Chukwuemeka auch in Barcelona ein Lichtblick So plant der BVB mit dem Leihspieler

BVB-Leihgabe auch in Barcelona ein Lichtblick: Diese Optionen hat Dortmund bei Chukwuemeka
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In einer Mannschaft mit vielen Totalausfällen sorgte er, zumindest so lange die Kräfte reichten, für einen der wenigen Lichtblicke. Carney Chukwuemeka hat nach seiner Leihe vom FC Chelsea im Januar lange gebraucht, um so spielfit zu werden, damit er zumindest eine Hilfe für eine begrenzte Zeit sein kann. Wie sich der junge Engländer in der Mittelfeld-Zentrale, umgeben von technisch ausgereiften Ball-Virtuosen des FC Barcelona, mit und ohne Ball behauptete, das nötigte aber Respekt ab.

Weiter Weg zur BVB-Spielfitness

Chukwuemekas zweiter Startelf-Einsatz bestätigte die guten Ansätze aus der Partie beim SC Freiburg. Ballannahme, Ballbehauptung, die Auslösehandlung unter Gegnerdruck: Der 21-Jährige deutete nicht nur bei seiner instinktiven und direkten Ballweiterleitung auf Serhou Guirassy (37.) an, welche Stilmittel er ins Dortmunder Spiel einbringen kann.

So lange die Kräfte reichten, fühlte sich die Chelsea-Leihgabe wohl auf dem Rasen. Schon seine gute Abschluss-Gelegenheit in Dortmunds einzig starker Phase in dieser Partie kurz vor der Halbzeit-Pause aber zeigte auch, wie weit der Weg für einen Spieler ist, der über Monate nur trainierte, sich dann verletzte und bei seinem Leih-Klub möglichst schnell ein wichtiger Faktor werden will.

Die Schusschance Chukwemekas wurde zur Beute der grätschenden Verteidiger-Hoffnung Barcelonas, Pau Cubarsi, der sich mit großer Entschlossenheit in die Flugbahn des Balles warf. Eine gute Aktion des Innenverteidigers, freilich war erkennbar, dass „Chuk“ nach vorhergegangenem Dribbling der Sprit ausging. Noch eine Finte mehr, dann hätte er freie Bahn gehabt. Das aber war wohl nicht drin.

Chukwuemekas BVB-Zukunft offen

Nach gut einer Stunde waren die letzten Reserven aufgebraucht, das galt auch für den etwas defensiver postierten Felix Nmecha, der aus einer aktuell noch längeren Pause kommt. Dabei hätte Trainer Niko Kovac das Duo gern weiterspielen lassen. Die Spielfitness müssen sich beide über die Spiele holen, was schwierig ist, weil Grundlagen fehlen, weil die Zeit zur Erholung in einer Englischen Woche kurz sind.

Carney Chukwuemeka grätscht.
Robust auch gegen den Ball: Carney Chukwuemeka klärt hier vor Barcelonas Frenkie de Jong. © IMAGO/NurPhoto

Chukwuemekas positive Entwicklung der vergangenen beiden Wochen führt zur Frage nach seiner BVB-Zukunft. Das ist ein kompliziertes Thema, weil Sportdirektor Sebastian Kehl womöglich erst nach dem letzten Bundesliga-Spieltag wissen wird, mit welchem Budget er planen kann.

BVB-Budget bereits belastet

Die zwei Bundesliga-Siege und die gleichzeitigen Patzer der Konkurrenz haben sogar die Champions League wieder in erreichbare Nähe gerückt. Klar ist aber, dass der BVB im Saison-Endspurt beständig punkten muss, um überhaupt Aussichten auf einen internationalen Wettbewerb zu haben – und dass auch in Partien wie am Samstag in München. Der einstige Liga-Gipfel ist für beide Parteien ein enorm wichtiges Spiel, für den BVB vielleicht das Schlüsselspiel für das Finale in der Bundesliga, weil ein Sieg an Kovacs alter Wirkungsstätte Signalwirkung für die eigenen Spieler, aber auch die Konkurrenten hätte.

Eine Fest-Verpflichtung Chuckwuemekas erscheint aktuell aus mehreren Gründen ausgeschlossen. Kehl muss den Kader möglichst großflächig umbauen, das kostet Geld. Mit der Kaufpflicht, die im Sommer bei Yan Couto in Kraft tritt, belastet allein ein Spieler, der schon da ist, das Budget in einem beträchtlichem Maße.

Erneute BVB-Leihe nur bei Europapokal

Chukwuemekas bis 2028 laufender Vertrag beim FC Chelsea und die weiter geringen Aussichten, dort auf entsprechende Einsatzzeiten zu kommen, könnten jedoch in ein weiteres Leihgeschäft münden. Das wäre zwar auch vergleichsweise teuer, würde der Borussia aber die Gelegenheit geben, diesen Spieler weiter aus direkter Nähe zu beobachten. Die guten Ansätze, die der 21-Jährige auch bei der Lehrstunde in Spanien zeigte, machen Carney Chukwuemeka auf jeden Fall zu einem interessanten Spieler für den dringend zu reformierenden Dortmunder Kader.

Eine Voraussetzung, um überhaupt mit Chelsea wieder an den Verhandlungstisch zu kommen: Der BVB muss sich für einen internationalen Wettbewerb qualifizieren. Ohne-Europa-Spiele hätte ein Engagement in Dortmund für den 21-Jährigen keinen Reiz.