Die BVB-U23 besiegt den Lüner SV im Test mit 4:0. Neuzugang Felix Irorere gibt nach langer Verletzungspause ein starkes Debüt. Die Leidenszeit hat ihn verändert.
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Seine Einschätzungen nach dem Spiel gab Jan Zimmermann mit einer heißen Tasse Kaffee in der Hand. Nachdem er vom Rasensprenger nach Abpfiff kalt erwischt wurde, wollte sich der Trainer der BVB-U23 auf diese Weise erst mal aufwärmen. Die Mannschaft indes teilte das Schicksal ihres Trainers nicht. Stattdessen war sie es, die den Lüner SV im ersten Testspiel der Saison-Vorbereitung (erwartungsgemäß) nass machte. Der Westfalenligist leistete vor allem im ersten Durchgang kräftig Widerstand. Der 4:0-Sieg Borussia Dortmunds entsprach dennoch den Kräfteverhältnissen.
BVB-Stratege Azhil zieht die Fäden
Falko Michel (43.) traf vor, Hendry Blank (48.), Lion Semic (78.) und Rodney Elongo-Yombo (79.) nach der Pause. Trainer Zimmermann tauschte zur Halbzeit seine gesamte Elf aus und verhalf somit sieben Spielern zu ihrem Debüt in der BVB-U23.
Einen besonders gelungenen Einstand feierte Ayman Azhil, der nach der Pause als umtriebiger Verbindungsspieler das Aufbauspiel initiierte und es immer wieder mit gefährlichen Bällen hinter die gegnerische Kette probierte. Genauso wie Felix Irorere, der im ersten Durchgang in der Innenverteidigung sehr präsent war und über den ebenfalls häufig die Spieleröffnung lief. „Von hinten hat man ja meistens einen guten Überblick, besonders ich mit meiner Größe. Ich versuche viel den Ball zu fordern und zu spielen, um meinen Nebenmännern ein gutes Gefühl zu vermitteln“, sagte der 1,95 Meter große BVB-Neuzugang im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten.
BVB-Neuzugang Irorere mit gelungenem Debüt
Der 21-Jährige hatte wegen eines Muskelfaserrisses sein letztes Pflichtspiel vor über einem Jahr bestritten – damals noch für den Karlsruher SC. „Natürlich erhoffe ich mir, hier jetzt in Dortmund konstanter spielen zu können und vor allem gesund zu bleiben“, bekannte Irorere.
Seine lange Leidenszeit habe ihn auf gute Art und Weise verändert. „Ich habe einen ganz anderen Blickwinkel auf viele Dinge, habe viel lernen können. Ich war ohnehin schon jemand, der sehr stark auf seinen Körper achtet. Vor, während und nach dem Training achte ich nun noch stärker auf mich und meinen Körper – ich bin im positiven Sinne sensibler geworden“, sagte Irorere. „Die erste Trainingswoche beim BVB war sehr gut, die Jungs haben mich herzlich aufgenommen“, fügte der Deutsch-Franzose an.
Nach den ersten Trainingseinheiten ließ Schwarzgelb in den ersten 45 Minuten noch die erhoffte Zielstrebigkeit vermissen. „In der ersten Hälfte haben wir gesehen, dass wir uns schwer tun, wenn wir nicht die Intensität auf den Platz bringen, die wir können. Wir waren schwerfällig mit tiefen Laufwegen, das haben wir in der zweiten Hälfte besser gemacht. Da haben wir nach Ballverlusten auch besser reagiert und waren deutlich zielstrebiger“, konstatierte Jan Zimmermann.
Felix Irorere und Ayman Azhil erwähnte er in seiner Analyse nicht explizit. Stattdessen erklärte der U23-Coach diplomatisch: „Alle Neuzugänge haben aufblitzen lassen, warum wir sie verpflichtet haben. Ich möchte aber keinen herausheben, ich bin mit allen zufrieden.“