BVB-Verteidiger Niklas Süle glaubt an den Titel „Von mir aus kann es an den Bierkönig gehen“

BVB-Verteidiger Niklas Süle glaubt an den Titel: „Von mir aus kann es an den Bierkönig gehen“
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Der Titelkampf zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München spitzt sich zu. Der FCB legt am Samstag gegen Leipzig vor, der BVB zieht am Sonntag in Augsburg nach. In einer Medienrunde nach dem öffentlichen Training am Dienstag sprach Innenverteidiger Niklas Süle über Chancen, Stimmung und eine mögliche Meister-Party.

Die Liga steuert auf ein großes Finale zu. Spüren sie einen größeren Druck, was geht da in einem Fußballer vor?

Ich spüre positiven Druck. Wenn man um die Deutsche Meisterschaft spielt und sich das über das gesamte Jahr erarbeitet hat, muss das ein schönes Gefühl sein. Und wir haben gute Laune, wir arbeiten seit Wochen hart für diese Chance. Wir haben jetzt noch elf Tage zusammen – und wir wollen die Saison krönen. Wir haben zwei schwere Spiele vor der Brust, aber wir werden alles dafür tun, Deutscher Meister zu werden.

Können Sie den Kollegen vermitteln, wie cool das ist, Deutscher Meister zu werden?

Ich befinde mich in in einer anderen Situation. Was ich gerade fühle, war mit ein Grund, warum ich mich für Borussia Dortmund entschieden habe. Da ist eine große Vorfreude, mit den Jungs Erfolg zu haben. Es war eine sehr turbulente Saison, in der wir es uns selbst erarbeitet haben, mit zwei Siegen vielleicht Meister werden zu können – auch wenn wir einiges liegengelassen haben und ein bisschen Glück brauchen.

Ist es ein Nachteil, nachlegen zu müssen?

Ich glaube das nicht. Wir hatten die umgekehrte Situation vor dem Bochum-Spiel, wo wir hätten vorlegen können und es selbst verbockt haben, auch wenn es in diesem Spiel noch ein paar andere Themen gab. Ich beschäftige mich nicht allzu sehr damit, wer vorlegt. Und am letzten Spieltag spielen wir ja zeitgleich. Wir müssen uns auf Sonntag konzentrieren, wir haben ein sehr schweres Spiel in Augsburg. Danach wird man sehen.

Ist irgendetwas anders in diesen Tagen, macht der Trainer etwas besonderes?

Das wäre falsch, jetzt speziell zu trainieren. Wir sind die stärkste Mannschaft in der Rückrunde, haben uns das sehr hart erarbeitet, in dieser Position zu sein. Es sind Finalspiele seit fünf, sechs, sieben Wochen. Bayern hat auch keine leichten Aufgaben. Wer weniger Nerven zeigt, wird am Ende oben sein. Und der hat es dann auch verdient.

Niklas Süle im Gespräch mit Julian Brandt.
Gute Laune vor einer entscheidenden BVB-Woche: Niklas Süle (r.) und Julian Brandt. © Groeger

Spüren Sie bei den Bayern eine Verunsicherung?

Ich beschäftige mit sehr wenig mit Bayern. Ich weiß, gegen wen sie spielen. Aber das weiß ich auch von der TSG Hoffenheim. Wichtig ist, dass wir uns auf uns besinnen. Ich sehe uns unglaublich gefestigt, sehr entspannt und locker.

Heute waren sehr viele Fans beim Training. Wie kommt das in der Mannschaft an?

Der BVB ist ja bekannt dafür, ein Verein zu sein, der von dieser Emotionalität lebt, von den Fans. Ich denke nur an das Frankfurt-Spiel, wo sich für uns die erste Tür geöffnet hat, wo sie uns unglaublich ins Spiel gepusht haben. Woche für Woche ist die Stimmung außergewöhnlich, jeder Fan geht gefühlt mit mindestens so viel Spannung und Vorfreude in die Spiele wie wir.

Die BVB-Spieler laufen vor der Tribüne im Jugendstadion her.
Knapp 1000 Fans haben am Dienstag das öffentliche BVB-Training im Jugendstadion verfolgt. © Groeger

Wie sehr fühlen Sie sich bestätigt, diesen Schritt nach Dortmund gegangen zu sein?

Ich bin hergekommen, um sportlichen Erfolg zu haben. Wir sind aber auch nur noch in einem Wettbewerb aktiv, wir hatten es in London und Leipzig auch nicht verdient, weiterzukommen, obwohl die Chance da war. Noch habe ich nichts geholt mit Dortmund. Ich bin sehr froh, hier zu sein, ich bin bei einem geilen Klub. Aber ich bin noch nicht zufrieden. Du spielst Fußball, um Erfolg zu haben. Und es macht mich froh, dass wir die Chance noch haben. Und wie wir zurückgekommen sind nach der Hinrunde, das zeigt, wie gefestigt wir sind.

Gibt es schon eine Sommerplanung, abgesehen von den Verpflichtungen bei der Nationalmannschaft?

Also ich habe noch nichts geplant, in der Hoffnung, dass etwas Großes auf uns wartet und wir von mir aus auch an den Bierkönig gehen. Wie ich gehört habe, wir das ja hier sehr stark gefeiert. Falls ich das erleben darf, würde ich mich natürlich sehr freuen und bin dann natürlich auch einer, der vorneweg gehen möchte.

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