In den Katakomben des Signal Iduna Parks zeichnete sich am Mittwochabend ein leicht konträres Bild im Vergleich zu den Vorwochen ab. Dort, wo Spieler und Verantwortliche zuletzt nach teils dürftigen Leistungen extrem bemüht waren, aus allem das Positive herauszuziehen, klangen nach der mit Abstand besten Saisonleistung und einem aufopferungsvollen Kampf mahnende Worte an.
BVB nach 180 Minuten noch ohne Tor
Der kleine, aber feine Unterschied: Borussia Dortmund war zuletzt erfolgreich, setzte sich durch die teils schmeichelhaften Siege in Freiburg, gegen Wolfsburg und in Hoffenheim in der Spitzengruppe der Bundesliga fest. In der Champions League sieht das nach dem 0:0 gegen den AC Mailand ganz anders aus. Nur ein Punkt nach zwei Spielen, Gruppenletzter.
Noch ist das Achtelfinale natürlich in Reichweite. Die Betonung liegt allerdings auf noch. Der BVB muss gehörig aufpassen, dass das erste Saisonziel nicht schon nach dem dritten Gruppenspieltag in große Gefahr gerät. In Newcastle muss Borussia Dortmund gewinnen. Sonst bleibt wohl maximal noch der Kampf um den Europa-League-Platz.
Terzic und Kehl schärfen die BVB-Sinne
Dessen sind sie sich beim BVB bewusst. Sportdirektor Sebastian Kehl und Trainer Edin Terzic schärften ganz gezielt die Sinne für die knifflige Situation, die durch den vor allem in dieser Deutlichkeit völlig überraschenden 4:1-Erfolg von Newcastle United über Paris Saint-Germain noch brisanter wurde.
Den eigenen Auftritt in Paris rückt der klare Erfolg der Engländer in ein noch schlechteres Licht. Der Vorteil allerdings: Enteilt ist in der Hammer-Gruppe F noch niemand. Der Nachteil: Es haben sich zwei Favoriten auf die ersten beiden Plätze herauskristallisiert. Der BVB gehört Stand jetzt nicht dazu.
BVB-Defensive macht stabilen Eindruck
Um dort noch hinzukommen, braucht es auf europäischer Bühne deutlich mehr offensive Durchschlagskraft. Die Stabilität in der Defensive gegen Mailand ist sicherlich lobend zu erwähnen, Mats Hummels und Nico Schlotterbeck hielten den Laden dicht, Gregor Kobel die Null. Aber vorne stand sie eben auch. Gerade im letzten Drittel fehlte es an Zielstrebigkeit, klare Abschlusssituationen gab es gegen Milan kaum. In Paris fehlten sie gänzlich. Und so stehen null Treffer nach 180 Champions-League-Minuten.
So wird es schwierig, die von Terzic angepeilten zehn Punkte einzufahren. Die wird man aller Voraussicht nach benötigen, möchte Borussia Dortmund international überwintern.
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