Deutliche Worte von BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer „Wir sind am absoluten Limit“

Deutliche Worte von BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer: „Wir sind am absoluten Limit“
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Carsten Cramer ist das BVB-Gesicht hinter dem Begriff Internationalisierung. Er stößt die wichtigen Prozesse an, er ist verantwortlich für die PR- und Marketing-Touren wie im vergangenen Jahr in die USA oder jetzt nach Thailand und Japan. An diesem Vormittag im Teamhotel in Osaka macht der Geschäftsführer einen äußerst zufriedenen Eindruck. Als er nach einem Einschätzung der Asienreise gefragt wird, sagt er „Ich bin zufrieden, weil der Sinn und Zweck unserer Reise in Erfüllung gegangen ist.“

BVB-Profis steigen in ein Hamsterrad

Sich „nahbar“ und „anfassbar“ zu präsentieren, sei das Ziel des sechstägigen Aufenthalts in Asien gewesen. „Das ist das, was Dortmund ausmacht. Wir wollen der etwas andere Klub sein im Vergleich zu den Premier-League-Vereinen, die sich ein bisschen mehr als Wirtschaftsunternehmen präsentieren.“ Für ihn sei es aber auch eine gewisse Pflicht, in diesen Märkten präsent zu sein. Vor allem mit Blick auf die TV-Gelder. „Wir müssen etwas tun als Bundesliga. In Thailand und Japan laufen die Bundesliga-TV-Verträge nächstes Jahr aus. Deshalb ist es ein gutes Zeichen, wenn ein Bundesligist vor Ort ist.“

Klar ist aber auch: Die zunehmende Vermarktung im Profifußball durch PR- und Marketingreisen, vor allem aber die Reformen bestehender Wettbewerbe sowie Neukreationen sorgen für eine deutlich höhere Belastung von Spielern und Trainern. Ein Fakt, den auch Cramer bestätigt. Er sei sich bewusst, „in welches Hamsterrad wir in den nächsten Tagen einsteigen.“

BVB nimmt an vier Wettbewerben teil

Und das dreht sich in der Mitte August beginnenden Saison schneller denn je. Bundesliga, DFB-Pokal, Champions League, dazu die neue Klub-WM – Borussia Dortmund ist in vier Wettbewerben vertreten. Durch die Reform der Könisgklasse steigt die Zahl der Spiele um mindestens zwei, eventuell sogar auf vier, wenn der BVB in der Playoff-Runde antreten muss. „Das ist schon ein Brett. Ich kann die Diskussionen darum schon nachvollziehen“, sagt Cramer. „Die Anzahl der Spiele ist wirklich am absoluten Limit.“

Der Fußball bewege sich in einem Rahmen, der an seine Grenze stoße. Beim BVB hat man deswegen schon jetzt eine wichtige Entscheidung getroffen: „Es wird im nächsten Sommer nach der Klub-WM definitiv keine zusätzliche Auslandsreise geben.“ Die Zeit werde klar im Zeichen des neuen Wettbewerbs und der Vermarktung in den USA stehen. „Es gibt keine bessere Werbung für den BVB, als Teilnehmer der Klub-WM zu sein“, sagt Cramer.