Die deutsche Nationalmannschaft kassiert beim Heim-Debüt von Bundestrainer Julian Nagelsmann eine 2:3-Niederlage gegen die Türkei. Die DFB-Elf in der Einzelkritik:
Kevin Trapp: Den zentralen Schuss von Yildiz pflückte er locker runter. Am Kracher von Kadioglu war er noch leicht dran, konnte aber nichts machen (38.). Völlig chancenlos beim fulminanten Treffer von Yildiz (45.+1). Ärgerte sich zurecht: Hatte beim Elfer die richtige Ecke. Starke Parade gegen Yilmaz (82.) Note: 3,0
Benjamin Henrichs: Leitete die Führung mit dem scharf gespielten Steilpass auf Sané ein. Mit seinem direkten Vordermann stimmte die Abstimmung vor dem Ausgleich überhaupt nicht. Beim 1:2 rückte er zu früh ins Zentrum und verlor Yildiz komplett aus den Augen. Monstergrätsche gegen Sari, der sonst frei durch gewesen wäre (74.). Note: 3,0
Jonathan Tah: Bislang mit bärenstarker Saison in Leverkusen. Konnte die Leistung ins DFB-Trikot größtenteils überführen. Machte den sichersten Eindruck aller Defensivspieler. Note: 2,5
Antonio Rüdiger: Die Spieleröffnung des Innenverteidigers von Real Madrid ist stark ausbaufähig. Auch sein Verteidigungsverhalten war teilweise vogelwild. Nicht der nötige Stabilisator. Das zeigen auch die drei Gegentreffer. Note: 4,5
Kai Havertz: Spannendes Experiment. Gegen den Ball als Linksverteidiger in der Viererkette, im eigenen Ballbesitz linker Flügelspieler. Rückte bei der Führung bis in den Sechzehner vor und schob gekonnt ein (5.). Es wird nicht seine Lieblingsposition. Kein Vorwurf beim vermeintlichen Handspiel, das zum Elfmeter führte. Note: 3,5
Ilkay Gündogan: Es fehlte an Präsenz im Mittelfeld. Im Sechser-Verbund mit Kimmich defensiv mit einigen Problemen. Da geht deutlich mehr vom deutschen Kapitän. Note: 4,0
Joshua Kimmich: Starker Ball durch drei türkische Defensivlinien hindurch auf Sané. Fast mit einem folgenschweren Ballverlust am eigenen Strafraum (32.). Störte BVB-Profi Salih Özcan nicht energisch genug. Kein guter Auftritt des Münchners. Note: 4,0
Leroy Sané: Strotzte zu Beginn nur so vor Selbstbewusstsein. Freien Raum gut erkannt und konsequent belaufen, dann mit der Übersicht für Havertz (5.). Musste nach Kimmichs Tiefenball das 2:0 erzielen. Sein Stellungsfehler ermöglichte Kadioglu den Ausgleich. Trotzdem immer ein Unruheherd. Note: 3,0
Florian Wirtz: Die enge Ballführung im höchsten Tempo ist ein purer Genuss, hat dabei auch immer noch den Kopf oben. Bereitete mit seinem 40-Meter-Sprint durch das Mittelfeld den Ausgleich durch Füllkrug vor. Überragend. Note: 2,5
Julian Brandt: Spielfreudig in den ersten Minuten. Belief die Tiefe immer wieder im höchsten Tempo. Deutschlands erster Pressingsspieler. Doch die ganz klaren Aktionen fehlten. Ließ die Riesenchance zum 3:3 liegen (73.). Note: 3,5
Niclas Füllkrug: Im ersten Durchgang weitestgehend abgemeldet, das Spiel lief eher an ihm vorbei. Nach der Pause mit einem starken Moment: Erst mit dem Haken und dann dem kompromisslosen Abschluss in die kurze Ecke (49.) zum 2:2. Zehntes Tor im zwölften DFB-Spiel. Note: 3,5
Leon Goretzka (72. für Kimmich), Serge Gnabry (72. Wirtz) und Marvin Ducksch (82. für Brandt) bleiben ohne Note.
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