
© Fresh Prince the Barber
BVB-Friseur „Fresh Prince“: „Bei Sancho und Zagadou war es eine Not-OP“
Borussia Dortmund
Frisch gestylt gehen die BVB-Spieler in den Liga-Endspurt. Der gebürtige Dortmunder Friseur „Fresh Prince“ legte bei Sancho, Akanji und Co. Hand an. Ein Gespräch über Hygiene, Style und Not-OPs.
Ob es an der neuen Frisur gelegen hat, dass Jadon Sancho beim 6:1-Kantersieg des BVB am Sonntag in Paderborn den ersten Hattrick seiner Karriere erzielte, ist hypothetisch. Winnie Nana Karkari alias „Fresh Prince the Barber“ glaubt aber zumindest ein bisschen an diese Theorie.
Der gebürtige Dortmunder hat sich in der vergangenen Woche auf den Weg von Düsseldorf ins Ruhrgebiet gemacht, um den Borussen einen frischen Style zu verpassen - die Coronavirus-Pandemie macht’s möglich. Denn eigentlich begeben sich Sancho, Manuel Akanji, Axel Witsel, Dan-Axel Zagadou und Co. ausschließlich in die Hände des Londoner Szene-Friseurs „HD Cutz“ alias Sheldon Edwards.
BVB-Kontakt kommt über Thorgan Hazard zustande
Da dieser gerade nicht verfügbar ist, bekam „Fresh Prince“ den Zuschlag. „Thorgan Hazard schneide ich schon seit mehreren Jahren die Haare. Darüber kam der Kontakt zustande“, sagt Karkari im Gespräch mit den Ruhr Nachrichten. „Über ihn habe ich Raphael Guerreiro und Axel Witsel kennengelernt. Und irgendwann waren dann fast alle Spieler am Start.“
Zwischen den Partien gegen Bayern München und Paderborn legte Karkari gleich bei sechs Dortmunder Profis Hand, Schere und Haarschneider an. Vor allem bei Sancho und dem derzeit verletzten Zagadou sei das dringend nötig gewesen. „Das war eine Not-Operation“, sagt er und lacht.
Owomoyela und Zidan waren die ersten prominenten BVB-Kunden
Als gebürtiger Dortmunder kann Karkari schon auf BVB-Kontakte im Jugendalter verweisen. „Angefangen habe ich im Alter von 14 Jahren mit einem Afro-Shop im Keller. Meine ersten prominenten Kunden damals waren Patrick Owomoyela und Mohamed Zidan.“ Es folgte eine klassische Friseur-Ausbildung. Heute ist „Fresh Prince“ Inhaber von „HairKingdom“ in der Düsseldorfer Luisenstraße. Den Dortmunder-Spielern die Haare zu schneiden, sei daher „schon etwas Besonderes“ gewesen.
Natürlich spielt das Thema Hygiene in Corona-Zeiten dabei eine bedeutende Rolle: „Ich trage immer eine Maske, ein Schutzvisier und Handschuhe - da achte ich sehr drauf. Außerdem werden die Maschinen nach jedem Schnitt desinfiziert“, sagt Karkari. „Auch den BVB-Spielern ist das sehr wichtig.“
Rock-Smith freut sich über BVB-Kundschaft: „Das ist einfach mega“
„HD Cutz“ sieht „Fresh Prince“ übrigens nicht als Konkurrenten. „Wir sind Kollegen und haben verschiedene Ansätze.“ Persönlich kennengelernt haben sich beide auf der Hochzeit von Nationalspieler Antonio Rüdiger (FC Chelsea), der von Juli 2008 bis Februar 2011 beim BVB ausgebildet wurde.
Winnie Nana Karkari freut sich einfach über die neue Kundschaft aus dem schwarzgelben Lager. „Das ist einfach mega.“ Und was zahlen die Borussen, wollen wir zum Abschluss des Gesprächs wissen. „Ich nenne nie einen Preis - das halte ich schon immer so. Jeder Spieler zahlt das, was er für angemessen erachtet.“ Und vielleicht steht ja bald wieder eine „Not-Operation“ auf dem Programm.
Premium-Jahrgang 1981. Besetzte im Mittelfeld von Rot-Weiß Unna die Acht, bevor die Position überhaupt erfunden wurde. Studium der Germanistik und Politikwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, anschließend ablösefreier Wechsel zu Lensing Media. Im BVB-Team polyvalent einsetzbar.
