprochen, wir haben es intern abgestimmt und sind zu einem anderen Ergebnis gekommen: Das ist eine strafbare Abseitsstellung, weil Friedl hier so stark beeinflusst wird durch Bensebaini. In dem Moment, wo Bensebaini das Bein hebt, kann er den Ball erst sehen und hat dann darauf reagiert. Das Tor hätte nicht zählen dürfen.“ Pech für Bremen, Glück für den BVB.

Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 25. Januar 2025.