Kommentar
Die BVB-Resultate stimmen - der Fußball nur in Ansätzen
Nach sieben Punkten aus drei Spielen kann man beim BVB von einem gelungenen Saisonstart sprechen. Der Dortmunder Fußball überzeugt jedoch nur in Ansätzen. Dirk Krampe kommentiert.
BVB-Trainer Lucien Favre sagte nach dem 3:1 gegen Frankfurt: „Wir haben uns sehr schwer getan.“ © imago
Mittendrin, auf dem Rasen passierte wenig, wurde es ein wenig unruhig im Signal Iduna Park. Dem BVB fiel nicht viel ein gegen eine diszipliniert agierende Frankfurter Eintracht, die wie Hannover das Pressing konsequent und mutig spielte und Dortmunds Aufbau damit permanent unter Druck setzte. Lösungen gegen eine derartige Herangehensweise zu finden, wird die Kernaufgabe für die kommenden Wochen, das war die Botschaft nach dem Arbeitssieg gegen die Eintracht.
Treffer zum 2:1 ist die positive Ausnahme
„Wir haben uns sehr schwer getan“, gestand Lucien Favre, der zu Recht darauf verwies, dass man „sich noch besser kennenlernen“ müsse. Falsche Laufwege, etliche Pässe in die Füße des Gegners - im Zusammenspiel hat Borussia Dortmund auch ob der vielen personellen Änderungen in diesem Sommer noch reichlich Luft nach oben.
Das ließ sich auch an den nackten Zahlen ablesen. Nur fünf Schüsse gingen auf das gegnerische Tor, weil es nur selten gelang, den Ball zielstrebig nach vorne zu bringen. Das 2:1 war eine positive Ausnahme, ein Konter, schnell und schnörkellos vorgetragen, mit gutem Auge des Tor-Vorbereiters Jadon Sancho. Und dem konsequenten Abschluss von Marius Wolf.
Akanji in Topform
Dieses Tor und das 3:1 von Neuzugang Paco Alcacer sorgten für ein versöhnliches Ende nach einer doch lange sehr zähen Angelegenheit für den BVB. Gute Ansätze musste man suchen: Die Defensive wusste erneut zu gefallen, bei Abdou Diallo mit Abstrichen an diesem Abend.
Dessen nervöser Auftritt wurde allerdings von einem glänzend aufgelegten Manuel Akanji gut aufgefangen. Wie gegen Leipzig kompensierte der BVB zudem die Probleme im Ballvortrag durch eine gnadenlose Effizienz. Wenige Chancen reichten am Ende zu drei Toren. Es war trotz der erkennbaren Mängel am Ende ein verdienter Sieg.
Kein Widerspruch
Doch es bleibe noch viel Arbeit, meinte Trainer Favre. Dagegen kein Widerspruch - die Resultate stimmen, der Fußball tut es bislang nur in Ansätzen.