Diese Umstellung hatte gefruchtet: Borussia Dortmund feierte im 3-5-2-System Siege gegen Mainz und in Freiburg. Die neue Formation sorgte für deutlich mehr Sicherheit und Stabilität. Eigentlich logisch: Das ist die Taktik der Zukunft. Dennoch kehrte Niko Kovac im Champions-League-Viertelfinale beim FC Barcelona zur Viererkette und einem Stürmer zurück. Der Ausgang ist bekannt: Der BVB ging in Spanien mit 0:4 unter und besitzt nur noch theoretische Chancen aufs Weiterkommen.
Kovac-Gespräch mit BVB-Führungsspielern
Trotz kritischer Stimmen verteidigte der BVB-Trainer seine Entscheidung vehement – und machte beim Bundesliga-Klassiker dennoch die Rolle rückwärts zum 3-5-2. Doch woher kam der plötzliche Sinneswandel beim 53-Jährigen?
Wie Kovac auf der Pressekonferenz in den Katakomben der Allianz Arena verriet, ist dieser Entscheidung eine intensive und ehrliche Taktik-Sitzung in Dortmund vorausgegangen. Gemeinsam mit den Führungsspielern – unter anderem Kapitän Emre Can und Pascal Groß – hat er sich offen über die systematische Ausrichtung für das Auswärtsspiel beim Rekordmeister ausgetauscht. „Ich habe sie gefragt, wie sie das einschätzen“, gab Kovac zu. Sie hätten sich „unisono“ für die Dreierkette ausgesprochen. „Dem habe ich entsprochen.“
BVB-Trainer Kovac nach 2:2 zufrieden
„Ich wusste auch, dass es in Barcelona nicht geklappt hat“, sagte er. Dementsprechend hatte er zusammen mit seinem Trainerteam beide Varianten vorbereitet. Letztlich ist er dem Rat seiner Spieler gefolgt. „Es ist gut, dass die Spieler davon überzeugt sind.“
Der Plan ging auf. Dortmund wirkte in der Formation mit zwei defensiv denkenden Schienenspielern (Daniel Svensson und Julian Ryerson) stabil. „Es ist unmöglich, in München alles wegzuverteidigen“, sagte Kovac. Doch: „Wir haben das erreicht, was wir wollten. Wir wollten gut stehen und das gut verteidigen.“ Fußballerisch ließ der BVB in Halbzeit eins einiges vermissen, das hatte auch Kovac so gesehen. Im zweiten Durchgang zeigte sich Dortmund jedoch deutlich offensivfreudiger und mutiger – und verdiente sich den Punktgewinn. „Wir sind zufrieden und hoffen, dass wir auf diesem Spiel aufbauen können“, sagte Kovac. Vermutlich weiterhin im 3-5-2-System.