Sebastian Kehl stellte sich zwei Tage vor dem Champions-League-Duell mit dem FC Chelsea, und damit an seinem 43. Geburtstag, in einer Medienrunde den Journalisten. Der BVB-Sportdirektor über ...
... Geburtstagsständchen: „Die Mannschaft war etwas zurückhaltender, aber die bereitet sich auch schon auf das Spiel am Mittwoch vor. Aber klar, ich habe ein paar Glückwünsche entgegengenommen und der Mannschaft mitgeteilt, dass ich es lieber hätte, wenn wir am Mittwoch drei Punkte holen.“
... den aktuellen Lauf: „Wir sind in einer richtig guten Verfassung, haben sechs Spiele in Folge gewonnen. Das zeigt, dass wir an ein paar Stellschrauben gedreht haben, einige Dinge besser funktionieren, dass die Mannschaft aber auch gewillt war, an einigen Themen selbst zu arbeiten. Dazu kommt die Qualität, die wir im Kader haben. Es gibt die große Möglichkeit für den Trainer, unterschiedliche Formationen, unterschiedliches Personal aufbieten zu können. Wir haben Mentalitätsthemen in einigen Spielen gehabt. In diesen Spielen haben wir gezeigt, dass wir uns deutlich weiterentwickelt haben. Das ist noch nicht genug, um davon die ganze Saison zu zehren, aber es ist für uns in der aktuellen Phase sehr wichtig gewesen und zeigt, dass mit uns zu rechnen ist.“
... Youssoufa Moukoko: „Ich habe gerade die Diagnose bekommen. Youssoufa hat einen Anriss der Syndesmose, sodass er leider ausfallen wird. Wir rechnen aktuell mit sechs Wochen. Es ist eine bittere Nachricht für ihn und für uns.“
... die Besetzung des Angriffs gegen Chelsea: „Der Trainer wird sich seine Gedanken machen. Youssoufa sollte mal wieder eine Chance bekommen. Sebastien Haller nach dieser langen Zeit alle drei Tage reinzuwerfen, ist natürlich auch ein Umstand, der etwas Anpassung benötigt. Am Mittwoch wird es aber keine Fragezeichen geben, da wird jeder spielen wollen. Es ist eine große Bühne, ein großes Spiel, vor 81.000 Zuschauern bei uns zuhause.“

... Selbstvertrauen: „Ich glaube, dass es mal ganz gut ist, dass wir ein paar Spiele gewonnen haben, aber wir uns darauf fokussieren, was uns dorthin gebracht hat: harte Arbeit, intensive Trainingseinheiten, der hohe Konkurrenzkampf. Daher kommt dieses Selbstbewusstsein. So etwas erarbeitet man sich. Die Jungs wissen schon, dass diese Fokussierung nötig ist. Und trotzdem ist diese Überzeugung, auch in schwierigen Phasen eines Spiels, etwas, was uns sehr gefällt. Weil es eine Facette ist, auf die wir lange Zeit gewartet haben.“
... den FC Chelsea: „Sie haben sehr, sehr viel Geld investiert. Aber wenn ich auf die Tabelle schaue, stehen sie auf Platz neun. Und demnach sicherlich nicht dort, wo sie sich sehen und wo sie mit dem Geld, das sie investiert haben, stehen wollen. Sie haben eine hochwertige Mannschaft, sie haben eine hohe Qualität und gute Spieler im Winter dazugekauft – sind aber noch nicht in allen Facetten abgestimmt, wie sie es sich vorgestellt haben.“
... Sebastien Haller: „Es war ein Puzzle-Teil, das uns lange gefehlt hat. Ein fitter Sebastien Haller bereichert diese Mannschaft, nicht nur von seinem Profil, sondern auch von seiner Persönlichkeit. Von daher haben wir sehnsüchtig auf ihn gewartet. Wir sind alle froh, dass er zurück ist. Die Champions League ist seine Bühne. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir gegen Ajax gespielt haben und er uns damals sehr weh getan hat. Ich hoffe, dass er am Mittwoch auch wieder eine richtig gute Leistung bringen kann und gesund bleibt.“

