Es war ein äußerst trister Abend für Borussia Dortmund in Heidenheim. Nur ein Punkt, dazu fußballerisch extrem schwere Kost. Das biedere 0:0 wird daher keinem Spieler lange in Erinnerung bleiben. Außer einem: Ole Pohlmann. Der 22-Jährige feierte in der Ostalb sein lang ersehntes Bundesliga-Debüt. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen, für den man lange gearbeitet hat“, erzählt der Offensivspieler einen Tag später im vereinseigenen Video-Interview. Doch dazu wäre es fast gar nicht gekommen – zumindest nicht beim BVB.
Pohlmann stand vor BVB-Abgang
Denn: Pohlmann hat sich nach Informationen der Ruhr Nachrichten in der Wintertransferperiode sehr intensiv mit einem Wechsel beschäftigt. Selbst ein Last-Minute-Transfer am Deadline Day wäre möglich gewesen, nach RN-Infos lagen einige Angebote auf dem Tisch. Letztlich konnten die BVB-Verantwortlichen um Sebastian Kehl und Ingo Preuß, Sportlicher Leiter der U23, den gebürtigen Mindener doch vom Verbleib in Dortmund überzeugen. Zumindest bis zum Sommer.
Erst im vergangenen Juni hat Borussia Dortmund den talentierten Mittelfeldspieler, der in der U23 in der 3. Liga zu den Leistungsträgern und Führungsspielern zählt, mit einem Profi-Vertrag ausgestattet. Pohlmann durfte sowohl auf der Asien- als auch der USA-Tour Erfahrungen bei den Profis sammeln, reiste mit ins Wintertrainingslager nach Marbella und ist in Dortmund-Brackel regelmäßiger Trainingsgast bei den Profis. Jetzt folgte sein Bundesliga-Debüt für Schwarzgelb.
Pohlmanns BVB-Vertrag läuft bis 2025
Die Frage, die bleibt, und die sich das Pohlmann-Lager spätestens im Sommer wieder stellen wird: Wie groß ist bei einem Klub wie dem BVB die Aussicht auf weitere, dauerhafte Einsatzzeiten? Das Arbeitspapier des Mittelfeldspielers, der 2021 von der zweiten Mannschaft der VfL Wolfsburg zu Borussia Dortmund gewechselt war, läuft noch bis zum 30. Juni 2025.

Aktuell macht sich Pohlmann aber wenig Gedanken um seine sportliche Zukunft. Er genießt das Hier und Jetzt. „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich überhaupt die Chance bekommen habe. Ich war schon sehr dankbar dafür, dass ich gegen Köln und im letzten Heimspiel gegen Bochum im Kader sein durfte. Für mich ist das eine unglaubliche Erfahrung, das alles mitzunehmen.“ Das Ergebnis passte ihm hingegen weniger. „Heidenheim hat es sehr gut gemacht, es war ein ekliges Spiel. Es ist natürlich schade, dass wir nicht gewonnen haben. Das hatten wir uns fest vorgenommen.“
Ole Ohlmann: BVB-Profis oder U23?
Wie es für ihn jetzt weitergeht, ist noch unklar. „Für die Mannschaft war es natürlich nicht so gut, aber ich hatte Glück, dass ich aufgrund der vielen Ausfälle auf meiner Position dabei sein konnte.“ Wenn allerdings Julian Brandt und Marco Reus, die krankheitsbedingt fehlten, und Jadon Sancho (muskuläre Probleme im Adduktorenbereich) gegen den SC Freiburg wieder in den Kader zurückkehren, dürfte es schwierig für Pohlmann werden. Dann geht es für ihn wieder zur U23. „Ich bin da ganz einfach. Mir wird das einen Tag vorher gesagt, und dann weiß ich, wo ich trainiere oder spiele.“
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