Für Borussia Dortmund hätte es ein entspanntes Bundesliga-Wochenende werden können: Ein Sieg im Revierderby beim VfL Bochum, Bayern München im Titelrennen unter Druck setzen und die zuletzt schwache Auswärtsbilanz aufbessern – so lautete die Wunschvorstellung. Es sollte alles ganz anders kommen.
BVB-Chancenwucher in Bochum
In Anbetracht der zahlreichen strittigen Entscheidungen von Schiedsrichter Sascha Stegemann rückte Dortmunds Chancenwucher (22:13 Torschüsse) beim 1:1 (1:1) nach intensiven wie turbulenten 96 Minuten in den Hintergrund. Trainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl übten massive Kritik am Unparteiischen, der Dortmund einen Strafstoß verweigerte (65.), ein Foul vor dem Bochumer 1:0 übersah (5.) und beim Handspiel von Erhan Masovic (90.) weiterlaufen ließ.
Ex-FIFA-Referee Manuel Gräfe holte in Anbetracht der hitzigen Diskussionen bei Twitter zum Rundumschlag aus. Er habe sich „oft genug zu Strukturen und Ansetzungen geäußert. Was soll man noch sagen? Es fehlt entscheidend ein Strafstoß!“
BVB-Spieler Adeyemi im Fokus
Der 49-Jährige ging beim Adeyemi-Foul in die Tiefenanalyse und gab zu bedenken, dass der BVB-Stürmer zuletzt zwei Gelbe Karten aufgrund von Schwalben im Strafraum kassiert habe (Köln, Frankfurt), „da werden auch die Schiedsrichter vorsichtiger“. Adeyemi wollte seiner Meinung nach durch einen Schritt in Richtung Bochumer Tor „den Elfer ziehen, aber es ist halt auch einer, weil der Bochumer noch ungeschickter agiert und tatsächlich trifft!“ Tatsächlich spreizte der Dortmunder sein rechtes Bein ab, um den Ball abzuschirmen und die Balance zu wahren. Haben die Referees Adeyemi nach den Schwalben zuvor auf dem Kieker?

Als Spielleiter müsse man laut Gräfe „vorbereitet, aber nicht voreingenommen sein. Wenn zudem der Schiedsrichter aus NRW und der VAR aus Bayern kommt, schafft die Ansetzung unnötige Drucksituationen! Spielentscheidendes muss man sich als Schiedsrichter anschauen, fehlende VAR-Linie die x-te… leider!“
Gräfe: Der DFB handelt verantwortungslos
Das Kernproblem ist aus Sicht des in seiner aktiven Zeit sehr angesehenen Unparteiischen die Ansetzung des Deutschen Fußball-Bundes. Denn Stegemann hatte in der Hinrunde auch das BVB-Spiel in Frankfurt gepfiffen (2:1 für Dortmund).
#Bundesliga #Schiedsrichter #VAR #BOCBVB Wenn im Restaurant bei einem schönen Essen mit meiner Frau mein Handy dauerhaft vibriert, dann weiß ich, es ist wieder so weit!Oft genug zu Strukturen + Ansetzungen geäußert..-was soll man noch sagen? Es fehlt entscheidend ein Strafstoß!
— Manuel Gräfe (@graefe_manuel) April 28, 2023
Damals hatte Adeyemi seinen Gegenspieler Jesper Lindström im Strafraum plump umgestoßen – der fällige Pfiff blieb auch hier aus. Für Gräfe handle der DFB „verantwortungslos“ dem Schiedsrichter gegenüber: Es sei „Murphys Law (Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen, Anm. d. Red), dass ausgerechnet Adeyemi – damals Verursacher eines fehlenden Elfers nach seinem Schubser – nun keinen erhält.“
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