Zurück im Bundesliga-Rampenlicht: Ex-BVB-Spieler Erik Durm (l.). © imago / Jan Huebner

Borussia Dortmund

Ex-BVB-Spieler Erik Durm kämpft sich nach schwierigen Monaten zurück

Hinter Erik Durm liegen schwierige Monate. In Frankfurt kam der ehemalige BVB-Spieler kaum zum Einsatz und musste zudem einen privaten Schicksalsschlag verarbeiten. Jetzt geht es wieder aufwärts.

Dortmund

, 04.12.2020 / Lesedauer: 4 min

Manchmal dreht sich das Rad im Fußball-Geschäft schwindelerregend schnell. Wurde Eintracht Frankfurts Erik Durm vor ein paar Monaten noch als „Fehlkauf“ bezeichnet, ist er jetzt wieder in aller Munde. Über „die wundersame Rückkehr des Erik Durm“ war vor Kurzem zu lesen, der 28-jährige Ex-BVB-Spieler hat sich nach schwierigen Monaten zurückgemeldet - und darf sich berechtige Hoffnungen machen, auch am Samstag gegen einen ehemaligen Klub zum Einsatz zu kommen. „Es ist ein besonderes Spiel“, sagt Durm in einer Medienrunde.

BVB-Trainer Jürgen Klopp bildet Durm zum Außenverteidiger aus

Logisch, so hat er bei den Westfalen doch seine ersten Schritte im wilden Profi-Business gemacht, er kam 2012, spielte zunächst in der U23 - und wurde dann von Jürgen Klopp entdeckt. Der BVB-Coach bildete Durm zum Außenverteidiger aus, schickte ihn in 97 Spielen auf den Rasen. 2014 sprang er zudem auf den WM-Zug und darf sich seither Weltmeister nennen, obwohl er keine Minute zum Einsatz kam. Dennoch zählt der siebenmalige Nationalspieler diesen Erfolg zweifelsfrei „zu den schönsten Momenten in meiner Karriere“.

Erik Durm gewann 2014 mit dem DFB-Team den WM-Titel in Brasilien. © dpa

Man kann das nachvollziehen, ruft man sich die Bilder aus dem Campo Bahia, aus Belo Horizonte - wo der DFB-Elf das furiose 7:1 gegen Brasilien gelang - oder die Nacht des 13. Juli in Erinnerung. Im Maracana schoss Mario Götze Deutschland auf den kontinentalen Fußball-Thron - und Erik Durm war zwar außen vor und doch mittendrin. Damit konnte er sich anfreunden, er hatte es ja ins weltmeisterliche Aufgebot geschafft, durfte diese goldene Reise mitmachen. Erst als er nach der WM auch im Klub ein Reservisten-Dasein fristete, wuchs die Unzufriedenheit.

Frankfurt und Durm - das schien zunächst nicht zu passen

Noch mehr Enttäuschung kam hinzu, nachdem sich Durm unters Messer legen musste. Zwei Knie-Operationen legten ihn lahm und kostete viele Spiele - wegen großer Hüftprobleme und einem Außenbandriss absolvierte er in der Spielzeit 2017/2018 außerdem kein einziges Pflichtspiel. Dies habe ihn „aus der Bahn geworfen“, sagt Durm, der deshalb den Wechsel nach England zu Huddersfield Town antrat. In der Premier League durfte er immerhin 30 Mal mitmischen, oftmals als Startelfspieler. 2019 folgte die Rückkehr nach Deutschland.

© Deltatre

Doch Eintracht Frankfurt und Erik Durm - das schien zunächst gar nicht gut zusammenzupassen. In 15 Partien schickte ihn Adi Hütter in der Runde 2019/2020 aufs Feld, eine dürftige Bilanz angesichts der vielen Spiele, die die Adlerträger zu absolvieren hatten. Und als es zu Beginn dieser Saison dann noch schlechter lief und sich Durm an den ersten sieben Spieltagen nicht mal im Kader wiederfand, schien ein Vereinswechsel unausweichlich. Diese Einschätzung muss nach Startelf-Einsätzen gegen Leipzig (1:1) und Union Berlin (3:3) revidiert werden.

Durm-Berater Rainer Derber stirbt mit nur 48 Jahren

Denn Durm hat sich zurückgekämpft in einem Jahr, in dem er neben den vielen sportlichen Hürden noch eine private überspringen musste: Sein Berater und guter Freund Rainer Derber starb mit nur 48 Jahren. „Das war ein herber Schicksalsschlag für seine Familie, meine Familie und mich“, sagt Durm. „Rainer war nicht nur mein Berater, sondern auch mein bester Freund, mit dem ich sehr viel Zeit verbracht habe und öfter im Urlaub war“, erzählt der Profi, dem es trotz der Trauer daran gelegen war, mit aller Kraft weiterzuarbeiten, „weil ich genau wusste, dass es weitergehen muss und er von mir wollen würde, dass ich Gas gebe“. Er verschieb sich der Schufterei, ganz so, wie es sich Trainer Hütter wünschte - und profitierte davon, dass seine Konkurrenten Danny da Costa und Almamy Toure strauchelten.

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Also tauchte Durm plötzlich und für viele Außenstehende überraschend auf dem Spielberichtsbogen auf - und machte seine Sache ordentlich, vor allem defensiv auf der rechten Seite. Gewiss fehle ihm, das gibt er unumwunden zu, noch der Spielrhythmus nach langer Pause, „den kannst du nicht trainieren“, meint Durm. Körperlich indes „fühle ich mich besser als zu meiner Dortmunder Zeit. Ich bin jetzt seit knapp zwei Jahren komplett verletzungsfrei und habe jedes Training mitgemacht.“ Es fehlten nur noch „diese ein, zwei Prozent, die dir Sicherheit geben und auch die breiten Schultern.“

Durms Vertrag bei Eintracht Frankfurt läuft noch bis 2023

Wie es für ihn langfristig weitergeht? Das ist noch nicht klar. Demnächst werde es Gespräche mit den Verantwortlichen geben, sagt Durm - und schickt seine Botschaft hinterher: „Ich habe nicht für vier Jahre unterschrieben, um jetzt im Winter wegzugehen.“ Bis Sommer 2023 läuft sein Vertrag bei der Eintracht. Er würde gern noch einiges erreichen in der Rhein-Main-Metropole, will sich wieder als als verlässliche Bundesliga-Kraft präsentieren. Beim Aufeinandertreffen mit den ehemaligen Kollegen kann er einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gehen.

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