Marco Reus nach 3:2 im Interview
BVB-Star: Wir müssen uns kontinuierlich gut aufstellen
Durch das 3:2 gegen Frankfurt macht Borussia Dortmund einen großen Schritt Richtung Champions League. Marco Reus ist mit der Leistung aber nur bedingt zufrieden. Der 28-Jährige spricht im Interview außerdem über die aktuell schwierige Situation beim BVB und seine Vertragsverlängerung.
Trotz des 3:2-Erfolgs gegen Frankfurt gibt es für Marco Reus (r.) und Marcel Schmelzer derzeit viel Diskussionsstoff beim BVB. © Kirchner/Inderlied
Marco Reus kam am Sonntagabend als einer der letzten BVB-Profis aus der Kabine. Dann aber nahm er sich Zeit für die noch anwesenden Journalisten in der Mixed Zone des Signal Iduna Parks.
Im Vergleich zum Spiel gegen Salzburg haben die Fans heute eine deutliche Steigerung gesehen, oder?
In der ersten Halbzeit, ja.
Und dann?
Dann war's Mist.
<div id="playerrating_1559e0cf"></div><script> var script = document.createElement('script'); script.src = "//spielerzeugnis.ruhrnachrichten.de/widget/uid/1559e0cf.html"; document.getElementsByTagName('head')[0].appendChild(script);</script>Und warum?
Gute Frage. Es ist schon seit ein paar Wochen unerklärlich, dass wir verschiedene Halbzeiten spielen. Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich sehr gut gespielt. Wir waren griffig, wir haben viele Zweikämpfe gewonnen. In der zweiten Hälfte haben wir es dann nicht mehr geschafft, für Entlastung zu sorgen. Frankfurt hat ein bisschen umgestellt. Damit sind wir nicht mehr so gut klargekommen, da passte die Zuteilung nicht mehr. Wir müssen da einfach stabiler werden. Wir spielen zu Hause und müssen konsequenter aufs zweite Tor gehen.
Die ersten 25 Minuten waren richtig gut und zielstrebig. Woran hat es gelegen, dass der BVB danach den Zug zum Tor verloren hat?
Frankfurt ist keine Mannschaft, die man einfach so herspielt. Uns fehlt in letzter Zeit einfach das zweite Tor, um noch mehr Ruhe reinzubekommen. Das müssen wir hinkommen. Dann kommt auch das Spielerische wieder, was wir in der zweiten Hälfte dann haben vermissen lassen.
Als Sie nach 87 Minuten vom Feld gegangen sind, war die Welt noch in Ordnung. Wie haben Sie die Schlussphase auf der Bank erlebt und wie schlimm ist es, in einer solch wilden Schlussphase nicht mehr helfen zu können?
Wenn die Jungs in der Schlusssekunde noch das Siegtor machen, ist alles okay (lacht). Wir haben uns riesig gefreut. Und das zählt am Ende.
Wie wichtig war der Sieg für die Moral der Mannschaft?
Ich glaube, dass wir schon häufiger Charakter und Moral gezeigt haben. Unser Problem ist im Moment wirklich, dass wir das zweite Tor nicht nachlegen. Wenn wir es tun würden, müssten wir nicht immer bis zur 95. Minute zittern.
Sie haben am Freitag mit Ihrer Vertragsverlängerung für Schlagzeilen gesorgt. Was hat Sie dazu bewogen in einer Phase, die für den Klub nicht ganz so einfach ist?
Es gibt einige Gründe. Für mich persönlich war es wichtig, Klarheit zu haben vor den wichtigen Spielen in der Endphase der Saison und auch vor der Weltmeisterschaft. Da wollte ich meine Zukunft geklärt haben. Zum anderen wollte ich meinen Mitspielern zeigen, dass hier etwas entstehen kann. Ich hoffe, dass es ein Signal ist und wir die Saison auf einem Champions-League-Platz beenden. Danach müssen wir uns kontinuierlich gut aufstellen, dann sehe ich eine positive Zukunft.
Kann man also davon ausgehen, dass Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc Ihnen eine überzeugende Perspektive aufgezeigt haben, wie es hier weitergeht?
Davon können Sie ausgehen (lacht). Wir stehen natürlich im Austausch, das ist doch klar. Ich glaube, dass dieser Verein immer die Chance hat, Titel zu gewinnen. Unser oberstes Ziel ist jetzt erstmal die Champions League. Dann gucken wir, wie die Zukunft des Vereins aussieht.