
© Marvin K. Hoffmann
BVB muss gegen Frankfurt auf zwei weitere wichtige Spieler verzichten
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund reist mit großen Personalsorgen zum Spiel bei Eintracht Frankfurt. Fünf potenzielle Startelf-Spieler fallen aus. Bei Mats Hummels und Emre Can besteht dagegen Hoffnung.
Dieses Mal gab sich Lucien Favre ganz besonders viel Mühe, den kommenden Gegner beim Rätselraten über Borussia Dortmunds Aufstellung im Dunkeln tappen zu lassen. Der BVB habe mehrere angeschlagene Spieler, sagte der Schweizer, er wolle aber nicht verraten, wer alles über Probleme klage. „Ich möchte nicht so gerne sagen, wer es ist und dem Gegner diese Info geben“, erklärte Favre vor dem Auswärtsspiel des Tabellenvierten beim Tabellenneunten Eintracht Frankfurt am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, live auf Sky). Und dann griff er sogar noch tiefer in die Trickkiste und streute – aus Versehen – einen kleinen Versprecher ein. „Thomas Delaney ist definitiv da“, sagte der 63-Jährige, was wiederum definitiv falsch war.
BVB ohne Akanji und Guerreiro gegen Eintracht Frankfurt
Denn Delaney wird dem BVB bei der Eintracht mit Rückenproblemen genauso fehlen wie Erling Haaland (Muskelfaserriss), Thomas Meunier (Muskelfaserriss), Reinier (Quarantäne nach Covid-19-Erkrankung) und Marcel Schmelzer (Aufbautraining nach Knie-OP). Zudem sind nach Informationen der Ruhr Nachrichten auch Manuel Akanji und Raphael Guerreiro nicht mit in die Main-Metropole gereist, sie verließen in ihren Privatautos das Trainingsgelände und saßen nicht mit im Mannschaftsbus in Richtung Frankfurt. Bei Mats Hummels und Emre Can besteht dagegen zumindest noch Hoffnung, dass sie sich bis Samstagnachmittag rechtzeitig einsatzfähig melden.
Der BVB geht also durchaus mit personellen Sorgen in die noch sechs ausstehenden Pflichtspiele bis Weihnachten – und während die Schwarzgelben in der Champions League bereits nach dem fünften Gruppenspieltag für das Achtelfinale qualifiziert und voll in der Spur sind, darf in der Bundesliga nicht schon wieder etwas schiefgehen. Die bittere 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Köln am vergangenen Samstag war Rückschlag genug.
Für den BVB wird es schwer in Frankfurt
Das weiß auch Favre, der am Freitag davon sprach, „weiterhin positiv nach vorne gucken“ zu wollen, auch wenn es schwer sei, in Frankfurt zu gewinnen.
Der Dortmunder Sportdirektor Michael Zorc drückte sich da schon deutlich plakativer aus. „Wenn wir in den Bus steigen und über die A45 nach Frankfurt fahren, dann tun wir das, um dort zu gewinnen“, sagte der 58-Jährige. „Das ist doch ganz klar. Und wenn wir Montag in den Flieger nach St. Petersburg steigen, dann wollen wir da auch gewinnen. Das sind die Ambitionen, die wir haben, und die müssen wir auch haben.“
BVB-Coach Favre: „Wir wollen immer gewinnen, aber manchmal wollen wir zu viel“
Vielleicht war das nach Favres Geschmack ein bisschen zu fordernd, jedenfalls ergriff der Trainer nach Zorcs Erläuterungen noch einmal ungefragt das Wort. „Wir wollen immer gewinnen, aber manchmal wollen wir zu viel“, sagte er. „Viele wollen zu viel. Ein Punkt ist manchmal gut. Ich spreche nicht von Dienstag, ich spreche allgemein.“
Ob nun zu viel oder nur viel erwartet wird, alles andere als ein Sieg in Frankfurt wird für schlechte Laune bei den Dortmunder Verantwortlichen sorgen. Der Tabellenerste Bayern München trifft am Samstagabend auf den Tabellenzweiten RB Leipzig, die Gelegenheit, in der Tabelle Boden gutzumachen, ist günstig. Mit einem Sieg in Frankfurt, auf den der BVB seit 2013 wartet, ließe sich das Topspiel des zehnten Spieltages auf der Rückfahrt über die A45 deutlich entspannter verfolgen.
Voraussichtliche Aufstellung gegen Frankfurt: So könnte der BVB spielen
Mögliche BVB-Startelf: Bürki - Piszczek, Hummels, Can - Hazard, Witsel, Dahoud, Schulz - Reyna - Sancho, Reus
Tobias Jöhren, Jahrgang 1986, hat an der Deutschen Sporthochschule in Köln studiert. Seit 2013 ist er Mitglied der Sportredaktion von Lensing Media – und findet trotz seines Berufes, dass Fußball nur die schönste Nebensache der Welt ist.

Jahrgang 1993, Dortmunder Junge und Amateurhandballer mit großer Liebe für den Fußball und den Ruhrpott. Studium der Journalistik an der TU Dortmund, nach kurzer Zwischenstation beim Westfälischen Anzeiger in Hamm wieder seit 2020 zurück bei den Ruhr Nachrichten. Schreibt über Thekenmannschaften bis hin zur Champions League.
