Zimmermann-Lob nach BVB-U23-Klassenerhalt „Für die Entwicklung ist das ein wichtiger Schritt“

BVB-U23-Trainer Zimmermann nach Klassenerhalt: „Für die Entwicklung der Spieler ist das ein wichtiger Schritt“
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Nun sind auch die letzten Restzweifel beseitigt. Durch ein 3:3-Unentschieden beim FC Erzgebirge Aue hat Borussia Dortmunds U23 auch rechnerisch den Klassenerhalt in der 3. Liga vorzeitig perfekt gemacht. Zwei Spieltage vor Schluss trennen den BVB sieben Zähler von der Abstiegszone. Es kann nichts mehr anbrennen. „Ziel war es, mindestens einen Punkt mitzunehmen. An der Intensität auf dem Platz hat es heute nicht gefehlt. Wir haben uns sehr gut reingeknallt, haben das sehr gut hier angenommen. Hier muss man gerade als junge Mannschaft bestehen, das haben wir sehr gut erfüllt“, urteilte BVB-Kapitän Franz Pfanne bei „Magentasport“.

BVB benötigt Anlaufzeit

Den besseren Beginn erwischten die Gastgeber. Bereits nach vier Minuten verlagerte Marvin Stefaniak am Strafraum auf Omar Sijaric, der im Zentrum Dimitrij Nazarov bediente. Doch Aues Angreifer schob den Ball aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei. Den Dortmundern fehlte es bei ihren Vorstößen zunächst noch an der nötigen Durchschlagskraft. Besser machten es die Hausherren in der 26. Minute: Paul-Philipp Besong – zehn Jahre in der BVB-Jugend ausgebildet – überraschte die Borussia mit seinem Pass in die Tiefe zu Stefaniak. Der legte quer für den einstartenden Besong – 1:0 für Erzgebirge.

Zu diesem Zeitpunkt war es eine verdiente Führung, weil der BVB im vorderen Drittel noch keine griffigen Lösungen fand und das überfallartige Umschaltmomentspiel der vergangenen Wochen nicht wie gewohnt aufziehen konnte. Einen Angriff aber spielte der BVB konsequent aus – und belohnte sich prompt.

Wilder Schlagabtausch

Michael Eberwein leitete die Szene selbst ein, im Zusammenspiel mit Falko Michel und Ted Tattermusch, der ihn per Hacke bediente, kam Eberwein wieder an den Ball und versenkte ihn aus kurzer Distanz zum 1:1-Ausgleich (42.) im rechten unteren Eck. Ein Treffer, der sich trotz aller Offensivbemühungen der Borussen nicht unbedingt angedeutet hatte. Aber er machte bei Schwarzgelb offenbar Lust auf mehr.

Paul-Philipp Besong bejubelt einen Treffer.
Paul-Philipp Besong bejubelt einen Treffer, Bjarne Pudel ist bedient. © IMAGO/Jan Huebner

Direkt nach Wiederanpfiff erzwang der BVB regelrecht die eigene Führung. Falko Michel öffnete dem BVB mit einem klugen No-Look-Pass auf Tom Rothe den Raum. Dessen Hereingabe auf den lauernden Eberwein beförderte Sam Schreck unglücklich ins eigene Tor – 1:2 (47.). Die Veilchen wirkten in dieser Phase angeschlagen und hätten beinahe noch das 1:3 kassiert. Justin Njinmah eroberte den Ball an der Mittellinie und warf den Turbo an. Doch statt auf Falko Michel querzulegen, entschied sich der BVB-Stürmer dafür, es selbst zu versuchen – und sein Schuss wurde von Barylla (52.) geblockt.

„Da haben wir uns zu leicht verarschen lassen“

Das sollte sich rächen, denn zehn Minuten später kam Aue zum Ausgleich. Nach einem Stefaniak-Eckball brachte Borys Tashchy den Ball zum 2:2 (62.) rechts unten im Eck unter. Beim 2:2 „haben wir uns ein bisschen leicht verarschen lassen. Das ist uns lange nicht mehr so leicht passiert. Das war fehlende Kommunikation in der Szene. Man muss aber auch anerkennen, dass das gut gemacht war“, befand Franz Pfanne. Doch auch darauf fanden die Schwarzgelben die passende Replik. Falko Michel eroberte den Ball mit beherztem Einsatz und spielte ihn diagonal auf Justin Njinmah. Der chippte die Kugel zum 3:2 (74.) für den BVB über Aues Keeper Martin Männel hinweg ins Tor.

Den Elan der Veilchen vermochte das nicht zu bremsen. Auch die Gastgeber beteiligten sich weiter am munteren Schlagabtausch – und kamen zum verdienten 3:3 (85.). Antonio Jonjic vernaschte Tom Rothe mit einer Körpertäuschung und Besong drückte die Kugel zum abermaligen Ausgleich über die Linie.

Lerneffekt für junge BVB-Spieler

In einer spannenden Schlussphase hielt BVB-Torhüter Marcel Lotka den Punkt schließlich mit einer starken Parade bei einem Freistoß von Maxi Thiel (90.) fest. „Wir freuen uns total über den Punkt, weil es der rechnerisch letzte war, um den Klassenerhalt zu schaffen. Nach einer turbulenten Rückrunde mit viel Auf und Ab ist das wirklich ein guter Abend für uns. Es war am Ende ein total verdientes Unentschieden. Für die Entwicklung meiner jungen Spieler ist das aber mit Sicherheit ein wichtiger Schritt“, befand Jan Zimmermann.

Aus den wilden 90 Minuten leitete der BVB-Trainer aber sogleich einen Arbeitsauftrag für sich und die Seinen ab: „Meine Aufgabe wird es sein, den Jungs beizubringen, solche Spiele dann auch im richtigen Moment für uns zu entschieden. Beim Stand von 2:1 können wir mit dem dritten Tor den Deckel draufmachen. Aber wie wir nach dem 2:2 noch mal zurückgekommen sind, war richtig gut“, sagte Zimmermann bei „Magentasport“. Die beiden verbleibenden Partien am kommenden Samstag (14 Uhr) in der Roten Erde gegen die Spielvereinigung Bayreuth und in der Woche darauf beim VfL Osnabrück (13.30 Uhr) haben damit nur noch statistischen Wert.

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