Aufkommende Trainerdiskussion
BVB-Kapitän Marcel Schmelzer stützt Peter Bosz
Marcel Schmelzer hat sich nach dem 1:2 der Dortmunder Borussia in Stuttgart schützend vor Peter Bosz gestellt. "Der Trainer ist nicht das Problem, wir stehen ja auf dem Platz", meinte der BVB-Kapitän.
BVB-Kapitän Marcel Schmelzer nimmt Trainer Peter Bosz in Schutz. © imago
Der 29-Jährige musste erklären, was kaum zu erklären ist. Wieder einmal. Für Marcel Schmelzer wurde es ein langer dritter Durchgang, in dem er sich dann auch mit der Frage konfrontiert sah, ob bei Borussia Dortmund nun eine Trainerdiskussion noch zu vermeiden sei.
Slapstick-Gegentor nach fünf Minuten
Schmelzer ergriff vehement Partei für Peter Bosz. Der gebe der Mannschaft alles an die Hand, was notwendig sei, um erfolgreich zu sein, meinte er. "Doch was soll er machen, wenn wir nach fünf Minuten so ein Slapstick-Gegentor bekommen. Das spielt doch einer heimstarken Mannschaft wie Stuttgart total in die Karten."
Der Linksverteidiger ist lange genug dabei, er kennt die Mechanismen. "Es ist normal, dass über den Trainer gesprochen wird, aber wir sind allein verantwortlich." Kleine Fortschritte wie in der ersten Hälfte, als Dortmund nach dem Rückstand das Spiel in den Griff bekam und sich mit dem Ausgleich für einen zumindest ordentlichen Auftritt belohnte, lassen sich nur schwer ins Feld führen, wenn nach der Pause wieder ein schnelles Gegentor fällt, wenn alles, was man sich mühsam aufgebaut hat, dadurch sofort torpediert wird und am Ende das Spiel verloren geht.
Fehlende Einstellung vorgeworfen
So sorgte Schmelzers Lob beim Fernsehsender "Eurosport" für die verbesserte Einstellung des BVB zunächst für Irritationen angesichts der doch ernüchternden zweiten Hälfte. Später präzisierte er die auf die Phase nach dem frühen Rückstand bezogene Aussage, wusste aber natürlich, dass er mit diesem Argument angesichts der Niederlage kaum punkten konnte.
"Uns wurde vor ein paar Wochen noch fehlende Einstellung vorgeworfen. Deswegen habe ich gesagt, dass wir da heute viel besser waren. Dass es natürlich nicht das Ergebnis war, das wir wollten, ist auch richtig."
Statistische Überlegenheit
Schmelzer, der die Entstehung des 1:2 auf seine Kappe nahm, wusste auch, dass es wie Durchhalteparolen klang, als er wiederholt darauf hinwies, dass man endlich defensiv einfache Fehler vermeiden und offensiv vielleicht auch einmal damit zufrieden sein müsse, "mal ein krummes Tor" zu machen.
Letzte Konsequenz und Kaltschnäuzigkeit vor dem Stuttgarter Tor vermisste der Kapitän, "vor allem in der zweiten Hälfte" - so verpuffte eine statistische Überlegenheit in vielen Kategorien (Ballbesitz, Zweikämpfe, Torchancen) beinahe wirkungslos.
"Eine andere Möglichkeit haben wir gerade nicht"
Wie man aus dem Tal herauskommt, wusste Mario Götze: "In dem wir am Dienstag ein gutes Spiel machen", meinte er, "eine andere Möglichkeit haben wir gerade nicht." Wenn Fußball nur so einfach wäre.