01.) BVB-Keeper Gregor Kobel verkörpert das moderne Torhüterspiel:

Lange wurde darüber spekuliert, ob ein junger Torwart des VfB Stuttgart das Zeug für die Rolle zwischen den Pfosten beim BVB hat. Doch Gregor Kobel überzeugte seine Kritiker mit seinem modernen Torhüterspiel. Seine größte Stärke liegt in den Eins-gegen-Eins-Situationen. Beim Herauslaufen bleibt der 24-Jährige lange stehen, verkleinert geschickt den Einschusswinkel für die Angreifer.

Zudem verfügt er über große fußballerische Fähigkeiten, kann das Spiel von hinten mit aufbauen, ist reaktionsstark auf der Linie und gibt klare Kommandos. Bei hohen Bällen gibt es sicherlich noch Verbesserungspotenzial, doch auch dort ist eine positive Entwicklung zu erkennen. Bis auf den Patzer gegen den VfL Bochum blieb Kobel bislang ohne grobe Schnitzer. Wenn er jetzt noch häufiger zu Null spielt ...

02.) Manuel Akanji ist der neue Abwehrchef beim BVB:

Der Schweizer zeigte über die gesamte Hinrunde gesehen die stabilste Leistung unter den Feldspielern. Akanji knüpfte trotz sehr kurzer Vorbereitung nahtlos an seine starken EM-Leistungen an und entwickelt sich immer mehr zum heimlichen Abwehrchef. Der 26-Jährige nimmt die Führungsrolle an, hält die Viererkette zusammen, dirigiert seine Vordermänner und ist in Sachen Spieleröffnung inzwischen fast häufiger der Ausgangspunkt als Mats Hummels.

Außerdem schleichen sich nur noch sehr selten Unkonzentriertheiten in sein Spiel ein. Wie wichtig er für die Mannschaft ist, zeigte sich in den Spielen gegen Bochum, Fürth und Hertha. Nun bleibt abzuwarten, ob Akanji nach seiner Knie-Operation tatsächlich schon Anfang Januar wieder einsatzbereit ist.

03.) Marius Wolf hat sich zur Allzweckwaffe des BVB entwickelt:

Linksaußen, hinten rechts, oder doch etwas weiter vorn - egal. Marius Wolf ist bei Borussia Dortmund die Polyvalenz in Person. Nach seinen Leihstationen in Berlin und Köln stand er vor der Saison eigentlich auf dem Abstellgleis, blieb dann aber doch und entwickelte sich beim BVB zur Allzweckwaffe.

Er ist mittlerweile die erste Wahl von Trainer Marco Rose, wenn es darum geht, auf Ausfälle zu reagieren oder neue Impulse von der Bank zu bringen. Es gäbe sicherlich technisch versierte Alternativen im BVB-Kader, doch der 26-Jährige wirft immer alles rein, kämpft um jeden Ball und Meter. Das imponiert auch den Fans. Wolf darf sich in einigen Szenen vor allem offensiv sicherlich noch einen Tick mehr zutrauen, er gehört dennoch zu den großen Überraschungen.

04.) BVB-Stürmer Erling Haaland ist die Lebensversicherung:

Er trifft mit Wucht, er trifft mit Gefühl, mit links, mit rechts, im Fallen, mittlerweile sogar per Kopf. Vor dem Tor ist Erling Haaland eine einzige Waffe. Als Zielspieler ermöglicht er aber auch schnelle Umschaltmomente, kann Bälle halten und verteilen. Seine reine Anwesenheit kann der Mannschaft einen Schub verleihen, siehe das 3:1 beim VfL Wolfsburg. Kurz zusammengefasst: Erling Haaland ist die Lebensversicherung von Borussia Dortmund.

In elf Bundesliga-Spielen erzielte er 13 Treffer, bereitete fünf weitere vor. Das Problem: Trifft der Norweger mal nicht, sieht es düster aus für den BVB. Niederlagen in Freiburg und Berlin, Unentschieden in Bochum. Und dann sinkt auch schnell die Laune des 21-Jährigen. Sein Ehrgeiz ist unbeschreiblich, kann ihm manchmal aber auch im Weg stehen.