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Ernüchterung beim BVB: 0:2 gegen Bilbao legt die Schwachstellen offen
Borussia Dortmund
Beim BVB schrillen zwei Wochen vor dem Saisonstart die Alarmglocken. Das 0:2 gegen Bilbao legt die Schwachstellen offen. Zudem spitzt sich die Dortmunder Personallage immer weiter zu.
Es wäre wohl die beste und erfahrenste Elf gewesen, die BVB-Trainer Marco Rose aktuell aufgrund der weiterhin fehlenden EM-Spieler und einigen Verletzen zur Verfügung steht. Denn bis auf das aus den beiden U23-Spielern Antonios Papadopoulos und Lennard Maloney bestehende Innenverteidiger-Duo standen im ersten Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in der Schweiz gegen den spanischen Erstligisten Athletic Bilbao ausnahmslos Bundesligaprofis in der Startformation. Doch kurz vor Beginn musste Rose noch einmal umdisponieren. Giovanni Reyna hatte sich beim Aufwärmprogramm eine leichte Oberschenkelverletzung zugezogen, U19-Akteur Göktan Gürpüz rutschte für ihn in die Anfangself.
BVB-Torjäger Erling Haaland hängt in der Luft
Aber selbst mit der vermeintlich besten Formation lief es im Spiel der Borussen nicht wirklich rund. Die Spanier, die schon einige Tage länger in der Vorbereitung stecken und denen zusätzlich fast der gesamte Kader zur Verfügung stand, agierten deutlich spielbestimmend. Immer wieder landete der Ball im Fünfmeterraum der Dortmunder. Vor allem die beiden Brüder Inaki und Nicholas Williams stellten die neu zusammengestellte BVB-Verteidigung vor Probleme.
Die Dortmunder hingegen fanden offensiv kaum statt. Von einem gepflegten Spielaufbau und einer klaren Idee war wenig bis gar nichts zu sehen. Marco Reus fühlte sich auf der linken Außenbahn sichtlich unwohl, Julian Brandt verlor in der Zentrale viele Bälle, Erling Haaland bekam der BVB gar nicht ins Spiel. Spätestens 30 Meter vor dem Tor war meist Schluss.
BVB-Torhüter Kobel wird von Papadopoulos geprüft
Wenn es dann doch mal schnell und direkt ging, wurde es gleich gefährlich. Brandt steckte durch auf Marco Reus, der jedoch zu lange mit dem Abschluss zögerte. Dennoch landete der Ball irgendwie 50 Zentimeter vor dem Kasten von Jokin Ezkieta - aber weder der heranstürmende Brandt noch Haaland bekamen ihn über die Linie gedrückt.
Glücklich machte der Norweger die BVB-Fans dennoch. Nachdem ein kleiner Junge den Platz gestürmt hatte und bei einer Ecke um ein Autogramm bat, nahm sich der 21-Jährige dafür die nötige die Zeit. Den aus dem Eckball resultierenden Gegenzug verzog Nico Schulz. Kurz vor dem Seitenwechsel konnte sich dann auch Gregor Kobel einmal richtig auszeichnen, geprüft allerdings vom eigenen Mann. Papadopoulos fälschte eine Flanke gefährlich ab, der Schweizer Schlussmann war aber schnell in der rechten Ecke.
BVB-Trainer Rose nimmt zur Halbzeit drei Wechsel vor
Anders als zunächst erwartet, nahm Marco Rose zur Halbzeit nur drei Änderungen vor. Marius Wolf kam für Gürpüz, Steffen Tigges für Haaland und Kobel machte für seinen Landsmann Roman Bürki Platz - und der rückte gleich in den Fokus. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld faustete der Schweizer am Ball vorbei, traf dafür aber den Athletic-Stürmer. Elfmeter. Raul Garcia verwandelte in der 50. Minute zum 1:0. Nur zwei Minuten später hatte der BVB die Chance auf den Ausgleich. Nach einem öffnenden Pass von Schulz ließ Reus auf Dahoud klatschen, der Tempo aufnehmen konnte. Über Umwege landete der Ball bei Tigges. Sein Abschluss aber kam zu zentral.
Besser machten es die Spanier. Nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld schlief die BVB-Hintermannschaft komplett, der Ball flog durch zu Vivian, der nur noch den Fuß hinhalten musste (58.). Für Borussia Dortmund kam es dann noch bitterer. Der erste zur Halbzeit eingewechselte Marius Wolf, für den immer noch ein Abnehmer gesucht wird, verletzte am linken Sprunggelenk. Der 16-Jährige Jamie Bynoe-Gittens kam für ihn in die Partie.
Roman Bürki verhindert höhere BVB-Niederlage gegen Bilbao
Nach vorne ging beim BVB in Hälfte zwei bis auf die Tigges-Chance gar nichts mehr, zudem häuften sich in der Defensive die Fehler. So wie in der 70. Minute, als Nico Schulz den Ball im eigenen Sechzehner verlor. Alex Berenguer stand frei vor Bürki, der aber mit dem rechten Fuß parierte. Dann war auch schon Schluss.
Jahrgang 1991, tritt seitdem er Vier ist selbst gegen den Ball, hat mit 14 das erste Mal darüber berichtet, wenn es andere tun. Wollte seitdem nichts anderes machen und hat nach Studium und ein paar Jahren Lokaljournalismus seine Leidenschaft zum Beruf gemacht: Seit 2021 BVB-Reporter.
