Angriff von Anfang an

BVB muss heute in Monaco den Umständen trotzen

Man musste am Dienstag nur in die Gesichter der Spieler schauen, um zu erkennen, dass da keine normale Dienstreise auf Borussia Dortmund wartete. Nach den schlimmen Begleitumständen des 2:3 in Dortmund ist der BVB vor dem Rückspiel bei AS Monaco (20.45 Uhr) weiter auf der Suche nach dem Weg zurück in den Alltag. Die Bühne Königsklasse könnte eine Triebfeder sein, wenn der Klub über sich hinauswachsen kann.

MONACO

, 19.04.2017 / Lesedauer: 3 min

Wer hat heute Abend die besseren Karten: Monaco oder der BVB?

Champions League, das ist ja eigentlich das Weihnachten für Fußball-Profis, echte Festtage halt. Doch eine Woche nach dem Sprengstoff-Anschlag auf den BVB bei der Abfahrt vom Teamhotel zum Hinspiel gegen die Monegassen ist die Normalität immer noch ein gewaltiges Stück weit weg. Ernste Gesichter, als die Spieler die Abfertigungshalle am Dortmunder Flughafen passierten, von der sonst üblichen Vorfreude war nur wenig zu sehen.

In den Kampfmodus geschaltet

Vielleicht aber kann gerade der Sport bei der Bewältigung der Erinnerung an die schlimmen Momente helfen. Das gelang streckenweise schon beim 3:1 gegen Eintracht Frankfurt, ein Sieg, der "uns Selbstvertrauen geben wird", wie Michael Zorc glaubt. Auch wenn die Aufarbeitung der Geschehnisse noch lange nicht abgeschlossen ist: Borussia Dortmund hat vor dem Rückspiel im Fürstentum wild entschlossen in den Kampfmodus geschaltet.

"Wenn es einen Tag gab, an dem wir nicht bereit waren, dann war das der Tag des Hinspiels", meinte Trainer Thomas Tuchel am Dienstagabend. Doch habe sich seine Mannschaft zumindest "emotional stabilisiert. Ich bin überzeugt, dass wir eine Top-Leistung brauchen, aber ich bin auch überzeugt davon, dass wir sie zeigen können."

Keine Erwartungshaltung

Der nüchterne Analytiker Tuchel war auf ganz anderen Ebenen gefordert in den vergangenen sieben Tagen. Tuchel zeigte sich berührt davon, "mit wieviel Empathie und Hochachtung sich die Mannschaft in dieser Woche begegnet ist." Der Sport war immer sehr weit weg, "wir haben viel miteinander gesprochen und sind enger zusammengerückt", wie Marco Reus beschrieb.

"Wenn es einen Tag gab, an dem wir nicht bereit waren, dann war das der Tag des Hinspiels", meinte Trainer Thomas Tuchel am Dienstagabend. Doch habe sich seine Mannschaft zumindest "emotional stabilisiert. Ich bin überzeugt, dass wir eine Top-Leistung brauchen, aber ich bin auch überzeugt davon, dass wir sie zeigen können."

Keine Erwartungshaltung

Der nüchterne Analytiker Tuchel war auf ganz anderen Ebenen gefordert in den vergangenen sieben Tagen. Tuchel zeigte sich berührt davon, "mit wieviel Empathie und Hochachtung sich die Mannschaft in dieser Woche begegnet ist." Der Sport war immer sehr weit weg, "wir haben viel miteinander gesprochen und sind enger zusammengerückt", wie Marco Reus beschrieb.  

Dieser Inhalt kann hier nicht dargestellt werden. Bitte besuchen Sie unsere Website um den vollständigen Artikel zu lesen.

Ob die Chancen, das 2:3 aus dem Hinspiel zu korrigieren, nun "Fifty-fifty" stehen, wie Reus voraussagte, oder doch darunter, wie Sportdirektor Zorc mutmaßt - der BVB will das Halbfinale noch nicht abschreiben. Eine Erwartungshaltung von Klubseite gebe es nicht, meinten Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke unisono, aber intern existiert durchaus die Hoffnung, dass die Borussia mit einem weiteren großen Europapokalabend noch die Überraschung schaffen kann.

"Extrem kompliziert"

Tuchel beschrieb die Lage als "extrem kompliziert", aber er hat aus dem Hinspiel dennoch genügend Anhaltspunkte gesammelt, "um hier gewinnen zu können. Wir sind optimistisch, weil uns der Mut auszeichnet, immer viele Tore schießen zu wollen."

Zwei braucht der BVB mindestens, ein Gegentor würde die Lage weiter verkomplizieren. Doch sie wollen sich später nicht vorwerfen lassen, nicht alles versucht zu haben. Tuchel, der auch auf den Samstag noch angeschlagenen Sven Bender setzen kann, gab die Marschroute vor: "Die Ausrichtung ist klar. Wir spielen auf Angriff von Anfang an.