Vor wenigen Tagen gab Peter Hermann bekannt, dass er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen muss. Der 70-Jährige, der erst zu Saisonbeginn als Assistent zum BVB gekommen war, vollzog seinen Abschied mit sofortiger Wirkung. „In ihm verlieren wir nicht nur einen erfahrenen, fachlich exzellenten Trainer, sondern auch einen tollen Menschen“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. Cheftrainer Edin Terzic hatte sich Hermanns Verpflichtung zu Saisonbeginn gewünscht, weil er vor allem auf dessen 30 Jahre währende Erfahrung bei diversen Klubs unter namhaften Coaches setzte und Hermann zudem stets einen menschlich guten Draht zu Spielern aufbaute.
Zeit drängt für den BVB
Seit dem plötzlichen Abgang des erfolgreichen Routiniers, der zuvor unter anderem mit den Bayern die Champions League gewonnen hatte, sondiert Borussia Dortmund intensiv den Co-Trainer-Markt. Die Zeit drängt, möglichst schon zum Trainingsstart Anfang Januar soll der neue Assistent seine Arbeit aufnehmen. Unter den wenigen Top-Kandidaten, die der BVB jetzt auf seiner Wunschliste hat, sticht nach Informationen der Ruhr Nachrichten einer heraus, der perfekt ins Anforderungsprofil passt: Armin Reutershahn. Der 62-Jährige ist ein Kind des Ruhrgebietes, er wurde in Duisburg geboren, er weiß also, wie das BVB-Umfeld tickt.

Für ihn spricht der von Edin Terzic so gewünschte große Erfahrungsschatz als Co-Trainer, Reutershahn ist seit 30 Jahren im Bundesliga-Geschäft. Er hat für den Hamburger SV, den 1. FC Nürnberg, den VfB Stuttgart, die TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach gewirkt, hat unter Trainern wie Adi Hütter, Huub Stevens, Armin Veh, Dieter Hecking, Friedhelm Funkel und Frank Pagelsdorf assistiert. Dreimal stieg er mit seinen Teams in die Bundesliga auf, im Sommer 2018 gewann er mit Frankfurt unter Chefcoach Niko Kovac den DFB-Pokal. Reutershahn, so ist aus seinen bisherigen Stationen zu vernehmen, gilt als sehr verlässlicher, akribischer, loyaler Zuarbeiter – also quasi als perfekter Co-Trainer. Sollte er beim BVB an Bord kommen, würde er zum zweiten Mal in seiner Karriere auf Peter Hermann folgen: Im Sommer 2009 zog es Hermann von Nürnberg zu Bayer Leverkusen, Reutershahn übernahm damals den vakanten Posten beim Club.
Ab sofort für den BVB verfügbar
Verfügbar wäre der diplomierte Sportwissenschaftler und Fußballehrer ab sofort. Seit der Entlassung von Adi Hütter im Sommer in Gladbach, zu dessen Assistenten Reutershahn zählte, ist er vereinslos. Vor einem Vertragsabschluss steht der BVB nach Informationen der Ruhr Nachrichten jedoch jetzt noch nicht. Auf dem Tisch Sebastian Kehls liegen noch wenige weitere Kandidaten-Namen, mit denen Gespräche laufen. TV-Sender Sky brachte neben Reutershahn die Namen Dirk Bremser und Ex-BVB-Profi Torsten Frings ins Spiel. In der nächsten Woche dürfte eine Entscheidung in der Co-Trainerfrage fallen.
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