Die Besten im Westen: Borussia Dortmunds U19 ist die Titelverteidigung in der Junioren-Bundesliga West geglückt. Durch einen 2:1-Erfolg bei Bayer Leverkusen hat die Mannschaft von Trainer Mike Tullberg am Samstag den Titel klargemacht. Damit hat sie sich für das Halbfinale der Deutschen Meisterschaft qualifiziert. Dort trifft der BVB in Hin- und Rückspiel (9. und 16. April) auf Hertha BSC. Darüber hinaus steht am Mittwoch (18.30 Uhr) im Signal Iduna Park das Viertelfinale in der Youth League gegen Hajduk Split an. Darüber spricht RN-Redakteur Cedric Gebhardt mit BVB-Nachwuchschef Lars Ricken.
Herzlichen Glückwunsch zur Westdeutschen Meisterschaft. Wie haben Sie die finalen 90 Minuten in Leverkusen erlebt?
Es war nochmal ein hartes Stück Arbeit. Man hat den Jungs schon ein bisschen angemerkt, dass Mittwoch ein wichtiges Spiel ansteht. Im positiven Sinne haben sie es routiniert gespielt. Aber so ein Spiel kann auch eine Eigendynamik annehmen. Für Leverkusen ging es um nichts mehr, sie wollten uns die erste Niederlage zufügen. Auf einmal war ganz viel Hektik im Spiel nach dem 1:1 und dem Platzverweis gegen uns. Hätten wir noch zwei Gegentore kassiert, wären wir am Ende womöglich nur Dritter geworden, so wie der Spieltag gelaufen ist. Aber vielleicht sind es auch die schönsten Siege, wenn man bis zum Ende ein bisschen zittern muss.
Sie haben vom Zittern in der Schlussphase gesprochen. Die Mannschaft hat diese Phase überstanden, was durchaus eine Qualität ist. Was zeichnet das Team in dieser Saison aus?
In erster Linie hat die Mannschaft natürlich eine spielerische Qualität, sonst wäre sie nicht Westdeutscher Meister geworden. Darüber hinaus zeichnet sie eine brutale Mentalität aus. Diese Mannschaft hatte in den vergangenen zwei Jahren ganz viele wichtige K.o.-Spiele in der Youth League, der Deutschen Meisterschaft und im DFB-Pokal. Da musst du erstmal hinkommen, da kommst du nicht nur mit Schönspielen hin, sondern mit einer Siegermentalität – und die haben die Jungs. Die rufen sie immer wieder ab, gerade auch zum Ende einer Saison, wenn es in die entscheidenden Spiele geht. Dafür muss man ihnen ein riesiges Kompliment machen.
Wie weit kann diese Siegermentalität das Team in der Youth League und der Deutschen Meisterschaft noch tragen?
Erst einmal ist die Saison bis hierher echt cool verlaufen. Wir sind ja auch ein Ausbildungsbetrieb und haben durch die Junioren-Bundesliga, den DFB-Pokal und die Youth League so viele Spiele auf Top-Niveau gehabt wie kein anderer Verein in Deutschland. Dementsprechend kann man jetzt schon sagen, dass den Spielern dieses Jahr unheimlich viel gebracht hat. Jetzt gehen wir in die entscheidende Phase und da wollen wir natürlich alles mitnehmen. Wir haben jetzt im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft zwei Spiele gegen Hertha BSC vor der Brust. Das ist das Finale der Vorsaison. Am Mittwoch haben wir natürlich auch noch das Youth-League-Viertelfinale gegen Hajduk Split. Ich glaube, die Mannschaft hat gerade richtig Rückenwind und richtig Selbstvertrauen, sie will die Saison auch mit den bestmöglichen Resultaten abschließen. Wofür es dann am Ende reicht, kann man nicht sagen, weil die Youth League ein brutal schwerer Wettbewerb ist. Und bei der Deutschen Meisterschaft ist durch die K.o.-Spiele im Halbfinale auch ein bisschen der Zufall eingebaut. Denn Deutscher Meister wirst du normalerweise, wenn du über eine Saison die beste Mannschaft warst. Aber wenn wir schon mal da sind, dann wollen wir sie auch gewinnen.
Die nächste Aufgabe wartet am Mittwoch gegen Hajduk Split. Die Begegnung findet wie das Viertelfinale im Vorjahr im Signal Iduna Park statt. Trommelt der BVB vorab noch viele Fans zusammen, um für einen würdigen Rahmen zu sorgen?
Es wäre schon cool, wenn viele BVB-Fans kommen. Denn wir wissen, dass aus Kroatien viele Zuschauer und Menschen mit kroatischen Wurzeln, die in Deutschland leben, kommen werden. Wahrscheinlich ein paar Tausend. Und da wollen wir natürlich gegenhalten. Wir wollen, dass die Jungs ein Heimspiel haben. Ich kann nur dazu aufrufen, dass am Mittwoch möglichst viele BVB-Fans ins Stadion kommen.

Und was trauen Sie der Mannschaft zu?
Ich habe keinen Grund, jetzt irgendetwas auszuschließen. Wir sind jetzt unter den besten Acht in Europa und der nächste Schritt ist, unter die besten Vier zu kommen. Das traue ich der Mannschaft definitiv zu.
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