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Champions League: Für den BVB sollte das Ziel Platz eins lauten
Borussia Dortmund
Zenit St. Petersburg, FC Brügge und Lazio Rom: Die Auslosung der Champions League beschert Borussia Dortmund alte Bekannte. Das Ziel für den BVB sollte Platz eins lauten.
Der hoch gepriesene Neuzugang, der als Torschützenkönig in seiner Heimat kam und den sich Borussia Dortmund immerhin 19 Millionen Euro Ablöse kosten ließ, startete mit einigen Anlaufschwierigkeiten. Im Dortmunder Hoeschpark schwitzte Ciro Immobile an einem heißen Sommertag im Jahr 2014 beim Laktattest. Als es an die Maximalbelastung ging, strandete der Italiener auf der Laufbahn. Sein Motor stotterte beim Auftakt, und er sollte in Dortmund nie so richtig rund laufen.
Ciro Immobile fremdelt mit dem laufintensiven BVB-Fußball
Immobile hielt es nur eine Saison beim BVB aus. In 34 Pflichtspielen stand er auf dem Platz, zehn Tore und drei Assists stellten weder ihn noch seinen Klub zufrieden. Immobile fremdelte mit dem laufintensiven Dortmunder Fußball und vermisste in der Fremde wohl auch das notwendige Vertrauen des Trainers. Der BVB verlieh ihn anschließend zum FC Sevilla, von dort kehrte er zu seinem Heimatklub FC Turin zurück.
Aus dem übergroßen Schatten seines Vorgängers Robert Lewandowski konnte Ciro Immobile in Dortmund nie heraustreten, seine Qualitäten zeigte er dann, als er zurück in Italien war. Zwei Mal holte der heute 30-Jährige die Torjägerkanone in der Serie A, in der abgelaufenen Saison gewann er mit 36 Treffern auch den „Golden Shoe“ als bester Torschütze Europas. Er wird motiviert sein, auch in Dortmund zu zeigen, dass er weiß, wo das Tor steht.
Für den BVB hat es schon deutlich schwierigere Gruppen gegeben
Auf das Wiedersehen mit dem ehemaligen Stürmer darf sich Borussia Dortmund dennoch freuen. Immobiles Klub Lazio Rom, dazu Zenit St. Petersburg und der FC Brügge (hier live im TV) - es hat in der Vergangenheit schon deutlich schwierigere Gruppen für den BVB gegeben. Zum Beispiel im Vorjahr, als sich die Borussia gegen den FC Barcelona und Inter Mailand behaupten musste und auch das kleine Slavia Prag zur Herausforderung wurde. „Es ist unser klares Ziel, die Gruppenphase zu überstehen“, erklärte Sportdirektor Michael Zorc daher auch. Intern dürfte Zorc mit dem Gruppensieg liebäugeln, das verspräche im Achtelfinale zunächst ein Auswärtsspiel und ein Los gegen einen Gruppenzweiten. Gruppenerster wurde der BVB zuletzt in der Spielzeit 2016/17.
Gute Erfahrungen hat der BVB beim bislang einzigen Aufeinandertreffen mit Russlands Meister Zenit gemacht. Damals noch mit Robert Lewandowski, der doppelt traf, und Henrik Mkhitaryan (den vierten Treffer erzielte Marco Reus) siegte Dortmund im Achtelfinale der Saison 2013/14 in Russland mit 4:2. Das 1:2 im Rückspiel konnte die Borussia verschmerzen. Zahlreiche BVB-Fans behielten an das Auswärtsspiel allerdings unschöne Erinnerungen, als sie in einer Kneipe in einen Hinterhalt gerieten und in eine böse Prügelei hineingezogen wurden.
Borussia Dortmund scheiterte zuletzt dreimal im Achtelfinale
Der belgische Meister FC Brügge, Heimatklub von Thomas Meunier, war vor zwei Jahren Dortmunder Gruppengegner. Ein spätes Tor von Christian Pulisic sicherte dem BVB einen 1:0-Auftakterfolg in Belgien, daheim kam Dortmund nur zu einem 0:0. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach von „vier starken Teams und einer interessanten Gruppe“, dennoch dürfte auch Watzke das Potenzial dieser Auslosung sehen. In den vergangenen drei Spielzeiten war für die Borussia jeweils im Achtelfinale Schluss, es ist das erklärte Ziel, diesmal weiter in den Wettbewerb vorzustoßen. Zunächst aber muss der BVB seine Hausaufgaben erledigen.
Dirk Krampe, Jahrgang 1965, war als Außenverteidiger ähnlich schnell wie Achraf Hakimi. Leider kamen seine Flanken nicht annähernd so präzise. Heute nicht mehr persönlich am Ball, dafür viel mit dem Crossbike unterwegs. Schreibt seit 1991 für Lensing Media, seit 2008 über Borussia Dortmund.
