Es kommt nicht häufig vor, dass Mike Tullberg nach Niederlagen zum Lachen zu Mute ist. Das 1:3 (1:0) von Borussia Dortmunds U19 im Westfalenpokal-Viertelfinale gegen den FC Schalke 04 bildete dabei am Samstag eine Ausnahme. Entspannt wie selten schlenderte der Trainer nach dem Abpfiff über den Rasen. Die Derby-Pleite nahm er gelassen zur Kenntnis.
BVB-Rotation gegen Schalke
Fünf Tage vor dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am Donnerstag (30. Mai, 15.30 Uhr, bei uns im Live-Ticker) genießt die Vorbereitung auf den Showdown gegen die TSG Hoffenheim Priorität. Es sei darum gegangen, die 90 Minuten gegen den S04 auf die eigene Weise zu nutzen, sprich Spielzeiten und Belastungen zu verteilen und gleichzeitig im Rhythmus zu bleiben. Insofern: Mission erfüllt. Gegen die Königsblauen schonte Tullberg einige Stammspieler. Filippo Mane und Kjell Wätjen standen gar nicht erst im Kader. Almugera Kabar, Vincenzo Onofrietti und Paris Brunner saßen zunächst auf der Bank. Der BVB ließ die allerletzte Entschlossenheit vermissen, was mit Blick auf das DM-Finale verständlich war.
Dennoch entwickelte sich eine lebhafte Begegnung, in der BVB-Torwart Robin Lisewski bereits nach sechs Minuten erstmals eingreifen musste und auch gegen Edion Gashi (25.) zur Stelle war. Auf der Gegenseite kamen die Dortmunder durch U17-Stürmer Taycan Etcibasi (14.) und Rafael Lubach (22.) zu ersten Gelegenheiten. Die 1:0-Führung für den BVB fiel dann nach 31 Minuten: Einen Freistoß von Cole Campbell konnte S04-Keeper Faaris Yusufu zunächst parieren, aber Etcibasi versenkte den Nachschuss. Kurz nach dem Wechsel kamen die Knappen zum Ausgleich: Taylan Bulut traf nach einer Ecke von Max Grüger per Kopf zum 1:1 (50.).
Der BVB hätte nun wieder in Führung gehen können, was allerdings das Aluminium verhinderte. Bei Charles Herrmann war die Latte (60.), bei Lubach der Pfosten (68.) im Weg. Tullberg wechselte im Verlauf des zweiten Durchgangs weiter durch. Schalke gewann nun die Oberhand und kam durch Nedzhib Hadzha (81.) und Tyler Meiser, der eine Hereingabe von Zaid Amoussou-Tchibara unglücklich ins eigene Tor abfälschte, (85.) zu zwei späten Treffern.
BVB-Fokus ab sofort auf Hoffenheim
„Meine Mannschaft hat es bis auf die letzte halbe Stunde richtig gut gemacht. Das geht auf meine Kappe, wir mussten durchwechseln, rotieren und die Jungs zum Teil auf ungewohnten Positionen spielen lassen. Es ist vollkommen okay, dass Schalke weitergekommen ist und nicht wir“, sagte Tullberg.

Ab sofort liegt der volle Fokus endgültig auf dem Finale gegen die TSG Hoffenheim. Die hatte tags zuvor mit 3:2 gegen den SC Freiburg den DFB-Pokal gewonnen und kann sich nun gegen den BVB das Double schnappen. „Mal sehen, ob wir gegen Hoffenheim für ganz großes Kino sorgen können. Das wird natürlich nicht leicht. Hoffenheim spielt sehr ergebnisorientiert“, sagt Tullberg. Am Sonntag spendiert er seinen Spielern einen freien Tag zum Verschnaufen. Ab Montag geht’s ans Eingemachte.
BVB-U19: Lisewski – Posadas (46. Benkara), Adamczyk (46. Kabar), Meiser, Korzynietz – Lubach, Krevsun (46. Brunner), Herrmann – Campbell (46. Onofrietti), Etcibasi (70. Ubani), Diallo
Tore: 1:0 Etcibasi (31.), 1:1 Bulut (51.), 1:2 Hadzha (81.), 1:3 Meiser (86., Eigentor)