„Danish Dynamite“ – dieses Attribut gilt getrost auch für Mike Tullberg. Der Trainer von Borussia Dortmunds U19 ist bekanntermaßen ein lautstarker Heißsporn an der Seitenlinie – und liegt dementsprechend häufiger mit dem Gegner oder dem Schiedsrichter im Clinch.
BVB-Trainer Tullberg sieht irrtümlich Gelb
Weil er bereits mit zwei Gelben Karten vorbelastet war und um seine Impulsivität weiß, wollte sich der 38-Jährige auch am Mittwoch im finalen Vorrundenspiel der Youth League gegen den FC Barcelona ganz bewusst am Riemen reißen. Was nur bedingt gelang. Immer wieder war Tullberg deutlich vernehmbar zu hören. Seine heisere Stimme nach Abpfiff sprach Bände.
Die strapazierten Stimmbänder wären für den Dänen zu verschmerzen gewesen. Die Gelbe Karte, die er in der 80. Minute kassierte, war es dagegen nicht. Dementsprechend wird Tullberg im Sechzehntelfinale im Februar gesperrt fehlen. Er darf sein Team am Spieltag nicht in den Innenraum begleiten, muss von der Tribüne aus zuschauen.
Doppelt ärgerlich: Die Verwarnung galt eigentlich Co-Trainer Daniel Rios und wurde Tullberg lediglich irrtümlich zugeschrieben. Das Schiedsrichter-Gespann entschuldigte sich zwar später beim BVB-Trainer, korrigieren konnte es seine Entscheidung indes nachträglich nicht mehr. „Das ist sehr ärgerlich, weil ich um diese Gefahr wusste und ich mich im Vergleich zu sonst bewusst ruhiger verhalten habe“, bekannte Tullberg.
BVB-Trainer Tullberg fehlt auch in der Liga
Doppelt bitter: Schon die zweite Gelbe Karte, die Tullberg zwei Wochen zuvor bei Dinamo Zagreb (0:0) kassierte, beruhte auf einem Missverständnis. Der BVB-Trainer hatte seinerzeit seinen Stürmer Thierry Tazemeta gerüffelt. „Statt Thierry hat der Referee Schiri verstanden. So kuriose Gelbe Karten habe ich noch nie bekommen“, urteilte Tullberg. Weil Borussia Dortmund nicht bereit ist, die nun auch noch gegen Barcelona fälschlicherweise an Tullberg adressierte Gelbe Karte zu akzeptieren, hat der Klub bei der UEFA Einspruch gegen die Wertung eingelegt.
Es ist also noch nicht in Stein gemeißelt, dass der BVB-Trainer aussetzen muss. Tullberg freute sich trotz der drohenden Sperre und der 2:3-Niederlage gegen den FC Barcelona über den Einzug in die K.o.-Runde auf europäischer Bühne. Zuvor setzt die BVB-U19 den nationalen Meisterschaftsbetrieb fort. Am ersten Spieltag des neuen Jahres allerdings ebenfalls ohne Tullberg. Er hatte beim DFB-Nachwuchsligaspiel gegen Fortuna Düsseldorf die Gelb-Rote Karte gesehen. Komplett regelkonform.