Taktisch in eine Sackgasse manövriert Entlassung von Preußer bei BVB-U23 unumgänglich

Entlassung von Preußer bei BVB-U23 unumgänglich: Taktisch in eine Sackgasse manövriert
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Cedric Gebhardt

Mag der Zeitpunkt nach dem ersten Sieg nach sechs Niederlagen in Folge auch überraschen: Die Trennung von Christian Preußer kommt nicht von ungefähr. Borussia Dortmunds Entscheidung ist nachvollziehbar und letztlich auch unumgänglich. Unterm Strich sind die sichtbaren sportlichen Fortschritte seit Monaten zu klein ausgefallen. Eine übergeordnete Idee war bis zuletzt nicht erkennbar. Preußer hat die Mannschaft taktisch in eine Sackgasse manövriert. Das notwendige Wendemanöver haben sie ihm beim BVB nicht mehr zugetraut.

Preußer als Teil des BVB-Problems

Die Liste mit Argumenten für den Trainer war abgegrast, die mit den Mängeln wurde mit jeder Woche länger. Zwölf Niederlagen. Eine anhaltend ergreifende Harmlosigkeit in der Offensive, keine erkennbare Verbesserung. Christian Preußer war bei der U23 des BVB nicht mehr Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.

Spielerisch machte seine Mannschaft kaum Fortschritte. Dennoch wunderte sich Preußer zuletzt über mediale Meldungen, dass der Druck auf ihn zunehme. Eine U23 sei aus seiner Sicht anders zu bewerten als ein reines Profiteam. Dabei ließ Preußer zwei Aspekte außer Acht: Zum einen, dass er Trainer von Borussia Dortmund war, was angesichts der Talentdichte in der U23 ohnehin mit einer hohen Erwartungshaltung und hohen selbst gewählten Ansprüchen einhergeht. Zum zweiten, dass man deren Resultate und vor allem deren fehlende Entwicklung nicht losgelöst von der Konkurrenz in der 3. Liga betrachten kann.

Preuße-Trennung nach nur sieben BVB-Monaten

Dass Preußer zudem für die immer gleichen Probleme die immer gleichen Lösungsansätze präsentierte, brachte ihn zusätzlich in Argumentationsschwierigkeiten. Es wäre daher fahrlässig gewesen, am bisherigen Kurs festzuhalten. Intern soll die Erleichterung über die Entlassung des Trainers, der als extrem verschlossen und unzugänglich galt, deutlich spürbar gewesen sein.

Christian Preußer gibt Anweisungen.
Christian Preußers letzter BVB-Auftritt fand am Sonntag in Ingolstadt statt. © imago / Eibner

Die Trennung von Christian Preußer nach sieben Monaten ist daher nachvollziehbar – und zum jetzigen Zeitpunkt angemessen. Sie bietet dem Nachfolger noch die Gelegenheit, das zur Verfügung stehende Potenzial besser zur Geltung zu bringen, die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler erkennbar weiterzuentwickeln und das Saisonziel Klassenerhalt zu realisieren.

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