Kommentar

BVB lässt Worten Taten folgen - Transferoffensive hält Fußball-Deutschland in Atem

Borussia Dortmund rüstet auf. Drei hochkarätige Verpflichtungen binnen 24 Stunden belegen: Der BVB will die Bayern nicht nur mit Worten angreifen. Dirk Krampe kommentiert.

Dortmund

, 22.05.2019 / Lesedauer: 3 min

Wow! Natürlich waren die am Mittwoch vermeldeten Verpflichtungen von Thorgan Hazard und Julian Brandt nur der endgültige Vollzug bei zwei Personalien, die sich seit Tagen angebahnt hatten und daher schon bekannt waren. Dennoch hielt Borussia Dortmund mit dem rasanten Tempo, im dem der Klub die zweite Phase des Kaderumbaus in dieser Woche eingeläutet hat, in den vergangenen 48 Stunden die gesamte deutsche Fußball-Welt in Atem.

Noch während Hans-Joachim Watzke in einer Medienrunde am Dienstag erklärte, der BVB wolle offensiv mit den Bayern um den Meistertitel konkurrieren und sich nicht nur mit Rang zwei zufrieden geben, vermeldete der Klub den Transfer von Nico Schulz aus Hoffenheim.

Neue Qualität für rund 80 Millionen Euro

Am Mittwoch folgten der Gladbacher Hazard und Leverkusens Brandt als Doppelschlag. Mit den drei Neuzugängen, die sich der Klub rund 80 Millionen Euro kosten lässt, erhöht der BVB die Qualität seines Kaders in der Spitze und in der Breite – Watzkes markigen Worten folgten sofort Taten.

Die Zeit des defensiven Denkens ist also vorbei. Borussia Dortmund kleckert nicht, es wird geklotzt. Dieser Weg mag so manchem Bauchschmerzen bereiten, weil er an eine dunkle Phase in der Vereinshistorie erinnert, als Geld keine Rolle zu spielen schien und nur noch große Namen zählten. Das war in der Zeit vor dem Beinahe-Crash 2005 und hätte beinahe zum Herztod eines Vereins geführt, der in der Region unverzichtbar ist und in Deutschland zehn Millionen Fans hinter sich weiß.

Gewaltige Summen, bombenfester Untergrund

Die Summen, die Borussia Dortmund bewegt, sind mittlerweile gewaltig, anders als vor 15 Jahren aber bewegt sich der Klub auf einem bombenfesten Untergrund. Finanzielle Ritte auf der Rasierklinge gibt es nicht mehr, die Basis ist eine ganz andere, der Verein hat sie durch ein grundsolides Finanzgebaren, angefangen mit der konsequenten Konsolidierung nach der Beinahe-Insolvenz, geschaffen.

Man muss heute nicht mehr auf jeden Euro schauen, aber jedes Investment wird nach wie vor auf Herz und Nieren geprüft. Beim Trio, das die Borussia in dieser Woche verpflichtet hat, überwiegt die Wahrscheinlichkeit auf einen reichhaltigen Ertrag deutlich das finanzielle Wagnis.

Vorfreude verdrängt Enttäuschung

Und der Weg ist alternativlos, wenn der BVB auch in den kommenden Jahren seine Wettbewerbsfähigkeit nicht verlieren will – national im Zwei- oder Dreikampf mit den Bayern und den immer stärker werdenden Leipzigern, international in der Champions League, deren Reform wohl nicht mehr zu verhindern ist.

Es ist der Anspruch, auch in diesem künftig noch elitäreren Kreis mitzumischen. Watzke und Co. unterfüttern ihn mit bemerkenswerten Personalmaßnahmen, die aus der Enttäuschung über die unglückliche Vizemeisterschaft schnell Vorfreude auf die neue Saison wachsen lassen.

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