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BVB-U23-Abwehrchef Dams: „Es sind eigentlich vier Punkte zu wenig“
Borussia Dortmund II
Borussia Dortmunds U23 legt einen sehr guten Saisonstart hin. Es hätte aber sogar noch ein bisschen besser laufen können, findet U23-Abwehrchef Niklas Dams.
Wäre Borussia Dortmunds U23 nicht so schludrig mit ihren Chancen umgegangen, dann hätte sie einen sehr, sehr guten Saisonstart bejubeln dürfen. Weil es gegen den Bonner SC nur zu einem 1:1 langte, sprach Abwehrchef Niklas Dams stattdessen von einer „sehr guten Ausbeute“. 14 Punkte haben er und seine Kollegen nach sechs absolvierten Regionalliga-Partien gesammelt. In der Tat ist das eine hervorragende Zwischenbilanz.
BVB-U23 hätte noch mehr Punkte einfahren können
Doch Dams bemerkte ebenfalls: „Es sind eigentlich vier Punkte zu wenig. Gegen Essen, einen sehr starken Gegner, ist erst in der Nachspielzeit der Ausgleich gefallen. Und gegen Bonn hätten wir natürlich auch gewinnen müssen.“ Allein in der ersten Hälfte sah der Innenverteidiger „vier, fünf hundertprozentige“ Einschussmöglichkeiten, die seine weiter vorne positionierten Mitspieler verschossen.
„Jeder hat alles getan. Die Chancen haben wir teilweise super herausgespielt“, so Dams. Doch die „Kaltschnäuzigkeit“ habe gefehlt, bemerkte er, ohne seine Mitspieler in den Senkel zu stellen. „Daraus müssen wir lernen“, meinte der 30-Jährige – und wählte damit eine ähnliche Formulierung wie Enrico Maaßen, der seinen Spielern „keinen Vorwurf“ machen wollte. Der Chefcoach befand: „Bis auf den Abschluss hat die Mannschaft alles richtig gemacht.“
BVB-U23 schafft Tiefe im eigenen Offensivspiel
Ihr gelang es immer wieder, Tiefe im eigenen Offensivspiel zu schaffen. Mal brach sie über die Außenbahn durch, mal kombinierte sie sich durchs Zentrum in den Gefahrenbereich des Gegners. „Die Spielanlage in der ersten Hälfte war ein Klassenunterschied“, sagte der 36-jährige Maaßen aus sehr guten Gründen. Aber: „An manchen Tagen ist das Tor wie vernagelt.“ Zuvorderst Richmond Tachie, Alaa Bakir und der 1:0-Schütze Taylan Duman vergaben gegen die Bonner große Gelegenheiten.
Und so konnte es dem nur kämpferisch gleichwertigen Gegner eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff mithilfe eines Standards gelingen, den einzigen Dortmunder Treffer aus der neunten Minute zu egalisieren. „So ein Eckball kann immer mal reingehen“, sagte Dams und stellte anschließend fest: „Auch hier geht es um einen Prozess. Wenn wir so ein Spiel ohne Gegentor überstehen, gehen wir als Sieger vom Platz.“
BVB-U23 ist „auf einem guten Weg“
Weder dem Routinier noch Maaßen war allerdings nach Meckern zumute. „In dem Spiel war viel Gutes dabei“, meinte Dams. „Wir sind auf einem guten Weg.“ Und Dortmunds U23-Trainer bekräftigte: „Wir sind im Sommer als Mannschaft neu zusammengekommen, hatten ein hartes Programm und spielen richtig guten Fußball.“ Das alles dürfe nicht vergessen werden. Ebenso wie die Tatsache, dass er eine in Gänze „sehr junge Gruppe“ befehlige.
Die BVB-U23 steht aktuell auf Tabellenplatz eins und hat nun zwei Wochen spielfrei. Ungeschlagen in diese Pause zu gehen, mache Dams „ein gute Gefühl“, sagte er – und resümierte: „Nehmen wir mal an, die anderen Teams gewinnen nächste Woche, dann sind wir nur zwei Punkte hinter Fortuna Köln.“ Also auf Schlagdistanz zum obersten Rang. „Es ist sehr eng. Wir haben nicht den Anschluss verloren, sind weiterhin in der Spitzengruppe.“ Dort will die Borussia freilich bleiben.
Abwehrchef Dams hat klare Forderung an die BVB-U23
Unter Zugzwang aber sei sie vor den kommenden zwei Heimspielen gegen Wegberg-Beeck und Rot Weiss Ahlen nicht, betonte Dams. „Druck machen wir uns höchstens selbst, weil wir unser Potenzial kennen.“ Das ist durchaus hoch. Und dennoch sollte eine Feststellung des erfahrenen Abwehrmannes wohl tunlichst Gehör finden. „Einige von den Jungs müssen lernen, mehr dagegen zu halten und abgezockter zu sein“, sagte Dams. „In manchen Situationen kann das noch besser werden.“
Zum Beispiel in Bezug auf den diesmal mangelhaften Torabschluss. Fußballlehrer Maaßen präzisierte: „Wir werden nur eine Spitzenmannschaft, wenn wir diese Treffer konsequent erzielen.“
Schreibt seit 2015. Arbeitet seit 2018 für die Ruhr Nachrichten und ist da vor allem in der Sportredaktion und rund um den BVB unterwegs.
