BVB-U19 startet in die Vorbereitung Tullberg begrüßt zwei besondere Neuzugänge

BVB-U19 startet in die Vorbereitung: Tullberg begrüßt zwei besondere Neuzugänge
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Sechs Grad, dazu peitschender Regen und kräftige Windböen: Die äußeren Bedingungen in Dortmund-Brackel gestalteten sich beim Trainingsauftakt am Montagabend alles andere als perfekt. Und dennoch bestritten Spieler der BVB-U19 ihre Premiereneinheit im neuen Jahr mit einer Mischung aus Erfolgshunger und Freude an einfachen Ballzirkulationen.

Verschärfter Konkurrenzkampf beim BVB

Außerdem dürfte der verschärfte Konkurrenzkampf die Intensität der Einheit beflügelt haben. Denn ein neues Duo schnürt seine Schuhe ab sofort für die Borussia. Danylo Krevsun kommt vom Ligarivalen Preußen Münster, aus der U17 von Arminia Bielefeld wurde Moussa Soumah verpflichtet. Ein Duo mit großer Perspektive, da ist sich Trainer Mike Tullberg sicher.

Krevsun flüchtete mit seiner Mutter, der ehemaligen ukrainischen Mittelstreckenläuferin Yuliya Krevsun, vor dem Krieg in seiner Heimat. Unterschlupf fanden sie bei der früheren Leichtathletik-Konkurrentin Jana Hartmann. Ein einschneidendes Erlebnis, das den jungen Blondschopf prägt: „Er tut der Gruppe enorm gut, denn er nimmt nichts als selbstverständlich an, sondern versucht in jeder Sekunde, besser zu werden. Das sehen die anderen Spieler und schärft bei ihnen die Sinne, wie besonders es ist, für Borussia Dortmund zu spielen“, erklärte Tullberg im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Dazu ist er ein überragender Fußballer, muss aber körperlich noch zulegen.“

Danylo Krevsun: Erst Münster, dann der BVB

Bereits im Sommer hatte Krevsun in Dortmund mittrainiert, schloss sich aber zunächst den Preußen an. Vorteil: Dank dieser Zwischenstation hat sich der BVB die Ablöse an Shakthar Donezk gespart. Denn im Gegensatz zu Münster verfügt der BVB über ein NLZ und hätte deshalb eine höhere finanzielle Entschädigung überweisen müssen.

Danylo Krevsun während des BVB-Trainings.
Danylo Krevsun wechselt von Preußen Münster zu Borussia Dortmund. © Groeger

Einen besonderen Lebensweg zeichnet auch Moussa Soumah aus. „Er weiß, wo er hin will. Moussa ist aus Guinea gekommen und erst seit Kurzem in Deutschland. Er ist mit seinem Bruder nach Deutschland gekommen und ist enorm ehrgeizig, wir müssen ihn eher bremsen“, sagte Tullberg. Auch in dem Mittelfeldspieler, bei dessen Verpflichtung sich der BVB nach Informationen der Ruhr Nachrichten gegen hochkarätige Konkurrenz durchgesetzt hat, sieht Tullberg großes Potenzial: „Moussa ist ein Rohdiamant. Er ist ein toller Fußballer, ein starker Linksfuß. Er ist noch nicht lange in einem Nachwuchsleistungszentrum, aber da muss ich ein großes Lob an Bielefeld aussprechen: In dem halben Jahr, in dem er dort gespielt hat, hat er sich richtig gut entwickelt. Jetzt ist es unsere Aufgabe, dass wir in den nächsten Jahren alles aus ihm herauskitzeln, dann kann er ein richtig Guter werden.“

Moussa Soumah während des BVB-Trainings.
Moussa Soumah wechselt von Arminia Bielefeld zu Borussia Dortmund. © Groeger

Dafür fehlte neben Nnamdi Collins, der aktuell mit der Dortmunder U23 im Trainingslager im türkischen Belek weilt, beim nassen Aufgalopp auch Jonah Hussek, der bereits seit September verletzt ausfällt. „Er hat immer wieder Probleme mit dem Knie“, sagte Tullberg. Eine Arthroskopie soll nähere Erkenntnisse zur Verletzung bringen. Deutlich besser sieht es bei Kjell Wätjen, William Rashidi und Samuel Bamba aus. „Kjell hat sich beim DFB verletzt und wird uns zwei bis drei Wochen fehlen. Ich hoffe, dass William und Samuel zeitnah wieder zu uns stoßen“, so Tullberg.

BVB tritt in der Youth League in Schottland an

In weniger als einem Monat (7. Februar) stehen die Youth-League-Playoffs bei Hibernian FC an. Tullberg freut sich auf eine „interessante“ Aufgabe: „Hibernian spielt sehr hart, eben schottisch. Ich kenne das, da ich selbst in Schottland gespielt habe. Sie sind nicht umsonst Meister geworden und haben sich gegen den FC Nantes durchgesetzt. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir weiterkommen.“

BVB-Trainer Mike Tullberg schaut sich das Training an.
Mike Tullberg blickt voller Vorfreude auf das Youth-League-Spiel der BVB-U19 bei Hibernian FC. © Groeger

Knapp zwei Wochen später (19. Februar) setzt der BVB den Liga-Betrieb in Oberhausen fort. Da auch in der Saison eine Einfachrunde ausgetragen wird, warten nur noch vier Spiele auf die Dortmunder, die derzeit punktgleich mit Spitzenreiter 1. FC Köln (beide 27 Punkte) auf Rang zwei rangieren. Alles ist für ein packendes Finish angerichtet. „Es entscheidet sich zwischen Schalke, Köln und uns. Schalke hat den Vorteil, dass wir gegen Köln spielen. Aber wir haben es in der eigenen Hand“, schätzt Tullberg, der in den vier Testspielen zuvor vor allem an der Abschluss-Effektivität arbeiten will, ein: „Im Vergleich zur letzten Saison haben wir nicht weniger Chancen, doch uns fehlt einer, der die Tore macht.“

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