Fotomontagen sind auf Social Media gang und gäbe. Wann immer ein Fußballer mit einem anderem Klub in Verbindung gebracht wird, tauchen kurz darauf Bilder des Spielers im entsprechenden Trikot auf. Im Fall von Almugera Kabar gibt es wahlweise Montagen in der Kluft des FC Barcelona oder des AC Mailand. Dass es der 18-Jährige tatsächlich bald das Trikot der Katalanen oder der Rossoneri trägt, ist aber unwahrscheinlich.
Gespräche über BVB-Vertragsverlängerung
Nach Informationen der Ruhr Nachrichten befinden sich Kabar und Borussia Dortmund in Gesprächen über eine Verlängerung der Zusammenarbeit mit dem U17-Weltmeister. Der bis 2026 geltende Fördervertrag könnte demnach schon bald durch den ersten Profivertrag ersetzt werden. Eine Entscheidung soll nach RN-Infos noch im Frühjahr fallen.
Vor einer möglichen Vertragsverlängerung gibt es sowohl auf Spieler- als auch auf Vereinsseite allerdings noch grundsätzliche Abwägungen. Dass Sport-Geschäftsführer Lars Ricken Mitte August nach dem Abgang von Tom Rothe verkündete, der BVB werde keinen weiteren Linksverteidiger verpflichten und stattdessen voll auf Kabar setzen, kam einem enormen Vertrauensvorschuss gleich.
Tatsächlich stand Kabar als Backup für Ramy Bensebaini in dieser Saison wettbewerbsübergreifend bisher 19 Mal im Profi-Kader, darüber hinaus kam er viermal in der Bundesliga zum Einsatz. Beim 2:3 gegen Bayer Leverkusen berief ihn der damalige BVB-Trainer Nuri Sahin erstmals in die Startelf. Dabei stieß Kabar erkennbar an Grenzen. Allerdings hatte er wenige Tage zuvor noch mit starkem Fieber im Bett gelegen. Sein Debüt gegen den FC Augsburg geriet zudem mehr als unglücklich. Kabar agierteübermotiviert, kassierte wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte.
BVB-Leihe von Svensson ein Signal an Kabar
Die Auftritte auf der ganz großen Bühne konnte der 18-Jährige bisher nicht nutzen, um sich uneingeschränkt zu empfehlen. Auch bei der U23 in der 3. Liga (fünf Saison-Einsätze) waren Kabars Leistungen bisweilen durchwachsen. Zwar gefiel der Linksverteidiger immer wieder durch forsche Vorstöße in der Offensive. Doch gegen den Ball agierte er häufig noch zu ungestüm und sorglos.

Die Leihe von Daniel Svensson im Winter ist als deutliches Signal zu werten. Der BVB hat erkannt, dass Kabar zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen adäquaten Bensebaini-Ersatz darstellt. Aus dem Umfeld des Spielers heißt es, er begrüße den zusätzlichen Konkurrenzkampf mit dem Schweden. Darüber hinaus hat der Klub in Niko Kovac einen neuen Cheftrainer, der in der sportlichen Krise bisher vor allem auf erfahrene Spieler setzt. Dennoch sehen die Verantwortlichen angesichts des noch jungen Alters und der durchaus vorhandenen Fähigkeiten noch Entwicklungspotenzial - und zugleich die Gefahr, ihren Youngster ohne eine entsprechende Vertragsverlängerung im übernächsten Sommer ablösefrei ziehen lassen zu müssen.
BVB-Youngster Kabar sieht sich im Profi-Kader
Der Spieler selbst sieht seinen Platz nach RN-Infos definitiv im Bundesliga-Kader. Die sportliche Perspektive – so ist aus dem Umfeld des Spielers zu hören – sei für Kabar gegenwärtig ohnehin wichtiger als der finanzielle Aspekt. Insofern sei für das Abwehr-Talent auch eine Vertragsverlängerung mit anschließender Leihe denkbar, um regelmäßig Spielpraxis zu sammeln.
Dem 18-Jährigen ist in diesem Zusammenhang die Entwicklung der ehemaligen BVB-Eigengewächse Nnamdi Collins (Eintracht Frankfurt) und Hendry Blank (RB Salzburg) bewusst. Beide galten in Dortmund zwar als hochveranlagt, hatten angesichts der hohen Konkurrenzdichte jedoch keine Profi-Perspektive. Collins und Blank haben ihr Glück schließlich bei anderen Klubs gefunden.
Daher läuft auf beiden Seiten derzeit ein Abwägungsprozess: Stimmt aus Kabars Sicht die Perspektive bei Borussia Dortmund? Welchen Plan zeigt ihm der BVB für die kommenden Jahre auf? Und traut der Klub auf der Gegenseite Kabar den Durchbruch bei den Profis zu? Weitere Gespräche mit Sportdirektor Sebastian Kehl sollen in den nächsten Wochen Klarheit bringen – und eine Grundsatzentscheidung.
BVB-Youngster Kabar erlebt Horror-Debüt: Trotzdem machen die ersten Bundesliga-Minuten Hoffnung