Vor zehn Jahren lieferten sich Borussia Dortmund und der FC Bayern im Wembley-Stadion in London einen nervenzerfetzenden Schlagabtausch im deutschen Finale der Champions League, das nach dem späten Tor von Arjen Robben für die Borussia mit einer der bittersten Niederlagen der Vereinsgeschichte endete.
„Kein schöner Abend für den BVB“
Zum kleinen Jubiläum dieses 2:1-Sieges, das die Triple-Saison der Bayern perfekt machte, kamen die Kontrahenten von damals am Sonntag in München im Rahmen der Münchner Saisoneröffnung in großer Zahl wieder zusammen. Wie gut, dass die taillierten Trikots von vor einigen Jahren schnell wieder aus der Mode gekommen sind. Einige präsentierten sich doch etwas runder um die Hüften, einige aber auch, als können sie direkt wieder zu den Profis stoßen – und die meisten am Ball immer noch mit der Finesse und der Eleganz, die dieses Finale 2013 damals zu einem ganz besonderen Spiel machten.

Als die Bayern mit der Idee eines solchen Spiels an den BVB herantraten, sagte Borussia Dortmund relativ schnell zu. „Nicht selbstverständlich“ sei das gewesen, wie Bayern-Präsident Herbert Hainer vor der Partie erklärte. „Es war kein schöner Abend für den BVB, daher zeugt es von großem Sportsgeist, dass sie dieses Spiel möglich gemacht haben.“
Reus und Hummels fehlen beim BVB
Immerhin vier BVB-Startelfspieler streiften sich auf dem Rasen der Allianz Arena noch einmal das Dortmunder Trikot über: Torhüter Roman Weidenfeller, Linksverteidiger Marcel Schmelzer, Sechser Sven Bender und Kevin Großkreutz, dazu gesellten sich die damaligen Bankspieler Felipe Santana, Moritz Leitner und Julian Schieber. Weitere vier BVB-Starter fehlten, weil sie immer noch auf höchstem Niveau aktiv sind: Mats Hummels und Marco Reus beim BVB, Ilkay Gündogan und Robert Lewandowski beim FC Barcelona.

Die vor der Teampräsentation der Bayern schon ziemlich gut gefüllten Tribünen boten einen passenden Rahmen, viel Beifall von den Rängen gab es nicht nur für einstige Bayern-Helden wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Trainer-Legende Jupp Heynckes. Auch Dortmunder Aktionen wurden beklatscht: vor allem Weidenfeller, der einige Hochkaräter vereitelte, präsentierte sich in ausgezeichneter Verfassung.
Großkreutz trifft für den BVB
Nach zwei Mal 30 Minuten endete die Partie so wie vor zehn Jahren: Die Bayern gewannen mit 2:1 durch Tore von Claudio Pizarro und Luiz Gustavo, den Dortmunder Treffer erzielte Großkreutz. Die Enttäuschung über die Niederlage war nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Knut Kircher bei weitem nicht so groß wie vor zehn Jahren.

Der Herausforderer von damals mauserte sich in dieser Zeitspanne zum echten und härtesten Konkurrenten der Bayern, der Applaus der Münchner Fans während der kurzweiligen Partie war auch eine Respektsbekundung. Die Fortsetzung mit weitgehend anderen Akteuren wird ab dem 19. August folgen.