Antonios Papadopoulos klatscht in die Hände.

Die Bundesliga als großes Ziel: Antonios Papadopoulos würde liebend gerne an der Seite seines besten Freundes Nico Schlotterbeck für den BVB spielen. © Thomas Bielefeld

Wechseln oder bleiben? So plant der BVB mit Antonios Papadopoulos

rnBorussia Dortmund

In der Vorbereitung gehörte Antonios Papadopoulos zum Profi-Kader von Borussia Dortmund. Der 22-Jährige wird aber auch von anderen Klubs umworben. So plant der BVB mit dem Innenverteidiger.

Dortmund

, 05.08.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 3 min

Das Ziel eines jeden kleinen Jungen, der Fußballer werden möchte, sei es, eines Tages einmal in der Bundesliga zu spielen, sagt Antonios Papadopoulos. Zweimal ist ihm das bereits gelungen – bei Kurzeinsätzen gegen Eintracht Frankfurt und den VfL Bochum. Sein bester Freund ist da schon einen Schritt weiter: Nico Schlotterbeck gilt als einer der vielversprechendsten Innenverteidiger in Deutschland. Seinen Transfer bewerten viele als echten Coup des BVB.

BVB-Spieler Papadopoulos und Schlotterbeck kennen sich seit Jahren

„Nico und ich sind Freunde seit unserer Kindheit, wir sind zusammen aufgewachsen. Er hat eine Straße unter mir in der Nachbarschaft gewohnt. Mit vier Jahren waren wir zusammen bei unserem ersten Verein, bei der SG Weinstadt“, sagt Papadopoulos im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Im Vorfeld seines Wechsels vom SC Freiburg „hat mich Nico angerufen und gefragt, wie es beim BVB ist. Ich habe natürlich nur Positives gesagt“, versichert der Deutsch-Grieche.

Nun sind die beiden Sandkasten-Freunde gemeinsam beim BVB. Nur zu gerne würde Papadopoulos künftig an der Seite Schlotterbecks bei den Schwarzgelben spielen. Ganz unwahrscheinlich erscheint dieses Szenario nicht. Denn bei der Borussia läuft aktuell ein Abwägungsprozess. Dort überlegen sie, ob sie Papadopoulos als zusätzlichen Backup neben Soumaila Coulibaly mit in den Profi-Kader nehmen. Mit einem weiteren Innenverteidiger im Aufgebot könnte Trainer Edin Terzic die Dreierkette als Option häufiger ziehen. Aufgrund der Verletzungsanfälligkeit von Niklas Süle, Mats Hummels und Soumaila Coulibaly ist zudem fraglich, ob die Zahl der bislang im Kader vorhandenen Innenverteidiger ausreicht.

Der BVB will bis Mitte August eine Entscheidung treffen

Bis Ende nächster Woche soll nach Informationen der Ruhr Nachrichten eine Entscheidung fallen. Zur Wahl stehen drei Optionen: Der BVB könnte Papadopoulos behalten und seinen aktuell bis 2023 gültigen Vertrag verlängern. Er könnte mit dem 22-Jährigen verlängern und ihn anschließend verleihen. Oder ihn noch bis Ende August verkaufen. Angebote sollen aus der 2. Bundesliga und von den englischen Zweitligisten Luton Town und Preston North End vorliegen.

So viel steht fest: Ginge es nach Christian Preußer, würde er Papadopoulos gerne halten. „Man hat gesehen, dass er wichtig für uns ist. Er hilft uns mit seiner Zweikampfstärke und Emotionalität. Wir planen mit ihm“, sagt der Trainer der BVB-U23. Auch in der Vorbereitung und den Testspielen überzeugte Papadopoulos, dass sich unweigerlich die Frage aufdrängte, ob er Werbung für einen Verbleib oder für einen Wechsel mache.

BVB-Verteidiger Papadopoulos an der Schwelle zum Profibereich

Denn die zweite Frage ist, inwieweit Papadopoulos selbst überhaupt seine Gegenwart und Zukunft in Dortmund sieht. „Ich will immer 100 Prozent geben – in jedem Training, in jedem Spiel. Ich möchte der Mannschaft mit meiner Qualität helfen. Alles Weitere, was Anfragen betrifft, werden wir sehen“, sagt Papadopoulos. Große Teile der Vorbereitung bestritt er mit den Profis. Beim 2:0-Sieg im Testspiel gegen Dynamo Dresden erzielte er den zweiten Treffer. „Ich glaube, dass meine Trainingseinheiten und meine Leistungen in den Testspielen gut waren und dass ich mich gezeigt habe“, betont Papadopoulos.

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Teil des Profi-Kaders zu sein, kenne er bereits aus der Vorsaison, wo er unter Marco Rose auch mit ins Trainingslager nach Bad Ragaz fuhr und vom damaligen BVB-Coach ein Lob für seine starken Auftritte erhielt. „Für mich gilt es, in jedem Training bei den Profis so viel mitzunehmen wie möglich und es dann im Spiel zu übertragen. Ich bin jemand, der sehr viel lernen möchte. Das, was ich oben lerne, möchte ich bei der U23 einbringen“, sagt Papadopoulos.

BVB-Spieler Papadopoulos: In Halle nannten sie ihn „Terrier“

Oder gerne zwei Etagen höher. „Das große Ziel ist die Bundesliga, dafür arbeite ich jeden Tag hart“, versichert der 22-Jährige. Seine gesunde Grundaggressivität und seine Lust auf Zweikämpfe befähigen ihn gleichermaßen für eine Rolle in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld. „Ich finde, beide Positionen sind Schlüsselpositionen und es sind Positionen mit Verantwortung. Dieser Verantwortung bin ich mir bewusst und ich bin auch bereit, sie zu tragen“, sagt Papadopoulos, dem seine Bissigkeit beim Halleschen FC einst den Spitznamen „Terrier“ einbrachte.

„Hier werde ich noch nicht so genannt, aber vielleicht kommt das ja noch“, sagt Papadopoulos. Es erscheint genauso möglich wie ein gemeinsamer Bundesliga-Auftritt mit seinem Sandkasten-Kumpel Nico Schlotterbeck. Das hätte was, oder? „Ja, wieso nicht?“

Am Sonntag (13 Uhr) erwartet die U23 des BVB den FC Ingolstadt. Ausgetragen wird die Begegnung im Signal Iduna Park. Wegen Umbaumaßnahmen wird die Rote Erde voraussichtlich in diesem Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen. „Es ist natürlich schade, dass wir nicht in unserem eigentlichen Heimstadion spielen können. Aber es ist ein netter Nebeneffekt, dass wir dafür im Signal Iduna Park spielen dürfen. Je näher der Spieltag kommt, desto mehr steigt bei uns die Vorfreude“, sagt U23-Trainer Christian Preußer. Bis auf Can Özkan (Hüftprellung) steht ihm der gesamte Kader zur Verfügung. Auch die zuletzt angeschlagenen Justin Njinmah und Dennis Lütke-Frie sowie die Rekonvaleszenten Marco Pasalic und Jayden Braaf sind mittlerweile wieder Teil des regulären Übungsbetriebs. Während Pasalic und Braaf wohl erst in einigen Wochen so weit sind, dürften Njinmah und Lütke-Frie in den Überlegungen des BVB-Trainers wieder eine Rolle spielen. Im Tor wird abermals Luca Unbehaun stehen.