Sperrung der Südtribüne

BVB stimmt Antrag des DFB-Kontrollausschusses zu

Borussia Dortmund wird das Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Samstag (15.30 Uhr) vor einer leeren Südtribüne austragen - der Verein hat dem Antrag des DFB-Kontrollausschusses nach den unschönen Szenen vor dem Heimspiel gegen RB Leipzig zugestimmt. Zudem muss der BVB eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro zahlen.

DORTMUND

, 13.02.2017 / Lesedauer: 3 min

Die Südtribüne bleibt während des Heimspiels gegen Wolfsburg am Samstag leer.

In der Mitteilung des Vereins vom Montagmittag heißt es: "Es ist uns elementar wichtig, noch einmal deutlich zum Ausdruck zu bringen, dass wir insbesondere die Geschehnisse rund um das Spiel gegen Rasenballsport Leipzig am 4. Februar 2017 in keinster Weise relativieren wollen! Hierzu haben wir in den Tagen nach dem Spiel nicht nur wiederholt Stellung bezogen. Wir bereiten zurzeit auch Maßnahmen und Sanktionen gegen die Täter als Konsequenz aus den Vorfällen vor und werden noch in der laufenden Woche Ergebnisse vorstellen. Darüber hinaus hat sich die Klubführung von Borussia Dortmund im persönlichen Gespräch mit Verantwortlichen von Rasenballsport Leipzig entschuldigt und zugesichert, alles ihr Mögliche zu unternehmen, um die Vorfälle rückstandslos aufzuklären und eine Wiederholung auszuschließen."

"Dieser Eindruck wäre fatal"

Und weiter: "Wir sehen außerdem die Gefahr, dass die Ablehnung des Strafantrages oder von Teilen seiner Inhalte durch den BVB als mangelnde Einsicht des Klubs in das krasse Fehlverhalten von Teilen der Fans fehlinterpretiert werden könnte. Dieser Eindruck wäre fatal!"

Die Kollektivstrafe gegen 25.000 Zuschauer bewertet der Klub als unverhältnismäßig: "Dies sind wir schon unseren vielen friedlichen Anhängern auf der Südtribüne schuldig, die sich jederzeit tadellos verhalten haben. Die Sperrung der gesamten Südtribüne - und nicht nur bestimmter Blöcke - birgt aus unserer Sicht zudem das Risiko, dass der von allen Seiten gewünschte Solidarisierungseffekt der vielen friedlichen Fußballfans gegen die Täter letztlich nicht eintritt. Mit dem Akzeptieren der Strafe möchte Borussia Dortmund dazu beitragen, dass die Diskussion versachlicht wird.

Anhänger erhalten Eintrittsgeld zurück

Zukünftig will der Verein "intern weiterhin intensiv über Maßnahmen zur Vorbeugung von Eskalation außerhalb des Stadions beraten. Wir würden es begrüßen, wenn Klubs, Verbände und Polizei - um der gesellschaftspolitischen Dimension der Thematik gerecht zu werden - auch mit der Politik und den Justizbehörden in einen inhaltlichen Dialogprozess eintreten könnten, der das Ziel hat, gemeinsam geeignete Maßnahmen zu erarbeiten."

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Gute Nachricht für die Fans: Der Verein erstattet allen Anhängern, die nicht erwiesenermaßen zu den Tätern der Vorkommnisse rund um das Leipzig-Spiel gehören, den Eintrittskarten-Preis. Dauerkarteninhabern wird innerhalb der kommenden vier Wochen der anteilige Betrag erstattet. Südtribünen-Tageskartenkäufer erhalten zum Ausgleich für das Wolfsburg-Spiel die gleiche Karte für das letzte Bundesliga-Heimspiel dieser Saison am 20. Mai 2017 gegen Werder Bremen. Die Eintrittskarten werden mit Beginn des Vorverkaufs Mitte April zugesandt.

Abbrennen von Pyrotechnik

Während des Bundesligaspiels gegen RB Leipzig am 4. Februar wurden auf der Südtribüne zahlreiche Banner und Spruchbänder mit diffamierenden Inhalten hochgehalten. Zudem wurden gefüllte Bierbecher Richtung Innenraum geworfen und Leipziger Spieler mit einem Laserpointer irritiert.

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Ferner wurde im Bundesligaspiel des BVB bei RB Leipzig am 10. September 2016 ein beleidigendes Banner im Dortmunder Block gezeigt. Darüber hinaus hatten Dortmunder Zuschauer während des Bundesligaspiels bei der TSG 1899 Hoffenheim am 16. Dezember 2016 mehrmals Schmähgesänge skandiert. Hinzu kommt das Abbrennen von Pyrotechnik im Gästeblock während des Spiels beim 1. FSV Mainz 05 am 19. Januar 2017.

Kein Zugriff auf Vorfälle außerhalb des Stadions

Keinen Zugriff hat die Sportgerichtsbarkeit des DFB auf die Vorfälle, die sich außerhalb das Stadions zugetragen haben. BVB-Anhänger hatten Fans von RB Leipzig vor dem Anpfiff mit Flaschen und Steinen beworfen - dabei wurden insgesamt zehn Personen und ein Polizeihund verletzt. 

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