Chris Führich vor BVB-Wiedersehen: „Jeder muss an die Grenze gehen“

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Chris Führich vor BVB-Wiedersehen: „Jeder muss an die Grenze gehen“

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Beim BVB blieb Chris Führich der Durchbruch verwehrt, in Stuttgart gehört der Offensivspieler mittlerweile zum Stammpersonal. Im Interview spricht er über Entwicklung, Lucien Favre und den Abstiegskampf.

Dortmund

, 08.04.2022, 06:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Sein Bundesliga-Debüt absolvierte Chris Führich im Dezember 2017 für den 1. FC Köln in München. Über die Stationen Borussia Dortmund und SC Paderborn ging es schließlich zum VfB Stuttgart. Bei den Schwaben hat sich der Offensivspieler mittlerweile einen Stammplatz erkämpft. Im Interview spricht der 24-Jährige über das Wiedersehen mit dem BVB (20.30 Uhr, live auf DAZN), Lucien Favre und den Abstiegskampf.



Herr Führich, Sie sind ein Kind des Ruhrgebiets: Geboren in Castrop-Rauxel, haben Sie bei Schalke, Bochum und dem BVB gespielt. Jetzt sind Sie beim VfB Stuttgart. Wie unterscheiden sich die Schwaben von den Menschen im Ruhrgebiet?

(lacht) Der größte Unterschied ist sicherlich der schwäbische Dialekt. Die Menschen sind sehr herzlich, genauso wie im Ruhrgebiet. Ich fühle mich sehr wohl hier.

Chris Führich vor BVB-Wiedersehen: „Jeder muss an die Grenze gehen“

Der VfB liegt auf Platz 15 und kämpft gegen den Abstieg, beim BVB ist im Titelkampf die Luft raus. Ein Vorteil für Stuttgart?

Das glaube ich nicht. Die Dortmunder haben den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen - unabhängig von der Situation. Deswegen stellen wir uns auf einen starken Gegner ein. Wir wollen alles dagegensetzen und am Ende punkten.


Wie will der VfB den BVB ärgern?

Wir wollen unser Spiel auf den Platz bringen. Jeder muss an die Grenze gehen. Wir wollen die Fans mitreißen. Wir freuen uns auf das ausverkaufte Stadion und hoffen auf eine emotionale Stimmung. Hoffentlich peitschen die Fans uns bis zur letzten Minute nach vorne.

Auf welche BVB-Spieler freuen Sie sich besonders?

Gegen Dortmund zu spielen, ist immer etwas Besonderes. Der BVB ist ein sehr großer Klub, die Spieler haben eine große Qualität. Eine besondere Präferenz habe ich da aber jetzt nicht.


2020 durften Sie unter Lucien Favre als U23-Spieler mit ins BVB-Wintertrainingslager nach Marbella …

Das Trainingslager war eine sehr positive Erfahrung für mich. Als U23-Spieler war ich sehr dankbar, bei den Profis mittrainieren zu können. Zu der Zeit konnte ich bei vielen Spielern etwas für mich abschauen. Ich konnte viel mitnehmen. Lucien Favre ist ein sehr feiner Taktiker. Ich würde ihn als Perfektionisten beschreiben. Er wollte immer das Beste aus der Mannschaft rausholen.

Über Ex-BVB-Trainer Lucien Favre sagt Chris Führich: „Er ist ein sehr feiner Taktiker.“

Über Ex-BVB-Trainer Lucien Favre sagt Chris Führich: „Er ist ein sehr feiner Taktiker.“ © imago / Kirchner-Media

Am Anfang der Saison hatten Sie mit einem Schlüsselbeinbruch zu kämpfen, später mit einer Sprunggelenksverletzung. Das Verletzungspech hat auch viele andere Ihrer Teamkameraden getroffen, aber auch das BVB-Lazarett war immer wieder prallgefüllt. Wie erklären Sie sich die vielen Verletzungen bei beiden Mannschaften?

Ich als Fußballer beschäftige mich nicht damit. Jeder Spieler will nur fit sein. Jede Verletzung, die einen zurückwirft, ist nervig – und durch Corona auszufallen, war für mich noch nerviger. Aber ich bin ein junger und hungriger Spieler. Nach meinen Verletzungen wollte ich so schnell wie möglich zum Team dazustoßen, um zu helfen. Ich bin mitten in meiner Karriere und hochmotiviert.


Haben Sie als Kind des Ruhrgebiets den Traum, eines Tages noch einmal für den BVB in der Bundesliga aufzulaufen?

Ich fühle mich aktuell sehr wohl in Stuttgart. Ich bin sehr glücklich hier. Mit solchen Themen beschäftige ich mich gar nicht. Ich konzentriere mich voll auf den VfB.