BVB-Talent Paris Brunner spielt sich in den Fokus Daran muss der Stürmer noch arbeiten

BVB-Talent Paris Brunner spielt sich in den Fokus: Daran muss der Stürmer noch arbeiten
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Der Ball wird auf die linke Seite gespielt. Dort wartet Paris Brunner, nimmt die Kugel an, läuft ein paar Meter damit. Im ersten Moment sieht es so aus, als hätte er sich den Ball einen Tick zu weit vorgelegt, doch Brunner bringt den Körper zwischen sich und seinen Gegenspieler und zieht vorbei. Einmal Tempo aufgenommen, schafft es Brunner auch, den zweiten Gegenspieler hinter sich zu lassen, ehe er seinen 30-Meter-Sololauf unter Bedrängnis mit einemTor abschließt.

BVB-Stürmer Brunner trifft nach Belieben

Der Treffer im Testspiel gegen den FC Nordsjaelland zeigt, welche Qualitäten der 17-Jährige mitbringt. Im Duell gegen die Akademie des dänischen Klubs trifft er dreifach und leitet einen weiteren Treffer ein, indem er Vinczeno Onofrietti einen Ball in die Tiefe legt. Der Italiener wird von den Beinen geholt, das zieht die Gelb-Rote Karte für Nordsjaelland-Kapitän Kaare Barslund und einen BVB-Freistoß nach sich, den Rafael Lubach direkt verwandelt.

Am Ende gewinnt der BVB eine intensive wie spektakuläre Partie mit 5:4. U19-Trainer Mike Tullberg sprach im Anschluss von einem Spiel auf Youth-League-Niveau. „Es war kein gutes Spiel von uns. Nordsjaelland hatte viel Qualität und war in der ersten Halbzeit klar besser“, sagte Brunner im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten selbstkritisch. Die Anfangsviertelstunde gehörte den Borussen, inklusive Führungstreffer durch 2006er-Jahrgang Brunner, der einen Lubach-Freistoß ins Tor lenkte. Anschließend übernahmen die Gäste die Kontrolle und führten zur Pause mit 3:1.

BVB-Talent Brunner zeigt sich selbstkritisch

„Aber wir sind in der zweiten Halbzeit gut zurückgekommen und haben das Spiel gedreht. Wir hatten dann etwas Glück mit der Gelb-Roten Karte, aber am Ende haben wir verdient gewonnen“, erklärte Brunner. Ein möglicherweise entscheidender Impuls: Tullberg zeigte seinem Team einige Szenen aus dem ersten Durchgang in der Pause und präsentierte die Schwachstellen der Gäste. „Dadurch sind wir wieder rangekommen“, sagte der BVB-Coach.

Mike Tullberg gibt Anweisungen.
Mike Tullberg startet mit der BVB-U19 am 13. August bei Bayer Leverkusen in die neue Bundesliga-Saison. © Ludewig

Brunner selbst hat intensive Wochen hinter sich. In 31 BVB-Pflichtspielen ist er in der vergangenen Spielzeit zum Einsatz gekommen, im Anschluss gewann er mit Deutschlands U17-Nationalmannschaft die Europameisterschaft und wurde als Spieler des Turniers ausgezeichnet. Jetzt liegen schon wieder vier Wochen Vorbereitung hinter ihm. „Die Vorbereitung ist natürlich anstrengend“, gibt Brunner zu, „aber wir müssen da alle durch, um eine gute Saison spielen zu können.“

Das fordert BVB-Trainer Tullberg von Brunner

Und es deutet alles daraufhin, dass Brunner, der auch auf den Außenpositionen einsetzbar ist, als Stürmer Nummer eins in die Spielzeit 23/24 gehen wird. Julian Rijkhoff trainiert weiterhin bei der U23, die sportliche Zukunft des Niederländers ist weiterhin offen. Dabei bringt Brunner auch andere Qualitäten mit als der technisch starke Blondschopf. Brunners Spiel ist robuster und physischer, da ist er Rijkhoff einen Schritt voraus.

Doch vor ihm liegt noch einiges an Arbeit. Das weiß Brunner selbst und das sagt auch sein Trainer. „Ich finde, dass Paris heute viel zu viele Ballverluste hatte“, erklärte Tullberg nach dem Nordsjaelland-Test. „Er zeigt sein Durchsetzungsvermögen, aber er muss verstehen, dass das im Profi-Bereich nicht ausreicht. Da muss er sauberer sein am Ball.“ Eine klarer Fingerzeig in Richtung des abschlussstarken Stürmers. „Er macht und tut und gibt Gas, das ist für uns das Wichtigste. Er muss sich aber verbessern und sauberer sein.“

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