BVB-Toptalent Mathis Albert erlebt U19-Debüt mit Höhen und Tiefen „Das muss er noch lernen“

BVB-Toptalent Mathis Albert erlebt U19-Debüt mit Höhen und Tiefen: „Das muss er noch lernen“
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Das gelbe Flatterband, mit dem auf der Tribüne im Jugendstadion in Brackel gleich über mehrere Reihen Sitze reserviert waren, kündete schon im Vorfeld von hohem Besuch. Und tatsächlich: Unmittelbar vor Anpfiff nahmen die rund 30 Gäste der BVB International Academy die für sie vorgesehenen Plätze ein. Die Delegation aus den USA, mit der Borussia Dortmund seit einigen Jahren kooperiert, wollte sich das U19-Revierderby des BVB gegen den FC Schalke 04 aus nächster Nähe ansehen. Und wie es der Zufall so wollte, stand in Mathis Albert ein US-Amerikaner erstmals für die U19 auf dem Rasen.

Albert krönt BVB-Debüt mit Tor

Mit Blick auf die am Dienstag anstehende Youth-League-Partie bei Real Madrid setzte Trainer Mike Tullberg wie angekündigt auf personelle Rotation und somit zwei U17- und zwei U16-Spieler ein. Einer von ihnen: Mathis Albert, der in diesem Sommer von Los Angeles Galaxy nach Dortmund (Vertrag bis 2027) gewechselt war.

Der 15-Jährige bekam im Derby sogleich die volle Bandbreite an Emotionen zu spüren. 77 Sekunden lagen gerade einmal zwischen großer Euphorie und hängenden Schultern. Denn es war Albert, der als Linksaußen gegen den zwei Jahre älteren Silas Thier mit Selbstbewusstsein in die Eins-gegen-Eins-Duelle ging und nach 25 Minuten für die Führung sorgte. „Trust yourself“ hatte Tullberg vom Spielfeldrand aus gerufen, als Taycan Etcibasi den Ball auf die rechte Seite verlagerte. Dort nahm ihn Albert an, zog nach innen und schoss mit rechts ins lange Eck – 1:0. Erstes Spiel für die BVB-U19, erstes Tor. Ein Start nach Maß.

BVB-Youngster Albert im Lernprozess

Aber: Der Schalker Ausgleich folgte umgehend und Albert stand dabei maßgeblich Pate, indem er den Schalker Angriff zunächst mit einem Fehlpass ermöglichte und dann beim Versuch der Bereinigung Zaid Amaussau-Tchibara foulte. Die Sache war klar: Elfmeter. Albert breitete bedröppelt beide Arme aus, richtete sich frustriert die Stutzen.

In der Folge entwickelte sich eine wilde Partie, in der der BVB zwischenzeitlich mit 3:1 in Führung lag, ehe Königsblau noch vor der Pause den Anschlusstreffer erzielte – nicht nur, aber auch, weil Albert vor dem zweiten Gegentor nur Geleitschutz gewährte, statt einzugreifen. „Mathis macht ein tolles Spiel mit Ball, aber beide Gegentore gehen ein bisschen auf seine Kappe. Er ist 15 Jahre, das nehmen wir in Kauf. Aber wenn man die Meter nicht mitgeht oder sich im Sechzehner passiv verhält, hat das eine Konsequenz. Das wird bei uns bestraft, und in der U17 nicht. Das muss er lernen“, befand Tullberg.

Albert macht erste Schritte bei der BVB-U19

Albert gilt als hochveranlagt, gleichzeitig muss er noch die in Deutschland vorherrschende Intensität, Physis und Schnelligkeit adaptieren. Zudem setzte ihn Mitte September eine Fußverletzung für einige Wochen außer Gefecht. Für die BVB-U17 absolvierte der Flügelstürmer bislang fünf Partien und erzielte dabei zwei Treffer. Die Beförderung in die U19 ist nun der nächste Schritt seines Integrationsprozesses, um ihn ganz bewusst an (neue) Grenzen heranzuführen und diese perspektivisch zu verschieben. „Genau deswegen sind diese Spiele so wichtig für die Jungs“, sagte Tullberg.

„Ich sehe nicht nur seine Offensiv-Qualität, sondern auch, was er defensiv noch nicht kann. Wir müssen ihn behutsam aufbauen“, ergänzte der BVB-Trainer. Davon konnten sich auch die Gäste der International Academy überzeugen. Sie machten während und nach dem Spiel begeistert Fotos und Videos. Aufnahmen von Mathis Albert gehörten natürlich dazu.