Fans von Borussia Dortmund haben in Stuttgart massiv Pyrotechnik gezündet. © picture alliance/dpa
Borussia Dortmund
BVB-Fans zünden massiv Pyrotechnik – Ankündigung der Polizei wirft Fragen auf
Die BVB-Ultras sind zurück im Stadion. Und damit die Pyrotechnik - auch beim Spiel in Stuttgart. Die Polizei reagiert entschieden und kündigt Konsequenzen „gegen Unterstützer“ an. Das wirft Fragen auf.
In einigen Bundesligastadien ist es an den vergangenen Spieltagen vermehrt zum unerlaubten Einsatz von Pyrotechnik gekommen. Auch beim BVB-Auswärtsspiel in Stuttgart haben schwarzgelbe Anhänger zahlreiche bengalische Feuer gezündet und tauchten zeitweise die gesamte Kurve in ein brennendes Rot. Die Polizei kündigte daraufhin konsequente Maßnahmen an.
Pyro im BVB-Block: Wer ist unmittelbar Täter? Wer ist Unterstützer?
„Die Polizei hat ihre Ermittlungen nicht nur gegen diejenigen aufgenommen, welche die Pyrotechnik gezündet haben, sondern auch gegen die Personen, die solche Aktionen unterstützt haben, z.B. indem sie dabei geholfen haben, dass die Täter unerkannt bleiben“, heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung der Stuttgarter Ordnungshüter. Wie die Polizei das nun durchsetzen will, wirft Fragen auf. Wer ist unmittelbar Täter? Wer ist Unterstützer? Wer stand einfach nur im Block an der falschen Stelle? Können auch Unschuldige ins Visier der Ermittler geraten? „Empfindliche“ Geld- und Bewährungsstrafen stehen im Raum.
Auf Nachfrage der Ruhr Nachrichten erklärte eine Sprecherin der Stuttgarter Polizei: „Beim Einsatz von Pyrotechnik im Stadion kommt es häufiger vor, dass andere Fans eine große Fahne über Teile der Kurve spannen und damit den Tätern helfen, dass sie unerkannt bleiben. Dadurch wird die Tataufklärung erschwert“. Das soll in Zukunft unterbunden werden. „Mit unseren Ermittlungen und der entsprechenden Strafverfolgung wollen wir die Unterstützer auch dahingehend sensibilisieren, dass so etwas nicht in Ordnung ist.“
Den BVB kommt der Pyrotechnik-Einsatz teuer zu stehen
Die Fanszene reagiert mit Unverständnis auf diese Vorgehensweise. Unbeteiligte Personen würden so in Sippenhaft genommen, lautet der Tenor. Die Polizei hält dagegen: „Die Beamten haben die Situation videografiert und werten die Aufnahmen aus.“ Dank modernster Technik in den Bundesligastadien sei es möglich, Unterstützer von Unbeteiligten klar zu unterscheiden. Wo genau die Grenze gezogen wird, ist aber unklar.
Auch beim Spiel in Köln wurde im BVB-Fanblock Pyrotechnik abgebrannt. © dpa
Dabei wird das Thema Pyrotechnik seit Jahren diskutiert. Vereine fordern ihre Fans immer wieder dazu auf, den Einsatz zu unterlassen. Auch weil den Klubs Sanktionen drohen. Alleine in der Bundesliga musste der BVB für die Verfehlungen seit 2017 rund 825.000 Euro an Strafen zahlen. Seit 2020 kommen 170.000 Euro zusammen. Die Rückkehr der Fans ist emotional – aber auch teuer.
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