BVB-U23-Coach Enrico Maaßen. © Bielefeld

Borussia Dortmund II

BVB-U23 ist gegen RWO gefordert - eine Problemzone ist vorhanden

Borussia Dortmunds U23 empfängt Rot-Weiß Oberhausen. Enrico Maaßen muss eine wichtige Personalfrage klären - und äußert sich zum Trainerwechsel bei den Profis.

Dortmund

, 15.12.2020 / Lesedauer: 4 min

Weiter so!, das ist das Motto für Borussia Dortmunds U23 auf gleich mehrfache Art und Weise. Erstens scheint die Regionalliga ihren Spielbetrieb trotz des harten Lockdowns aufrechterhalten zu dürfen; zweitens bleibt die Marschroute des BVB II nach dem enttäuschenden 0:0 in Homberg unverändert; und drittens steht nach wie vor Enrico Maaßen an der Seitenlinie, wenn Rot-Weiß Oberhausen am Mittwoch zum Duell in Dortmund-Brackel antritt (14 Uhr).

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Als Nachfolger für Lucien Favre wurde der 36-jährige Fußballlehrer zumindest gehandelt, intern wird er hochgeschätzt – letztlich fiel die Wahl auf Edin Terzic. „Normale Tage sind es nie, wenn so etwas passiert“, sagt Maaßen im Gespräch mit dieser Redaktion über die Trainerentlassung bei der Dortmunder Elite-Mannschaft. „Trotzdem konzentriere ich mich natürlich auf die Aufgabe, für die ich zuständig bin.“

BVB-U23-Trainer Maaßen freut sich für Edin Terzic

Es stimme ihn glücklich, „wenn ich so viele wertschätzende Worte höre“, fügt er an. Und: „Die Entscheidung, die gefällt wurde, ist eine sehr gute. Edin ist schon sehr lange im Klub, kennt die Strukturen – und ich freue mich sehr für ihn“, meint der seit Sommer bei der Borussia angestellte Coach. Das Wichtigste sei, dass die Profi-Mannschaft „wieder in die Spur findet“, so Maaßen, der den ihm anvertrauten BVB II mit seiner Entourage in Windeseile zu einem Top-Team geformt hat.

Daran ändert das torlose Remis beim VfB Homberg rein gar nichts, wenngleich die Zielsetzung freilich eine andere war. „Wenn wir ein frühes Tor machen, wird es ein anderes Spiel und ein anderes Ergebnis“, sagt Maaßen. „Dennoch war es kein schlechter Aufritt von uns. Was gefehlt hat, war die Ruhe vor dem Tor, und wir haben den Gegner zu wenig bewegt“. Dem Dortmunder Spiel mangelte es an Dynamik, was zumindest zu Teilen mit dem ramponierten Rasen erklärt werden kann. Allzu häufig versprang die Kugel - und das BVB-Personal rannte hinterher.

BVB-U23 soll von drei Profis unterstützt werden

Diese Partie sei „abgehakt“, sagt Maaßen jedoch – und nennt es ein Ding der Unmöglichkeit, Woche für Woche siegreich zu bleiben und „nirgendwo Federn zu lassen. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, aber manchmal geht es auch um einen Lernprozess“, sein Kader sei schließlich noch sehr jung, betont er vor dem mittlerweile dritten Versuch gegen RW Oberhausen. Zunächst war die Partie wegen einer Covid-19-Infektion im BVB-Kader ausgefallen, dann machte dichter Nebel das Kicken unmöglich.

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Elf Minuten waren vor exakt einer Woche gespielt, als der Schiedsrichter die Partie unter- und letztlich abbrach beim Zwischenergebnis von 0:1 für die Oberhausener, die einen Foulelfmeter verwandelt hatten und mit dem zweiten an Luca Unbehaun gescheitert waren. Der BVB-Keeper ist erneut fürs Tor eingeplant – und soll die Borussia ebenso wie das Profi-Duo Ansgar Knauff und Tobias Raschl unterstützen. Diesmal indes peilen die Dortmunder einen deutlich besseren Start an.

BVB-U23 hat Respekt vor Rot-Weiß Oberhausen

„Wir haben gesehen, dass Oberhausen wie angekündigt eine sehr robuste Mannschaft hat. Sie haben einen anderen Stand als noch vor ein paar Wochen“, sagt Maaßen. „RWO spielt sehr viele lange Bälle, hat viel Geschwindigkeit in letzter Linie – das ist nicht einfach zu verteidigen.“ Sein Team scheint gewarnt zu sein, „bei allem Respekt für den Gegner bleiben wir aber bei uns“, bekräftigt der Trainer. „Das ist das, was uns stark macht.“ Und bisher 39 Punkte in 16 Begegnungen eingebracht hat.

Maaßen lobt: „Wir haben ein unfassbar gutes Tempo, können sehr intensiv spielen – und haben eine Top-Mannschaft.“ In der Spitze und in der Breite, weshalb Dauerläufer Franz Pfanne optimistisch ist, dass die letzten drei Spiele des Jahres allesamt gelingen können. Sicherlich sei das Pensum hoch – die Spiele gegen RWO, Wuppertal und Düsseldorf II sollen in sieben Tagen abgewickelt werden –, „doch wir haben eine super medizinische Abteilung und eine super Kaderqualität“, sagt Pfanne.

BVB-U23-Trainer Maaßen muss ein Problem lösen

Es könne rotiert werden, gibt der Mittelfeldspieler zu Bedenken, wobei gegen Oberhausen nicht sonderlich viele Veränderungen zu erwarten sind. Vor diesem Aufeinandertreffen stellt sich vor allem die Fragen, wen Maaßen rechts hinten aufbieten wird. Nach der Verletzung von Taylan Duman (Haarriss im Knochen) ließ er zuletzt Florian Krebs auf diesem Posten beginnen – mit leidlichem Erfolg. Nun hält sich Maaßen bedeckt.

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Eine Lösung völlig ohne Bedenken wird er aber sicherlich nicht aus dem Ärmel zaubern können. Zu hoch ist die von Duman gelegte Messlatte – die rechte Seite gilt aktuell als Problemzone bei der Borussia. Maaßen muss eine tragfähige Lösung dafür finden, mindestens bis zum Jahreswechsel. Erst in 2021 soll Duman wieder spielen können. Es ist keine leichte Herausforderung, eher eine äußerst diffizile – ebenso wie der Versuch, Traditionsverein Rot-Weiss Essen auf Schritt und Tritt in der Regionalliga zu folgen.

BVB-U23 gibt sich im Zweikampf mit Rot-Weiss Essen entspannt

Der Aufstiegsfavorit punktet bisher äußerst konstant, steht mit drei absolvierten Spielen im Voraus acht Punkte besser da als Borussia Dortmunds U23. Die Mannschaft von Maaßen muss diese Zähler erst noch sammeln. Ob deshalb ein spezieller Ergebnisdruck vor Weihnachten vorhanden sei? BVB-II-Manager Ingo Preuß verneint. Ein gewisser Druck bestehe immer, sagt er den Ruhr Nachrichten – und erinnert: „2012, als wir aufgestiegen sind, haben wir mal zehn Punkte aufgeholt.“

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Heißt: Bei der Borussia wollen sie nicht in Hektik verfallen, das wäre wohl auch kontraproduktiv. Die Devise lautet: Weiter so! Konzentriert und bedacht. Bisher hat dies sehr gut geklappt.

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