BVB-U19 nimmt Kurs aufs DM-Halbfinale Alle Infos zum Re-Start in der Junioren-Bundesliga

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Die U19 von Borussia Dortmund nimmt am Sonntag (11 Uhr) in der Junioren-Bundesliga mit dem Auswärtsspiel bei RW Oberhausen den Spielbetrieb wieder auf. Für die Mannschaft von Mike Tullberg geht es in den verbleibenden vier Partien um den Einzug ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft. Wir beantworten die wichtigsten Fragen vor dem Re-Start:


Wie lief die Winterpause bei der BVB-U19?

„Die lange Winterpause ist uns nach den vielen Englischen Wochen durchaus entgegengekommen. Die Jungs sollten ganz bewusst abschalten und regenerieren. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen die Gelegenheit nutzen, sich auszuruhen und sie sollen es auch mit individuellem Training nicht übertreiben. Ich glaube, das habe ich als Trainer noch nie getan“, sagt Mike Tullberg im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. Nach der bewusst verordneten Verschnaufpause Ende Dezember hat er mit seinem Team im Januar das Tempo wieder angezogen.

Die BVB-U19 hat fünf Testspiele absolviert – gegen Eintracht Frankfurt (5:2), den VfL Wolfsburg (2:2), den VfB 03 Hilden (5:0), den 1. FC Nordsjaelland (2:1) und den SC Wiedenbrück (2:2). Zudem meisterten die Dortmunder den Kaltstart in der Youth League. Ohne Spielpraxis setzten sie sich in den Playoffs beim Hibernian FC in Edinburgh mit 2:1 durch und qualifizierten sich fürs Achtelfinale. Dort geht es nun am 28. Februar (16 Uhr, Brackel) gegen Paris Saint-Germain.


Wie ist die Ausgangslage in der Junioren-Bundesliga und wie lautet die Zielsetzung?

Die BVB-U19 hat punktgleich mit dem 1. FC Köln (je 27 Zähler) an der Tabellenspitze überwintert. „Ich finde es beeindruckend, dass wir zur Spitze gehören, obwohl wir nicht immer alle unsere Spieler an Bord hatten. Das kann man nicht unbedingt erwarten“, sagt Tullberg. Auf Rang drei liegt mit 25 Punkten der FC Schalke 04. Diese drei Teams werden den Titel um die Westdeutsche Meisterschaft unter sich ausmachen.

Mike Tullberg spricht mit seinen Spielern.
BVB-U19-Trainer Mike Tullberg verfolgt mit seiner Mannschaft ehrgeizige Ziele. © imago / Ahlborn

Da die Saison wie im Vorjahr in einer Einfachrunde ausgetragen wird, stehen nur noch vier Begegnungen an. Einen wichtigen Schritt Richtung Titel kann die Borussia am kommenden Freitag (24. Februar, 16 Uhr) im Topspiel gegen Köln mahen. Darüber hinaus geht es um die beiden Tickets fürs Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Als amtierender Titelträger ist das die klare Zielsetzung des BVB.


Wie ist der Auftaktgegner einzuschätzen?

RW Oberhausen zählt als Tabellenzwölfter zu den Abstiegskandidaten. Kurios: Alle elf Punkte hat die Mannschaft von Ex-Profi Markus Kaya bislang in der Fremde geholt. Auf eigenem Platz gab es ausschließlich Niederlagen bei einem Torverhältnis von 3:12. Top-Torjäger ist Dominik Burghard mit vier Treffern. Der BVB geht demnach klar favorisiert in die Partie.


Wo liegen die Stärken, wo die Schwächen der BVB-U19?

Anders als in der Vorsaison, als unter anderem Jamie Bynoe-Gittens, Bradley Fink und Tom Rothe zum Kader zählten, ist die BVB-U19 nicht mehr gespickt mit herausragenden Einzelkönnern. Das macht sich bemerkbar. Das Team muss sich Erfolge härter erarbeiten, kann sich nur noch teilweise auf individuelle Geniestreiche verlassen. In der Junioren-Bundesliga sind die Schwarzgelben bislang auch abhängig von der Abschlussqualität von Julian Rijkhoff. Der Niederländer, dessen Vertrag jüngst langfristig verlängert wurde, hat bereits zehn Treffer auf dem Konto und ist mit Abstand gefährlichster Dortmunder. Danach folgen Paris Brunner, Filippo Mane, Samuel Bamba und Gabriel Simic mit je zwei Toren.

„Wir kreieren die gleiche Anzahl von Chancen wie letzte Saison, aber wir erzielen nicht so viele Tore. Im Endeffekt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder wir kreieren noch mehr Chancen, aber das wird schwierig, denn wir haben schon so viele Chancen pro Spiel. Oder aber wir nutzen unsere Chancen vor dem Tor besser und das trainieren wir jeden Tag“, sagt Tullberg. Durch und durch zufrieden ist der BVB-Trainer dagegen mit der Arbeit gegen den Ball. Nur sechs Gegentreffer hat sein Team bislang kassiert – Bestwert in der Liga. Daher kommt Tullberg zu einem einfachen Schluss: „Unsere Defensive darf gerne so bestehen, wie sie es bisher getan hat. Und dann wäre es schön, wenn wir vorne den einen oder anderen Treffer mehr machen können.“


Welches Personal steht der BVB-U19 zur Verfügung?

Kapitän und Abwehrchef Nnamdi Collins unterstützt die U23 am Sonntag im Derby bei RW Essen. Filippo Mane ist aktuell angeschlagen. Darüber hinaus fehlen Jonah Husseck und Luke Rahmann. Tullberg muss demnach insgesamt auf vier Innenverteidiger verzichten und in der Abwehr improvisieren.


Wie geht es nach der Saison in der Junioren-Bundesliga weiter?

Die Spielzeit in der Junioren-Bundesliga West endet für die BVB-U19 am 11. März mit dem Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen. Steht sie dann auf Platz eins oder zwei, nimmt sie automatisch am Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft teil. Die Endrunde wird im April ausgetragen. Ende März beginnt zudem eine Sonderspielrunde, die der DFB als zusätzlichen Wettbewerb wegen der Corona-Pandemie eingeführt hat. Sie läüft bis Juni.

In der Vorrunde werden die Teams nach regionalen Aspekten in Vierer- und Fünfergruppen eingeteilt. In der Gruppenphase spielen die Mannschaften jeweils einmal gegeneinander. Vereine, die an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teilnehmen, überspringen die Vorrunde und steigen direkt in der Hauptrunde ein. „Ich bin froh, dass wir noch ein paar Spiele unter Wettbewerbsbedingungen erhalten. Es war keine gute Entscheidung, die Bundesliga wieder nur in einer einfachen Runde zu spielen“, sagt Tullberg. In der Sonderspielrunde werde man „vor allem Spieler einsetzen, mit denen wir die Saison 2023/24 planen“.

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