BVB-Neuzugang Felix Nmecha gibt Rätsel auf „Ich glaube, da ist noch Luft nach oben“

BVB-Neuzugang Felix Nmecha gibt Rätsel auf: „Ich glaube, da ist noch Luft nach oben“
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Rund 30 Millionen Euro hat der BVB im Sommer in Felix Nmecha investiert. Damit gehört er zu den fünf teuersten Spieler der Klub-Geschichte. Trainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl haben immer wieder betont, wie viel Potenzial sie in dem 22-Jährigen sehen, aber auch, dass die Entwicklung von Nmecha noch lange nicht abgeschlossen ist.

BVB-Neuzugang Nmecha enttäuscht in Paris

Der ersten Einschätzung wurde der Mittelfeldspieler, der vom VfL Wolfsburg kam, bisher noch nicht gerecht, der zweiten schon. Denn Dortmunds Nummer acht hinkt den Erwartungen deutlich hinterher. Das hat die Champions-League-Partie gegen Paris Saint-Germain noch einmal deutlich unterstrichen. Es war fast eine Nicht-Leistung im Parc de Princes.

Unverschämt sein Wirken vor dem 0:2. Dilettantisch sein Abwehrverhalten gegen den Torschützen Achraf Hakimi. Den entscheidenden Raum gewann der Ex-BVB-Spieler, weil Nmecha einfach am eigenen 16-Meter-Raum stehenblieb anstatt den Zweikampf zu suchen. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt noch die leise Hoffnung, trotz der schwachen Leistung etwas aus Paris mitzunehmen, so war sie nach dieser Szene erloschen.

BVB-Neuzugang Nmecha wirkt abwesend

Aber nicht nur in dieser Szene wirkte Nmecha abwesend. Über weite Strecken des Spiels agierte er wie ein Fremdkörper. Kapitän Emre Can redete während der Partie gestikulierend auf ihn ein, weil sein Nebenmann die Vorgaben nach seiner Einwechslung in der 14. Minute verfehlte. Wie er hätte auftreten müssen, zeigte ihm Marcel Sabitzer vor dessen verletzungsbedingten Auswechslung. „Aus der Position heraus sollte Marcel immer wieder Achraf Hakimi aufnehmen, das hat Marcel in den wenigen Minuten auch sehr gut gemacht“, lobte Terzic während der Pressekonferenz, „Felix hat dann nach seiner Einwechslung Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen.“

Insgesamt benötigt Felix Nmecha noch viel Zeit, um ein wichtiger Faktor im Spiel des BVB zu werden. Die Vorbereitung verlief schon alles andere als optimal. Während der USA-Reise langte es aufgrund von Sprunggelenksproblemen nur zu einem 18-Minuten-Einsatz gegen Chelsea. In den ersten vier Bundesliga-Partien kam er dreimal von der Bank. Zumindest den Siegtreffer leitete er im ersten Spiel gegen den 1. FC Köln ein. Auch bei seinem Startelf-Debüt gegen den VfL Bochum war er keine treibende Kraft.

Nmecha muss sich beim BVB beweisen

Seine bislang beste Leistung im schwarzgelben Trikot hat Nmecha nach seiner Einwechslung im Testspiel gegen Ajax Amsterdam (3:1) gezeigt, als er mit seinen zwei Treffern und seiner Dynamik andeutete, dass er den BVB weiterbringen kann. Terzic sah aber auch in Paris positive Ansätze: „In der zweiten Halbzeit haben wir ihn und Marco Reus nahezu allein im Zentrum gehabt, dann haben wir auch gesehen, was Felix der Mannschaft geben kann, wie er das Spiel beschleunigt.“ Um dann anzufügen, dass es von allen nicht genug gewesen sei, um etwas aus Paris mitzunehmen.

Angesprochen auf Nmecha betonte Sportdirektor Sebastian Kehl: „Ich glaube, bei Felix ist noch Luft nach oben.“ Nach der Partie am Dienstagabend ist sogar sehr viel Luft nach oben. Und die Steigerung ist schnell vonnöten. Sabitzer wird vorerst ausfallen. Nmecha ist gekommen, um nach dem Abgang von Jude Bellingham die Zentrale zu stabilisieren und das eigene Angriffsspiel zu prägen. Er muss jetzt beweisen, warum Terzic und Kehl sich so stark für seine Verpflichtung gemach haben. Und warum der Klub extrem viel Geld für ihn ausgegeben hat.

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