Der Portugiese Paulo Sousa spielte sowohl für Borussia Dortmund als auch für Sporting. © imago / Newspix
Champions League
Ex-BVB-Profi Paulo Sousa: Darauf muss Dortmund gegen Lissabon achten
Polens Nationaltrainer Paulo Sousa hat sowohl für Borussia Dortmund als auch Sporting gespielt - und weiß ganz genau, worauf der BVB in der Champions League achten muss.
Von Lissabon zog es Paulo Sousa einst über Juventus Turin zum BVB. Mit der Borussia holte der portugiesische Mittelfeldspieler 1997 den Titel in der Champions League. Heute trainiert der 51-Jährige das Nationalteam Polens. Sousa blickt auf das Champions-League-Duell des BVB mit Sporting - und verrät, auf was der BVB achten muss.
Borussia Dortmund ist gut gestartet in diese Champions-League-Saison. Wie beurteilen Sie Dortmunds Qualität? Da ich einen so schönen Verein wie Dortmund erlebt habe, ist er für mich ist einer der besten Klubs der Welt. Er liegt mir sehr am Herzen, ich möchte immer sehen, wie er sich weiterentwickelt, konkurriert und gewinnt. Ich bewundere den BVB sehr für die Art und Weise, wie er auf junge Spieler setzt und mit Qualitätsspielern arbeitet. Es ist eine Mannschaft, die jetzt seit zwei, drei Jahren so zusammenspielt und mit Haaland einen Topstürmer hat. Sie hat immer die Chance, Spiele und Wettbewerbe zu gewinnen. Denn wenn man im modernen Fußball ein Spitzenverein mit wirklich guten Spielern und einem besonderen Stürmer wie Haaland ist, ist alles möglich. Ich glaube, dass sie die Bayern in der Bundesliga bis zum Ende herausfordern und auch in der Champions League für eine Überraschung sorgen können.
Sie waren ein zentraler Mittelfeldspieler - was halten Sie auf dieser Position von Dortmunds Mahmoud Dahoud und Axel Witsel, mit dem Sie in China zusammengearbeitet haben? Ja, und ich habe auch Mahmoud Dahoud erlebt, als ich Trainer in Florenz war und er mit Gladbach gegen uns gespielt hat. Er ist ein Spieler, der die Eigenschaften hat, um in einer europäischen Spitzenmannschaft zu spielen. Dahoud ist an der richtigen Stelle, um seine Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Meiner Meinung nach kann er noch besser werden im Torabschluss und als Vorlagengeber. Er hat definitiv die Qualität dazu. Mit Witsel war es vom ersten Tag an etwas Besonderes. Er ist ein großer Profi, weil er ein Junge ist, der wirklich hart arbeitet und Respekt vor allen hat, auf und neben dem Spielfeld. Er ist sehr professionell, sehr clever. Jemand, der alles liefern kann, was das Spiel braucht. Wenn das Spiel einen physischen Spieler braucht, liefert er. Wenn es einen Spieler braucht, der Pässe gibt, Spieler unterstützt und das Spiel von hinten aufbaut, dann kann er das. Wenn er das Spiel antreiben muss, kann er das. Er hat einen guten Schuss, er kann Tore schießen. Er ist ein Spieler, der meiner Meinung nach wirklich sehr stark ist. Bedauerlicherweise für mich haben wir in China mit ihm einen Spieler verloren, der eine große Wirkung auf das Spiel hat. Er hat das ganze Spielfeld abgedeckt, mit dem Ball, ohne den Ball. Er kann kommunizieren, er ist sehr clever im Ballbesitz. Er ist ein wirklich kompletter Mittelfeldspieler, auch wenn er sich noch verbessern kann.
Mit dem BVB gewann Paulo Sousa 1997 die Champions League. © imago
Sie haben das Glück, den besten Stürmer der Welt in Polens Nationalmannschaft zu trainieren, Robert Lewandowski. Ist Dortmunds Erling Haaland genauso gut wie Lewandowski - und wo liegen die Unterschiede zwischen beiden Spielern? Ich denke, der Unterschied ist die Konstanz, die Beständigkeit, die Robert an den Tag legt. Wenn wir Robert vor zehn Jahren sehen, war er ganz anders als er es jetzt ist. Er ist ein Stürmer, der täglich sehr hart arbeitet, um diese Konstanz zu bewahren, Trophäen zu gewinnen. Und Haaland muss diese Beständigkeit noch entwickeln. Aber ich denke, er agiert schon jetzt auf einem sehr hohen Niveau, in einem jüngeren Alter als viele andere Stürmer. Aber Robert ist meiner Meinung nach der beste der Welt. Nicht nur wegen der Zahlen, sondern wegen der Art und Weise, wie er das Spiel versteht. Er ist nicht nur im Strafraum gut, sondern auch außerhalb der Box. Die Art und Weise, wie er das Spiel assoziiert, wie er sich zwischen den Linien bewegt und sein Timing, das ist außergewöhnlich.
Wenn Sie an Ihre Profizeit bei Borussia Dortmund zurückdenken, welche Erinnerungen kommen Ihnen in den Kopf?
Die Erinnerungen sind sehr emotional und positiv. Ich habe es genossen, dort Fußball zu spielen. Vor allem in diesem Stadion und vor den Fans, wie sie dich unterstützt haben, wie sie dir geholfen haben, eine gute Leistung abzuliefern. Wie ich schon gesagt habe, bewundere ich auch den Mut, wie der Verein auf junge Spieler setzt. Sie haben immer eine Mannschaft, die es dem Trainer ermöglicht, in allen Wettbewerben konkurrenzfähig zu sein und sie auch zu gewinnen. Es gibt mir wirklich ein schönes Gefühl, wenn ich an diese Zeit in Dortmund denke und wenn ich Spiele des BVB sehe.
Wie geht das Spiel des BVB gegen Sporting aus?
(lacht) Ich würde gerne ein schönes Spiel sehen, und ich bin sicher, dass ich es auch sehen werde. Mit zwei Mannschaften, die gewinnen wollen und hoffentlich mit vielen Toren. Ich bin mir sicher, denn es sind zwei Mannschaften, die Tore schießen und eine gute Leistung zeigen wollen. Und dem Fußball die Qualität geben, die er verdient.
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