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Einzelkritik: Delaney tut dem BVB gut - Reyna gegen Braunschweig abgemeldet
DFB-Pokal
Borussia Dortmund quält sich ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Thomas Delaney tut dem BVB-Spiel beim 2:0 in Braunschweig gut, Giovanni Reyna ist abgemeldet. Die Einzelkritik.
Zum Jahresabschluss wechselte Edin Terzic noch einmal kräftig durch. Der neue BVB-Trainer veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei Union Berlin am vergangenen Freitag auf sieben Positionen. Der Plan ging zumindest beim Blick aufs Ergebnis auf. 2:0. Eine Runde weiter. Borussia Dortmund in der Einzelkritik:
Marwin Hitz: Erhielt im Pokal erneut den Vorzug vor Roman Bürki und war im ersten Durchgang auf dem Posten, als er nach 23 Minuten von Bär geprüft wurde. Wichig, dass er den Ball festhielt. Bei Bärs Lattenschuss (55.) blieb ihm nur der bange Blick über die Schulter. Note: 3,0
Mateu Morey: Der Spanier bekam das Mandat hinten rechts in der Viererkette. Wenn Braunschweig gefährlich wurde, dann meistens über Moreys Seite. Nach vorne blieb er mit Ausnahme eines guten Diagonalballs auf Guerreiro blass. Note: 4,0
Mats Hummels: Der Abwehrchef führte den BVB als Kapitän aufs Feld, weil Marco Reus nur auf der Bank Platz nehmen durfte - und brachte die Borussia in Führung, weil er nach Sanchos Freistoß am schnellsten schaltete und den Ball im Tor der Gastgeber versenkte. Zur Pause angeschlagen raus. Note: 2,5
Dan-Axel Zagadou: Ersetzte Akanji in der Viererkette und durfte mal wieder von Beginn an ran. Im Abwehrzentrum hatte er der 21-jährige Franzose die meiste Zeit alles gut im Griff. Note: 3,0
Raphael Guerreiro: Nach einer guten Viertelstunde fand er mit seinem Freistoß Tigges‘ Kopf. Ansonsten versuchte er immer wieder, das Dortmunder Offensivspiel über die linke Seite anzuschieben. Gute Volley-Hereingabe nach einer halben Stunde. Note: 3,0
Thomas Delaney: Der zuletzt schmerzlich vermisste Däne besetzte die Position vor der Abwehr. Seine Zweikampfstärke und Laufbereitschaft taten der BVB-Defensive sichtlich gut. Note: 2,5
Jude Bellingham: Sah früh die Gelbe Karte (23.), rackerte aber munter weiter im Mittelfeld. Wie immer sehr bemüht, aber nicht immer glücklich. Bei seim Schuss an den Außenpfosten hatte er Pech (34.), kurz nach der Pause bekam er den Ball nicht an Fejzic vorbeigespitzelt (47.). Note: 3,0
Julian Brandt: Drei Fehlpässe in den ersten zehn Minuten - es ging nicht gut los. Und als er nach 22 Minuten das sichere 2:0 liegen ließ, weil er den Ball in die verwaiste Braunschweiger Fankurve statt ins leere Tor prügelte, schlug BVB-Boss Hans-Joachim Watzke auf der Ehrentribüne die Hände über dem Kopf zusammen. Nach 51 Minuten zielte Brandt dann rechts vorbei, als er sich selbst gut in Position gebracht hatte. Der Einsatz passte, der Ertrag allerdings nicht. Note: 4,5
Jadon Sancho: Legte per Freistoß das 1:0 auf (12.), obwohl der Ball nicht sonderlich gut getreten war. Eigentlich besser war sein Pass auf Bellingham (47.), brachte allerdings kein Tor. in der Nachspielzeit setzte er den Deckel drauf - und erzielte das erlösende 2:0. Note: 2,5
Giovanni Reyna: Im ersten Durchgang bis auf einen Abschluss komplett abgemeldet, im zweiten Durchgang etwas präsenter. Trotzdem wird man den Eindruck nicht los, dass der 18-Jährige nun ein paar freie Tage gut gebrauchen kann. Note: 4,5
Steffen Tigges: Zum ersten Mal im Kader und gleich in der Startelf. Für den Kapitän der U23 war es ein aufregender Pokalabend. Als er nach 22 Minuten den Ball ergaunerte, hätte Brandt treffen müssen. Als Sancho ihn nach einer guten Stunde perfekt bediente, hätte er eigentlich selbst treffen müssen. Das galt auch für seinen freien Abschluss nach 85 Minuten, als er alleine aufs Braunschweiger Tor zustiefelte. Trotzdem: ein couragierter Auftritt. Note: 3,0
Manuel Akanji: Zur Pause rein für Hummels und gleich mit schwacher Zweikampfführung gegen Abdullahi vor Bärs Lattentreffer (55.). Danach hielt er den Laden halbwegs zusammen. Note: 3,5
Marco Reus (63. für Brandt), Axel Witsel (76. für Bellingham), Thorgan Hazard (83. für Reyna) und Thomas Meunier (83. für Morey) spielten nur kurz und bleiben ohne Note.
Tobias Jöhren, Jahrgang 1986, hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert. Seit 2013 ist er Mitglied der Sportredaktion von Lensing Media – und findet trotz seines Berufes, dass Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist.
