Für Thomas Delaney beginnt die Saison beim BVB erst am vierten Spieltag

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Für Thomas Delaney beginnt die Saison beim BVB erst am vierten Spieltag

rnBorussia Dortmund

Mit Verspätung beginnt die Saison für BVB-Abräumer Thomas Delaney. Gegen Leverkusen spielt der Däne groß auf - und überrascht anschließend mit einer Aussage.

Dortmund

, 15.09.2019, 13:15 Uhr / Lesedauer: 3 min

Eines war Michael Zorc besonders wichtig, als er nach dem überzeugenden 4:0-Erfolg gegen Bayer 04 Leverkusen vor die Mikrofone trat. Er wolle auf jeden Fall noch ein Sonderlob aussprechen, sagte Dortmunds Sportdirektor - und erklärte dann: „Thomas Delaney hat heute gefühlt 200 Zweikämpfe geführt und 210 gewonnen.“ Freilich sei das „etwas übertrieben formuliert“, treffe allerdings dennoch den Kern: „Er hat das hervorragend gemacht.“

Delaney: „Ich bin kein Messi“

Delaney beackerte gemeinsam mit Axel Witsel den Mittelfeldbereich unmittelbar vor der letzten Dortmunder Sicherheitsreihe. Benötigten seine Kollegen etwas Zeit, um vollends in die Partie zu finden, betätigte sich der Däne gleich von Anbeginn als erfolgreicher Zweikämpfer und sicherer Ballverteiler. Er startete gut - und hielt sein hohes Niveau bis zum erfolgreichen Ende.

Für Thomas Delaney beginnt die Saison beim BVB erst am vierten Spieltag

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Seit Delaney vor einem Jahr zur Borussia übergewechselt ist, verkörpert er in der schwarzgelben Belegschaft das kämpferische Element. Er ist der Mittelfeldmann, der auch mal Spikes an die Ellenbogen schnallt und weder sich noch sein Gegenüber schont. Ob er nach dem enttäuschenden 1:3 bei Union Berlin nun vorangehen wollte mit seiner aggressiven Spielweise, wurde der 28-Jährige gefragt – und antwortete wie erwartet: „Das ist immer mein Ziel. Ich bin kein Messi, ich kann nicht so schön dribbeln wie er. Ich muss etwas anderes auf den Platz bringen.“

Delaney: „Das habe ich nicht oft erlebt“

Gewonnene Zweikämpfe, sicheres, kluges Passspiel - darüber definiert sich Delaneys Spiel, das erst vor zwei Wochen gegen die Eisernen zum ersten Mal in dieser Spielzeit Lucien Favre erbittet wurde. Zuvor - im Supercup gegen die Bayern (2:0), im Pokal gegen den KFC Uerdingen (2:0) und in der Liga gegen den FC Augsburg (5:0) sowie den 1. FC Köln (3:1) - blieb ihm jeweils nur der ungeliebte Bankplatz. Und keine einzige Einsatzsekunde.

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„In den letzten fünf Jahren habe ich das nicht oft erlebt“, sagte Delaney nach seinem Leverkusen-Vortrag. „Natürlich“ sei er „etwas überrascht“ gewesen von dieser Situation. „Aber ich weiß, was ich kann. Wenn ich gebraucht werde, dann bin ich voll da und bringe meine Leistung.“ Bestes Beispiel: Die Partie gegen Bayer Leverkusen, in der er defensiv überragte - und sich auch offensiv phasenweise äußerst wirkungsvoll einbrachte.

Delaney verpasst das 2:0 knapp

Fast wäre dem Dänen in der 33. Minute noch das zwischenzeitliche 2:0 gelungen. Leverkusens Innenverteidiger Jonathan Tah indes brachte seinen wuchtigen Körper noch gerade rechtzeitig in die Senkrechte und blockte den Abschluss aus kurzer Distanz, teils mit dem Oberkörper, teils mit der Hand. „Die Regeln sind seit dieser Saison eben so, dass es kein Elfmeter ist, wenn man bei einem Tackling mit der Hand am Ball ist. Das war richtig vom Schiedsrichter“, befand Delaney.

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Ihn ärgerte dieses Missgeschick nicht, den Defensivspezialisten freute vielmehr, dass er und seine Mitspieler erstmals in dieser Liga-Kampagne ohne Gegentreffer blieben: „Das ist wichtig“, meinte Delaney - und ergänzte: „Darüber haben wir auch in der Halbzeit gesprochen. Bekommen wir kein Gegentor, dann gewinnen wir 99 Prozent der Spiele.“

Delaneys zweites Aufeinandertreffen mit dem FC Barcelona

Und dann ist natürlich auch die Siegchance im kommenden Königsklassen-Duell mit dem FC Barcelona (Dienstag, 21 Uhr) deutlich erhöht. Das Ligaspiel gegen Leverkusen sei für dieses Elite-Treffen „eine gute Probe“ gewesen, bilanzierte Delaney. „Sie sind eine der Mannschaften in der Bundesliga, die den schönsten Fußball spielen. Es gab lange Phasen ohne Ball, wir haben aber gut verschoben. Das kann auch gegen Barcelona wichtig werden.“

Geht beim BVB voran: Thomas Delaney.

Geht beim BVB voran: Thomas Delaney. © dpa

Delaney selbst hat bislang einmal in seiner Karriere gegen die Katalanen spielen dürfen, 2010, noch im Dienste des FC Kopenhagen und für lediglich wenige Sekunden. Kurz vor Schluss beim Zwischenstand von 1:1 wurde er damals eingewechselt, half noch mit, das Ergebnis über die Zeit zu retten. „Das war nicht so schlecht“, rekapitulierte Delaney. Dass er im BVB-Trikot nun mehr Einsatzminuten gegen den FC Barcelona verzeichnen darf, ist gut möglich. Gegen Leverkusen betrieb er dafür reichlich Eigenwerbung.