BVB im Schongang zum Heimsieg Dortmund erfüllt ersten Teil der Terzic-Forderung

BVB im Schongang zum Heimsieg: Dortmund erfüllt ersten Teil der Terzic-Forderung
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Die Südtribüne war schon vor dem Anpfiff auf Betriebstemperatur und in Feierlaune. Die BVB-Fans setzten zwei klare Statements. Zum einen machte der Anhang unmissverständlich deutlich, was er von der WM in Katar hält. Zum anderen gab es donnernden Beifall und Sprechchöre für Dr. Reinhard Rauball.

Der 75-Jährige wurde nach 23 Jahren als BVB-Präsident verabschiedet. Zu dessen letztem Heimspiel im Amt schenkte die kickende Belegschaft ihrem Oberhaupt einen ungefährdeten 3:0 (3:0)-Sieg gegen den VfL Bochum. Was wiederum die Laune auf den Rängen weiter steigerte.

Moukoko und Reyna stellen BVB-Weichen früh auf Sieg

Die auswärts noch punktlosen Gäste kamen nur in den ersten Minuten über den Status eines Sparringspartners hinaus. Zu Beginn liefen die Bochumer die gegenüber Kopenhagen auf fünf Positionen veränderten Dortmunder noch hoch an. Doch mit der frühen Führung (8.) für die Borussia erlahmte der Widerstand des VfL spürbar. Youssoufa Moukoko eroberte den Ball auf der halbrechten Seite, ließ Ivan Ordets aussteigen und hämmerte die Kugel aus 18 Metern zum 1:0 unter die Latte.

Auch beim 2:0 (11.) nur drei Minuten später halfen die Bochumer mit. Julian Brandt spielte dem in den Strafraum startenden Donyell Malen in den Lauf. Dort brachte Vasilios Lampropoulos den Niederländer zu Fall. Giovanni Reyna schritt zum Punkt und versenkte den Elfmeter ebenso flach wie lässig im linken Eck. „Die Nummer eins im Pott sind wir“, stimmte die Südtribüne an. Nicht, dass es daran angesichts der Tabellensituation zuvor Zweifel gegeben hätte. Doch auch auf dem Feld waren die Kräfteverhältnisse zugunsten der Borussia deutlich ausgeprägt. Sobald die Dortmunder das Tempo anzogen, bekamen die Bochumer Probleme.

Glück für BVB-Innenverteidiger Schlotterbeck

Dem BVB boten sich viele freie Räume, die er aber nicht immer mit der allerletzten Konsequenz bespielte. Das erste Lebenszeichen des VfL gab es nach 25 Minuten, als Simon Zoller die Kugel nach einer Ecke von Kevin Stöger per Fallrückzieher übers Gehäuse setzte. Kurz darauf hätte die Partie womöglich etwas von ihrer Eindeutigkeit verlieren können. Doch Schiedsrichter Tobias Stieler verweigerte nach Eingriff des Videoschiedsrichters dem möglichen Anschlusstreffer der Gäste die Anerkennung. Philipp Hofmann hatte nach einer Flanke von Danilo Soares im Abseits gestanden. Das war gut für Nico Schlotterbeck, der in dieser Szene zu weit weg von seinem Gegenspieler gestanden hatte. Der VAR griff noch ein weiteres Mal ein – wieder lag er richtig, als er in der 42. Minute dem BVB einen weiteren Strafstoß verweigerte. Der Kontakt von Soares an Reyna hatte dafür nicht ausgereicht.

Ab Mitte der ersten Hälfte zog der BVB das Tempo wieder an und kam zu weiteren Gelegenheiten. Julian Brandt bediente Reyna sehenswert mit der Hacke, doch die Hereingabe des US-Amerikaners verpasste Jude Bellingham im Zentrum (39.). Das hätte das 3:0 sein können. Darauf aber mussten die BVB-Fans nicht allzu lange warten. In der Nachspielzeit beförderte Schlotterbeck den Ball weit in die gegnerische Hälfte. Dort sprang er Soares an die Hacken und von dort aus direkt vor Moukokos Füße. Der BVB-Stürmer schaltete blitzschnell und versenkte die Kugel gegen den viel zu weit vor seinem Tor postierten Manuel Riemann aus mehr als 30 Metern zum 3:0.

BVB verwaltet das 3:0 im zweiten Durchgang

Ernsthafte Zweifel am Ausgang der Begegnung gab es nun nicht mehr, auch wenn Bochum unmittelbar nach Wiederanpfiff hätte verkürzen können. Stöger ließ mit seinem Schnittstellenpass auf Jordi Osei-Tutu dessen Bewacher Süle und Schlotterbeck alt aussehen. Doch BVB-Torhüter Gregor Kobel lenkte den Schuss noch an den Pfosten. Dortmund wiederum konnte mit dem komfortablen Vorsprung im Rücken wertvolle Reserven für die bevorstehenden Auswärts-Auftritte in Wolfsburg und Mönchengladbach sparen und behielt dennoch ohne Mühe die Oberhand.

Auf einen vierten Treffer wartete die BVB-Fans aber vergeblich, weil die Borussia mit zunehmendem Spielverlauf immer weiter die Offensivbemühungen drosselte. Brandt (55.) schlenzte einen Freistoß von halblinks gefühlvoll an der Mauer und am Tor vorbei ans Außennetz. Und auch der bereits zweifach erfolgreiche Moukoko (57.) blieb nach Vorarbeit von Donyell Malen mit seinem Versuch aus rund zwölf Metern erfolglos.

BVB-Kapitän Marco Reus gibt sein Comeback

Nach 67 Minuten und bei unveränderten Kräfteverhältnissen entschied sich auch BVB-Trainer Edin Terzic nun dazu, mit einem Dreifachwechsel Kräfte zu sparen. Für Süle, Reyna und Brandt kamen Felix Passlack, Karim Adeyemi und Kapitän Marco Reus, der sein erhofftes Comeback gab. Die Partie verflachte nun zusehends, der BVB schaltete in den Energiesparmodus. Daran änderten auch die weiteren Wechsel von Thorgan Hazard (für Raphael Guerreiro) und Anthony Modeste (für den gefeierten Doppeltorschützen Youssoufa Moukoko) nichts. Es blieb beim verdienten 3:0-Erfolg des BVB. Für Bochum war das sogar ein kleiner Erfolg: In den drei Auswärtsspielen zuvor gegen Wolfsburg, Stuttgart und Leipzig hatte es stets vier Gegentreffer gesetzt.

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