Die U23 des BVB wartet seit vier Partien auf den zweiten Saisonsieg in der 3. Liga. Dem Traumstart gegen Unterhaching (3:0) folgten zwei Remis und zwei Niederlagen. Die Mannschaft liegt nach dem Negativlauf nurn noch einen Zähler vor dem ersten Abstiegsplatz. Trainer Jan Zimmermann erklärt, dass die Mannschaft Zeit benötige. 17 Spieler haben den Klub im Sommer verlassen, 14 sind neu hinzugekommen. Die riesigen Lücken, die die Abgänge von Ole Pohlmann, Antonios Papadopoulos oder Guille Bueno hinterlassen haben, sind noch längst nicht geschlossen. Eine neue Identität muss sich herausbilden.
BVB muss auf Unterschiedsspieler verzichten
„Vor zwei Jahren war Justin Njinmah bei uns der Spieler, der den Unterschied ausgemacht hat, zuletzt dann Ole Pohlmann. Beide haben auch ihre Anlaufzeit benötigt“, sagt Trainer Jan Zimmermann im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Er traut Spielern aus seinem aktuellen Kader zu, ähnliche Wege wie Njinmah und Pohlmann zu gehen. Namen nennt Zimmermann offiziell allerdings nicht. Einer könnte Ayman Azhil sein, der am Mittwoch in der Champions League bei den Profis auf der Bank saß.
„Es gibt positive und negative Seiten, wenn man eine U23 trainiert. Du arbeitest mit vielen hochtalentierten, tollen Spielern zusammen, die du weiterentwickelst und dich dann freust, wo sie letztlich landen. So wie bei Ole oder Justin zum Beispiel“, sagt Zimmermann und skizziert dann die weniger schöne Seite seines Trainer-Daseins: „Du hast wie jetzt im Sommer das Gefühl, das aufgebaute Kartenhaus fällt zusammen. Ich bin aber davon überzeugt, dass ich jetzt wieder ein gutes Kartenspiel zusammenhabe, um ein neues Kartenhaus aufzubauen.“
Auch wenn Zimmermann betont, dass sein Team Zeit benötige, um sich zu finden. Er sagt aber auch, dass „hier niemand auf Zeit spielt“. Er verlangt von seinen Akteuren schnelle Fortschritte. Der Coach hat zuletzt ausgemacht, dass seine Mannschaft sich in den entscheidenden Zweikämpfen nicht durchgesetzt habe. „Da müssen wir zulegen.“ Und das sehr schnell, denn in Aufsteiger Alemannia Aachen kommt am Sonntag (19.30 Uhr) ein Konkurrent in die Rote Erde, der laut Zimmermann leidenschaftlich Zweikämpfe führt, alles auf dem Platz lasse und immer an die Schmerzgrenze gehe.
BVB-U23 muss die Zweikämpfe gewinnen
„Wir müssen diese wichtigen Zweikämpfe endlich gewinnen, um Punkte zu holen“, sagt der Trainer. Die spielerischen Ansätze seiner Mannschaft gefallen ihm allerdings. Er geht davon aus, dass seine Spieler am Sonntag wieder mehr Ballbesitz haben und das Spiel diktieren werden, so wie es häufig der Fall ist. Die spielerische Überlegenheit münzt sich nur zu selten in Tore um.
Erst sechsmal hat die BVB-U23 bisher getroffen. Allein am vergangenen Spieltag in Sandhausen (1:3) hat Zimmermann 24 Abschlüsse seines Teams gezählt. „Da hätte mehr als das eine Tor herauskommen können.“ Er wünscht sich deshalb mehr Effizienz und Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor, damit der zweite Dreier folgt und sich die Distanz zu den Abstiegsplätzen vergrößert. Damit hätte das Team wieder mehr Zeit gewonnen, um sich in Ruhe und nicht unter Druck zu entwickeln.