... Julian Ryerson: „Wir haben von dieser Option jetzt schon im Januar Gebrauch gemacht. Er ist ein Spieler, der unglaublich viel mitbringt an Willensstärke, Laufbereitschaft, Einsatz, Engagement. Das tut unserer Gruppe sehr gut. Wir müssen nicht immer die besten Fußballer auf allen Positionen haben, aber wir müssen eine richtige Zusammenstellung der Mannschaft haben. Das ist Teil der Aufgabe, die ich sowohl im Sommer als auch im Winter und den zukünftigen Transferperioden angehen möchte.“
... Widerstandsfähigkeit: „Es führen viele Dinge dazu, dass wir erfolgreich sind. Ich glaube, dass die Mannschaft gewillt war, ein paar Dinge geradezurücken. Wir haben in der Hinserie, auch einzeln betrachtet, nicht die Qualität auf den Platz gebracht hat, die jeder von sich und wir von der Mannschaft erwarten. Erfolgserlebnisse tragen natürlich auch dazu bei, dass eine Mannschaft enger zusammenwächst und ein Gefühl von Überzeugung, von Widerstandsfähigkeit entsteht. Das war ein großer Schritt, den die Mannschaft gemacht hat – aber wir sind noch lange nicht am Ende.“
... die Chancen gegen Chelsea: „Nach der Auslosung war klar, dass es nur Kracher werden können. Wir waren mit Chelsea zufrieden. Es ist ein Spiel, das eine Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent mitbringt. Das haben wir damals gesagt und das würde ich auch heute genau so unterschreiben. Ich möchte Chelsea nicht unterstützen. Champions League ist für Chelsea eine besondere Bühne. Die Jungs werden heiß drauf sein, deswegen werden es ganz enge Partien werden, in denen wir Top-Leistungen bringen müssen, um eine Runde weiterzukommen. Aber wir können das packen.“

... Julian Brandt: „Er hat auch vorher schon gute Spiele gemacht, aber sicherlich nicht in der Konstanz. Er hat eine tolle Entwicklung genommen in dieser ganzen Saison. Er hat ein paar Dinge bei sich umgestellt, hat hart an sich gearbeitet, ist unglaublich fit. Und dass er ein guter Fußballer ist mit toller Technik, mit Fähigkeiten am Ball und auch eine große Torgefahr ausstrahlt, das sieht man jetzt. Aber das wussten wir auch vorher. Jetzt zeigt er es jede Woche. Er bleibt trotzdem sehr fokussiert, sehr klar.“
... Emre Can: „Auch Emre hat einen großen Schritt nach vorne gemacht. Er war in der Hinserie immer mal wieder dabei, aber nicht die Konstante, die er selber sein möchte. Er hat sich über die Winterzeit, im Trainingslager, in den ersten Spielen in eine Position gebracht, in der er klarer Stammspieler ist. Er strahlt eine klare Überzeugung aus, weil er ein Typ ist, der vorweg geht, er hat eine Dynamik, eine gewisse Aggressivität in den Zweikämpfen und will einfach gewinnen. Und daher freuen wir uns über die Entwicklung von Emre, der auch das eine oder andere Tal durchlaufen hat. Er hat ja auch zuletzt selbst gesagt, den besten Emre Can über einen längeren Zeitraum hat man bei Borussia Dortmund noch nicht gesehen. Ich würde mich freuen, wenn diese Phase jetzt sehr lange anhält und er diese Wichtigkeit beibehält.“

... Mats Hummels: „Natürlich weiß ich, dass er viel lieber von Anfang an und dauerhaft spielen würde. Das hat er in der Hinserie sehr häufig getan. Es ist aber auch klar, dass wenn Niklas Süle und Nico Schlotterbeck fit sind, wir mit diesen Dreien eine hohe Auswahl haben und der Trainer sukzessive entscheiden kann, was braucht er auf dem Platz, in welchem Spiel hilft ihm was. Die anderen beiden haben es sehr gut gemacht. Das sieht auch Mats so. Sein Auftreten und Verhalten in der Kabine und auf dem Trainingsplatz sind unglaublich professionell. Er geht damit hervorragend um. Am Ende will er mit der Mannschaft etwas gewinnen. Das ist etwas, was ihn zu einer Führungsperson macht. So etwas brauchen wir.“
... Jude Bellingham: „Es ist keine neue Entwicklung eingetreten. Da werden wir uns noch ein wenig gedulden müssen. Aber natürlich versuchen wir, Jude Bellingham so lange wie möglich bei Borussia Dortmund zu halten, weil er ein unglaublich wichtiger Spieler ist, der in dieser Saison noch einmal gezeigt hat, wie er sich mit diesem Verein identifiziert und die Mannschaft besser macht.“
... den Bellingham-Poker: „Es entwickeln sich Dinge aufgrund Marktmechanismen. Von daher mache ich mir natürlich meine Gedanken und habe auch meine Wunschvorstellung. Ob die am Ende eintritt, kann ich nicht sagen. Die Wunschvorstellung wäre aus Sicht von Borussia Dortmund, einen Spieler mit dieser Qualität so lange möglich bei diesem Klub zu behalten. Ich hätte auch gerne noch Erling Haaland oder Jadon Sancho bei Borussia Dortmund. Denn man möge sich ja nur mal vorstellen, wenn es uns gelungen wäre, alle drei Spieler in einer Mannschaft zu halten, welche Möglichkeiten sich dann ergeben würden. Wir werden immer alles versuchen, Spieler dieser Qualität beim BVB zu halten – weil wir ambitioniert sind, weil wir Titel gewinnen wollen. Dafür brauchen wir nicht nur gute, sondern auch überragende Spieler.“
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