BVB gelingt gegen Newcastle eindrucksvolle Wiedergutmachung Achtelfinale zum Greifen nah

BVB gelingt gegen Newcastle eindrucksvolle Wiedergutmachung: Achtelfinale zum Greifen nah
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Eine deutliche Reaktion war gefragt nach dem frustrierenden Spiel gegen die Bayern, die Bühne Champions League nutzte Borussia Dortmund am Dienstagabend zur eindrucksvollen Wiedergutmachung. Zwei Tore und vor allem ein in allen Belangen verbesserter Auftritt bescherten der Borussia gegen Newcastle United drei wichtige Zähler in der Gruppe F.

Premiere für BVB-Stürmer Füllkrug

Newcastle, immerhin mit der Empfehlung von zwei Prestige-Siegen gegen Manchester United und den FC Arsenal angereist, gab den zahlreich mitgereisten Anhängern in den ersten 45 Minuten Rätsel auf, vielleicht hatten sich die Engländer aber ja auch zu sehr auf das Studium des Dortmunder 0:4 vom Wochenende verlassen.

Das Spiel jedoch war wie erhofft die Basis für einen deutlich verbesserten Auftritt der heimischen Borussia, die erkennbar um Versöhnung mit den Fans bemüht war. Und das Publikum honorierte den bissigeren, läuferisch und spielerisch ansprechenden Auftritt der ersten 45 Minuten mit viel Szenenapplaus. Richtig jubeln war auch angesagt, die klar bessere Elf auf dem Rasen führte zur Pause mit 1:0 nach einer schnellen Ballstafette über vier Stationen und dem entscheidenden Einsatz von Marcel Sabitzer, der gegen Lewis Hall einen schon verlorenen Ball zurückeroberte und aus der Drehung in die Mitte passte – dort stand Niclas Füllkrug völlig frei. Sein erstes Champions-League-Tor erzielte er standesgemäß vor der Süd, weil die Borussia die Seitenwahl verloren hatte (26.).

Malen und Reus beim BVB auf der Bank

Alles musste besser werden beim BVB, vieles war erkennbar besser. Die Schmach gegen die Bayern schrie nach Veränderungen im Team, drei waren es am Ende an der Zahl, zwei Personalien überraschten dabei. Denn Edin Terzic verzichtete auch auf Donyell Malen und Marco Reus. Bei letzterem, erklärte der Trainer vor der Partie, hätten auch die Medizinier ein Wörtchen mitgeredet, „er hat in den vergangenen Wochen sehr viel gespielt.“

In einem sehr variablen System mit Salih Özcan mal als alleinigem Sechser, mal mit Sabitzer und Felix Nmecha an der Seite, zog Dortmund von Beginn an ein flüssiges Offensivspiel auf. Der Ball sollte schneller zirkulieren, mit weniger Ballkontakten. Auch deshalb setzte Terzic auf Nmecha, der allerdings bis zur Pause im Schatten des sehr auffälligen Sabitzer stand, der nicht nur wegen seiner Torvorbereitung einer der prägendsten Spieler der ersten Hälfte war.

BVB-Torhüter Kobel auf dem Posten

Zwei Mal zwangen Distanzschüsse von Füllkrug (13.) und dem etwas überraschend in die Startelf gerückten Karim Adeyemi Newcastle-Keeper Nick Pope zu einer Parade, beide Male konnte Dortmund aus dem zurückspringenden Ball kein Kapital schlagen. Bis zur Führung fehlte die eine entscheidende Aktion im letzten Drittel, erkennbar waren jedoch Spielfreude und der Wille, mit einem Heimdreier die eigenen Achtelfinal-Aktien weiter aufzuwerten. Die Pausenführung war gegen eine schwache Gäste-Elf hochverdient.

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Von den Engländern musste mehr kommen, die scharfe Hereingabe von Livramento war ein erstes Signal für mehr Zug zum Dortmunder Tor. Gregor Kobel lenkte den Ball noch entscheidend ab, das war wichtig (48.). Die Szene war eine echte Warnung: Newcastle agierte nun deutlich bissiger – und hatte die Riesenchance zum Ausgleich: Der Ex-Hoffenheimer Joelinton köpfte, nur leicht bedrängt von Özcan, frei aus drei Metern neben das Tor (56.). Mit zwei Distanzschüssen sorgte Julian Brandt für Entlastung (50./58.).

Brandt beruhigt die BVB-Nerven

Doch die Partie war nun völlig offen. Newcastle suchte oft die Spieleröffnung über die linke BVB-Abwehrseite, wo Julian Ryerson nun alle Hände voll zu tun hatte. Mit vielen gewonnenen Zweikämpfen und guten Gegenpressing-Aktionen hielt der BVB dagegen.

Um den zweikampfstarken Mats Hummels (80 Prozent gewonnene Duelle) gelang es der Borussia immer besser, Newcastle vom eigenen Tor fernzuhalten. Und als die Gäste ihre Abwehr komplett entblößten, entschied ein Konter die Partie. Adeyemi schlug den Ball lang auf Brandt, der in Überzahl lange wartete, dann aber seinen fünften Torschuss des Abends entschlossen in die lange Ecke platzierte (79.). Der Widerstand der Magpies war damit gebrochen, die Wiedergutmachung des BVB gelungen. Die Aussichten aufs Achtelfinale sind nun rosig.