Es war durchaus ein Schritt in die richtige Richtung, aber dann auch wieder ein Rückfall in die alten Muster. Bei der 1:2-Niederlage gegen Waldhof Mannheim ist die U23 von Borussia Dortmund zum vierten Mal in Serie als Verlierer vom Platz gegangen. Erneut offenbarte sich eine eklatante Standardschwäche, die Rotation von Trainer Jan Zimmermann funktionierte nur bedingt.
BVB-Trainer Zimmermann übt Kritik
Sicher hätte man das Spiel mit einem leistungsgerechten Unentschieden zu den Akten legen können, nachdem Ole Pohlmann spät per Elfmeter zum 1:1 traf (90.). Doch bei der letzten Aktion des Spiels befand sich der BVB im Tiefschlaf und ließ den Mannheimer Julian Rieckmann völlig unbedrängt einköpfen.
„Wir hätten uns diesen Punkt verdient gehabt, aber Standardsituationen gehören eben zum Fußball dazu und da muss uns jetzt endlich mal etwas einfallen“, sagte Zimmermann und übte deutliche Kritik. Innenverteidiger Mario Suver schlug in die gleiche Kerbe: „Das Spiel entscheidet sich durch Kleinigkeiten und in der 3. Liga werden Fehler eben sofort bestraft.“
Suver ersetzt Papadopoulos bei der BVB-U23
Der 24-Jährige war etwas überraschend als dritter Ü23-Spieler in die schwarzgelbe Startelf gerückt und ersetzte Antonios Papadopoulos. Im Vorfeld hatte Zimmermann angekündigt, ordentlich durchmischen zu wollen und im Liga-Endspurt Spielern eine Chance zu geben, deren Verträge auslaufen. Dazu zählt auch Suver. Eigentlich zeigte der Kroate im Verbund mit Kapitän Franz Pfanne ein sehr ordentliche Leistung. Die Gäste blieben in der Offensive über weite Strecken ungefährlich. Doch besagte Standardsituation genügten dem abstiegsbedrohten Traditionsklub, um die drei Punkte mitzunehmen. Und Suver hatte daran seinen Anteil.
„Das erste Gegentor war total unnötig. Das müssen wir besser klären und die Ecke in der Entstehung verhindern“, meinte Zimmermann. Statt den Kopf zu nehmen, entschied sich Suver für eine Kläraktion per Hacke, doch der Ball rollte ins Aus. Den folgenden Eckball vewertete Rieckmann (74.) zur Führung. „Ich darf den Ball da nicht mit der Hacke klären“, sagte Suver. „Wir haben aber sonst ein gutes Spiel gemacht und gut gekämpft. Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen.“
BVB-U23 verliert erneut gegen einen Abstiegskandidaten
Für Suver war es der erste Einsatz seit dem 4:3 in Unterhaching am 24. Februar. Gegen Bielefeld, Duisburg und Essen schmorte er jeweils 90 Minuten auf der Bank. „Der Trainer entscheidet, wer spielt. Für jeden Spieler gilt es, sich im Training zu zerreißen und alles zu geben, um in der Startelf zu stehen.“ Mit Ausnahme seines Hacken-Missgeschicks hatte sich Suver aber für weitere Einsätze empfohlen.

Das galt auch für weitere BVB-Spieler, die sich bei Thema Einstellung deutlich verbessert gegenüber dem desolaten 0:4 bei RW Essen zeigten. Und trotzdem setzte es erneut eine Niederlage, zum dritten Mal in kürzester Zeit gegen ein Team aus dem Tabellenkeller. „Man merkt, dass so eine Serie nicht spurlos an den Spielern vorbeigeht“, sagte Zimmermann. „Trotzdem finde ich, dass wir heute über 90 Minuten eine gute und solide Leistung gezeigt haben.“ Die nächste Möglichkeit, das auch punktetechnisch zu beweisen, hat sein Team am kommenden Samstag beim SV Sandhausen.