BVB entwickelt sich zum 1:0-Spezialisten Reservisten nutzen ihre Chance gegen Hoffenheim

BVB entwickelt sich zum 1:0-Spezialisten: Reservisten nutzen ihre Chance gegen Hoffenheim
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Im dritten Pokalduell mit der TSG Hoffenheim steuerte Borussia Dortmund eigentlich von Minute eins an dem dritten Weiterkommen entgegen, nur die schwache Chancenverwertung sorgte für ein enges Spiel bis zum Abpfiff. Der BVB kontrollierte und dominierte über knapp eine Stunde, erspielte sich gerade in den ersten 45 Minuten etliche gute Gelegenheiten.

Weil nach einer Stunde Tempo und Passgenauigkeit deutlich abnahmen, durfte die TSG bis zum Schluss auf den Lucky Punch hoffen, den die Heimannschaft aber mit Laufeinsatz verhindern konnte. Das Weiterkommen beschert dem BVB nun noch eine weitere Englische Woche im Dezember, den Gegner erfährt Dortmund am kommenden Sonntag.

BVB-Chancenwucher gegen Hoffenheim

Als Marco Reus in der 43. Minute die Borussia mal wieder mit 1:0 in Führung schoss, war dies der schon 14. Abschluss auf das Tor von Oliver Baumann. Hoffenheims Keeper musste dem Linksschuss des 34-Jährigen, noch nicht einmal perfekt getroffen, machtlos hinterherschauen. Zuvor aber war er seinem Ruf als einer der zuverlässigsten Torhüter der Bundesliga schon mehrfach gerecht geworden. Es sollte das Tor des Tages gewesen sein – trotz einer Fülle guter Annäherungen.

Wie erwartet rotierte Edin Terzic in dieser Zweitrunden-Pokalpartie angesichts des nahenden Liga-Gipfels gegen die Bayern in größerem Maße. Fünf Änderungen in der Startformation waren es am Ende, etwas überraschend kam vor allem die Nominierung von Jamie Bynoe-Gittens, der nach seinen Einsätzen gegen Wolfsburg und Union Berlin wieder von Beginn an spielte. Weitere Änderungen waren folgerichtig: Niklas Süle ersetzte Mats Hummels, auch Youssoufa Moukoko durfte nach mehr als einem halben Jahr mal wieder starten. Die in Frankfurt noch geschonten Julian Brandt und Julian Ryerson kehrten in die erste Elf zurück.

Kobel und Schlotterbeck verhindern BVB-Rückstand

Nach einer Schrecksekunde in der zweite Minute, als Gregor Kobel zunächst gegen Ihlas Bebou retten musste und Mergim Berisha beim Nachschuss Nico Schlotterbeck auf der Torlinie anschoss, riss Dortmund das Geschehen schnell an sich. Schnelle Ballzirkulationen rissen zunehmend häufiger Löcher in die Fünfer-Abwehrkette der Gäste. Im Mittelfeld-Zentrum fühlte sich der nach seinem schwachen Auftritt in Frankfurt etwas überraschend nominierte Giovanni Reyna deutlich wohler, interessant auch die Variante, Brandt den etwas defensiveren Achter-Part spielen zu lassen, aus dem der Mittelfeldspieler immer wieder mit Tempo nach vorne stieß.

Vor allem Bynoe-Gittens auf der linken Seite suchte dazu immer wieder das Eins-gegen-Eins. Zu Beginn noch mit jugendlichem Übermut und einigen Ballverlusten, im Verlauf der ersten Hälfte aber stellte der Engländer Gegenspieler Bebou immer öfter vor Probleme. So auch beim Tor, als das Zusammenspiel mit Reyna zum wiederholten Male gut funktionierte, Hoffenheims Vogt nicht energisch herausrückte und Reus den Querpass von außen mit etwas Glück über die Linie bugsierte (43.).

BVB-Spieler verzweifeln an Baumann

Chancen gab es zuvor schon zuhauf: Moukoko, Bynoe-Gittens (jeweils 10.), Reus und Marius Wolf im Doppelpack (38.) fanden in Baumann ihren Meister. Hoffenheim konterte sporadisch gefährlich, ließ wie bei der guten Chance von Anton Stach, als sich die TSG mit mehreren Direktpässen schnell vors Dortmunder Tor kombinierte (16.), die letzte Entschlossenheit vermissen. Auch nach 60 Minuten stand es weiter nur 1:0, obwohl Bynoe-Gittens (48.) und vor allem Moukoko den zweiten Treffer auf dem Fuß hatten. Dortmunds Mittelstürmer durfte Staunen ob der spektakulären Parade von Baumann, der einmal mehr Hoffenheims Bester war (50.).

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Zunächst fast unbemerkt ließ der BVB nach knapp einer Stunde die Zügel schleifen. Bülters Flanke rauschte an allen vorbei (58.), Weghorsts Volleyabnahme landete direkt in den Armen von Kobel (61.), das war die Mahnung, wie dünn die Führung bei aller Überlegenheit war. Das Spiel der Terzic-Elf litt nun erkennbar unter zu wenig Tempo und zu schnellen Ballverlusten. Gegen den Ball musste Dortmund daher viele Meter machen. Doch die Führung hielt. Zum fünften Mal in dieser Saison siegte der BVB mit 1:0, am Ende ohne Glanz, aber mit viel Einsatz. Sekunden vor dem Abpfiff sah Hoffenheims Ozan Kabak noch die Gelb-Rote Karte (90.+4).